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Aktien fallen mit Blick auf den Nahen Osten und die Gewinnsaison

Die Befürchtung einer Ausweitung des Krieges zwischen der Hamas und Israel setzte die Aktienmärkte zur Wochenmitte unter Druck. Während die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Nahostkonflikts die Märkte zunächst über Wasser gehalten hatte, hat sich die Stimmung gedreht, da keine schnelle Lösung in Sicht ist. Während die Aktien weltweit fielen, zogen die Ölpreise an und vermeintlich sichere Anlagen wie Gold waren gefragt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe überschritt zum ersten Mal seit 2007 die Marke von 4.9%.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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© Shutterstock

Der Besuch von US-Präsident Joe Biden in Israel konnte die Sorgen der Anlegerinnen und Anleger über eine mögliche Ausweitung des Konflikts nicht zerstreuen. Bei seinem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu am Mittwoch in Israel deutete er an, dass die jüngste Explosion in einem Spital in Gaza, bei der Hunderte von Menschen getötet wurden, nicht von Israel verursacht wurde. Der US-Präsident wird nicht nach Jordanien weiterreisen, wo er zuvor mit den Staats- und Regierungschefs von Jordanien, Ägypten und der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammenkommen wollte.

Im asiatisch-pazifischen Raum verzeichneten die Aktienmärkte im Donnerstagshandel einen breiten Ausverkauf. Der japanische Handelsüberschuss von 62.4 Milliarden Yen fiel zwar höher aus als erwartet, doch konnte dies die japanischen Aktien nicht vor Verlusten bewahren. In Tokio sank der Nikkei 225 um 1.8%. In Südkorea verlor der Kospi 1.9%. In Australien büsste der S&P/ASX 200 alle in dieser Woche erzielten Gewinne ein und fiel um 1.4%, obwohl die Arbeitslosenquote auf 3.6% sank. Der Hang Seng Index in Hongkong brach um 2% ein, während der Shanghai Composite um 1.2% nachgab.

In New York standen die Aktienindizes am Mittwoch aufgrund der sich verschlechternden Lage in Israel und der schwankenden Quartalsergebnisse unter Druck. Der Dow Jones Industrial schloss 1% niedriger und der S&P 500 fiel um 1.3%. Der technologielastige Nasdaq-100 fiel um 1.4%.

Die Quartalsgewinnsaison war in der Zwischenzeit in vollem Gange. Die Halbleiteraktien bewegten sich zur Wochenmitte, nachdem die US-Regierung strengere Exportbeschränkungen für Chips nach China angekündigt hatte. Die Aktien des Chipherstellers Nvidia verloren am Mittwoch 4%. Die Aktien von ASML fielen um 4.2%, nachdem der niederländische Halbleiterhersteller einen enttäuschenden Ergebnisbericht mit schwachen Aufträgen vorgelegt hatte. Nach der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse verloren Morgan Stanley 6.8%, die Aktien von ABB brachen um 6.5% ein, Tesla-Aktien fielen um 4.8% und Adidas kletterten um 3.2%.

In Europa zeichneten die Inflationsdaten allmählich ein Bild von zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Verlangsamung. Im Vereinigten Königreich übertraf die Inflation mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 6.7% im September die Markterwartungen. Damit blieb die Inflation unverändert gegenüber August. In der Eurozone wurden die endgültigen Inflationswerte für September bestätigt: Die Preise stiegen im Jahresvergleich um 4.3%, gegenüber 5.2% im August. Der Euro Stoxx 50 beendete die Sitzung am Mittwoch mit einem Minus von 1.1%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q3-Umsatz von Roche, Renault, Nestlé, LSE, L'Oréal; Q3-Zahlen von Schindler, Inficon, Nokia, Taiwan Semiconductor, AT&T, Philip Morris, Nordea Bank;
Kapitalmarkttag bei Merck KGaA und Hewlett Packard Enterprise.

Konjunkturdaten im Fokus: Handelsbilanz Schweiz (08:00 Uhr), wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30), Philly Fed Index (14:30), Verkäufe bestehender Häuser USA (16:00), Fed-Chef Jerome Powell spricht beim Economic Club of New York (18:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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