- Home
-
Private Banking
-
Market View & Insights
Wie funktioniert gutes Networking? Ein paar Vorschläge, wie Sie Ihr Netzwerk entwickeln und festigen.
Einer der entscheidenden Faktoren für den beruflichen Erfolg ist das Knüpfen und Kultivieren persönlicher Beziehungen. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass ein gut gepflegtes Netzwerk massgeblich dazu beiträgt, mehr Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen, neue Impulse und Ideen zu generieren und mehr Einfluss zu nehmen – egal, ob für eine gute Sache, ein persönliches Ziel oder den Erfolg des Unternehmens.
Aber wie funktioniert gutes Networking? Hier ein paar Tipps.
Die Wahrheit ist, dass Networking mehr bedeutet als die Erweiterung der Kontaktliste. Für die wenigsten ist es eine alltägliche Selbstverständlichkeit, für die sie sich bewusst Zeit nehmen.
Widmen Sie daher regelmässig einen bestimmten Teil Ihrer Zeit dem Networking. Knüpfen Sie Kontakte, pflegen Sie Bekanntschaften, tauschen Sie Informationen aus, nutzen Sie Synergien. Und vor allem: Tun Sie Personen in Ihrem Netzwerk einen Gefallen – ohne versteckte Motive oder die Erwartung, dass sofort etwas zurückkommt.
Unzählige Beispiele zeigen, dass Leute, die grosszügig bei der Vernetzung anderer sind, meistens ebenso bereitwillig mit Menschen zusammengebracht werden, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten. Gegenseitigkeit ist ein soziales Grundprinzip, das seit jeher Nährboden für gute Beziehungen und Vertrauen ist.
Erstaunlicherweise geht dieser Grundsatz beim Kontaktmanagement oft vergessen: Der Fokus vieler Networking-Aktivitäten ist einzig darauf ausgerichtet, für sich selbst neue, nutzbringende Kontakte zu knüpfen. Die besten Netzwerker sind aber die, die Kontakte vermitteln, nicht nur suchen.
Wie Sie das umsetzen? Hören Sie im Small Talk aufmerksam zu. Wenn jemand zum Beispiel davon spricht, sich einmal selbständig machen zu wollen, überlegen Sie im Nachgang, ob Sie jemanden kennen, die oder der schon Erfahrung damit hat. Erkundigen Sie sich bei beiden Personen, ob sie interessiert sind, einander kennenzulernen. Wenn beide ja sagen, vernetzen Sie sie – ob persönlich, per Mail oder auf LinkedIn – und überlassen Sie ihnen das Weitere.
Machen Sie es sich zu einer alltäglichen Gewohnheit, darüber nachzudenken, wem Sie von sich aus etwas Gutes tun könnten. Und wenn Sie um Unterstützung gebeten werden, machen Sie wenn möglich mit. Mit etwas Geduld kommt es früher oder später in irgendeinem Zusammenhang zurück. Die wenigsten Menschen vergessen, wenn man ihnen eine Gelegenheit geboten oder ihnen geholfen hat – und irgendwann, wenn es für Sie wichtig ist, werden Sie ohne moralische Bedenken um einen Gefallen bitten können.
Wenn es soweit ist, sollten Sie schnell zum Punkt kommen und nicht zögern. Je länger Sie sich im Gespräch mit der Bitte zurückhalten, desto eher laufen Sie Gefahr, dass es eine andere Richtung nimmt. Sie sind dann ausserdem nicht wirklich am Zuhören, da Sie im Hinterkopf damit beschäftigt sind, den passenden Moment für Ihren Einstieg zu finden.
Oft wird der Wert sogenannter «schwacher Beziehungen» unterschätzt. Wir neigen dazu, Menschen, mit denen wir nicht so vertraut sind oder zu denen wir unregelmässig und selten Kontakt haben, bei der Netzwerkpflege zu vergessen. Dabei sind es genau diese Beziehungen, die uns in beruflicher Hinsicht oft hilfreicher sein können als unsere engsten Freunde: Sozialpsychologisch gesehen sind die meisten Personen, zu denen wir eine starke Bindung aufbauen, uns ähnlich. Es ist leicht, sie kennenzulernen und das Zusammensein mit ihnen ist deshalb so angenehm, weil sie unsere Werte teilen und oft auch in einer ähnlichen Lebenssituation sind.
Wenn es jedoch darum geht, frische Impulse, neue Möglichkeiten und Zugang zu anderen Denkweisen zu erhalten, haben wir die besseren Chancen bei Leuten, die wir nicht so oft sehen, die uns nicht so ähnlich sind, die nicht die gleichen Dinge wissen und dieselben Leute kennen wie wir. Ein Netzwerk ist dann karriereförderlich, wenn die Personen darin nicht mehrheitlich aus der gleichen Branche, Hierarchiestufe, Interessensgruppe oder des gleichen Alters und Geschlechts sind.
Legen Sie eine Liste an mit privaten, beruflichen und sich überschneidenden Kontakten. Halten Sie fest, wann und wo Sie diese Person kennengelernt haben, was Sie gemacht und worüber Sie gesprochen haben, was die allfälligen nächsten Schritte sind. Und auch, durch wen Sie diese Person kennengelernt haben. Diese Personen sind Ihre Vermittler und wichtig! Auch sie müssen gepflegt werden.
Es ist leicht, in die Networking-Falle zu tappen und sich nur zu verkaufen. Die meisten Menschen, ob auf ihrer bevorzugten Social-Media-Seite oder bei einer Networking-Veranstaltung, sind jedoch nicht darauf aus, etwas zu kaufen. Führen Sie lieber interessante Gespräche, anstatt auf Menschen einzureden. Die beste Art, sich zu verkaufen, ist, die beste Version von sich selbst zu sein (und nicht ein wandelndes Verkaufsgespräch). Das bedeutet, zu wissen, wofür Sie stehen, was Sie können und wofür Sie geschätzt werden wollen.
Networking ist jede Aktivität, die dazu beiträgt, den Wert des gesamten Beziehungsgeflechts zu erhöhen – nicht nur für sich selbst. Anders gesagt: Wenn Sie aktiv dafür sorgen, dass andere von Ihrer Bekanntschaft oder der Beziehung zu Ihnen profitieren, haben Sie längerfristig die besten Chancen, auch von Ihrem Netzwerk belohnt zu werden. Pflegen Sie Ihr Netzwerk mit Weitsicht – nicht erst, wenn Sie es brauchen.