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Asiatische Märkte steigen mit Inflation in Tokio - Nvidia-Belastung neutralisiert

Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum notierten zum Wochenschluss höher, nachdem Inflationsdaten aus Japan signalisierten, dass die Bank of Japan (BOJ) Fortschritte in Richtung ihres Inflationsziels macht. Verluste bei Nvidia zogen die technologielastigen Indizes an der Nasdaq nach unten, aber eine starke Performance anderer US-Aktien hielt die anderen wichtigen Aktienindizes in New York am Donnerstag im Plus.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Japan Wirtschaft
© Shutterstock

Der Tokioter Kernverbraucherpreisindex (CPI) ohne frische Lebensmittel stieg im August um 2.4% gegenüber dem Vorjahresmonat, nach 2.2% im Juli. Ein separater CPI ohne frische Lebensmittel und Treibstoff stieg im August um 1.6%, verglichen mit 1.5% im Juli. Die BOJ war die letzte Zentralbank, die im März die Zinssätze aus dem negativen Bereich herausgezogen hat. Die Zentralbank plant weitere Zinserhöhungen, wenn es ihr gelingt, die Inflation dauerhaft bei 2% zu halten. Darüber hinaus meldete das Wirtschaftsministerium am Freitag einen Anstieg der Industrieproduktion im Juli um 2.8% gegenüber dem Vormonat, was zu einer verbesserten Einschätzung des Industriesektors führte. In Tokio notierte der Nikkei 225 am späten Freitagabend 0.5% höher.

Andernorts im asiatisch-pazifischen Raum wurden die Aktienmärkte im positiven Bereich gehandelt, wobei der Hang Seng Index in Hongkong mit einem Plus von 2.3% die Gewinne anführte. Der CSI 300 auf dem Festland lag 2.2% höher. In Südkorea legte der Kospi um 0.8% zu und der australische S&P/ASX 200 stieg um 0.4%.

US-Wirtschaftswachstum nach oben korrigiert

Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal 2024 mit einer Jahresrate von 3% gegenüber einer ersten Schätzung von 2.8% und deutlich stärker als die Wachstumsrate von 1.4% im ersten Quartal 2024. Dieses Wachstum wurde durch einen Anstieg der Verbraucherausgaben um 2.9% und einen robusten Anstieg der Unternehmensinvestitionen um 7.5% getragen, insbesondere durch einen Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen um 10.8%. Trotz der hohen Zinssätze überrascht das Wirtschaftswachstum in den USA weiterhin positiv, auch wenn die hohen Preise die Wähler und Wählerinnen im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November beunruhigen.

Nvidia zieht US-Aktienmärkte nach unten

In New York sorgte das robuste BIP-Wachstum für Optimismus hinsichtlich des Konjunkturausblicks. Die Aktienmärkte konnten einen totalen Einbruch vermeiden, nachdem der am Vortag veröffentlichte Umsatz des Chipherstellers Nvidia für das zweite Quartal hinter den hochgesteckten Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger zurückgeblieben war. Die Nvidia-Aktie fiel um 6.4% und belastete die Nasdaq-Indizes. Der Nasdaq-Composite verlor am Donnerstag rund 0.2%. Der S&P 500 beendete die Sitzung unverändert und der Dow Jones Industrial legte um 0.6% zu.

Deutsche Inflation fällt unter das EZB-Ziel

Die erste Schätzung der Inflationsrate in Deutschland für August lag bei 1.9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist eine deutlich niedrigere Rate als die im Juli festgestellten 2.3%. Die Kerninflation, bei der Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt werden, lag bei 2.8%. Die Verlangsamung der Inflation in Deutschland, der grössten Volkswirtschaft des Euroraums, gibt einen Hinweis auf den Inflationstrend in der Eurozone - die CPI-Zahlen für den Euroraum werden heute erwartet. Die sinkende Inflation stärkt das Argument für eine weitere Zinssenkung anlässlich der nächsten geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in zwei Wochen. Der deutsche DAX stieg am Donnerstag um 0.7% und der Euro Stoxx 50 legte um 1% zu.

Wirtschaftliche Stimmung im Euroraum verbessert sich

Im August stieg der von der Europäischen Kommission ermittelte Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) auf 96.9 Punkte in der EU und 96.6 im Euroraum, was einem Anstieg von 0.4 bzw. 0.6 Punkten gegenüber Juli entspricht. Der Anstieg des ESI ist auf das verbesserte Vertrauen in der Industrie, im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel zurückzuführen, während das Verbrauchervertrauen stabil blieb.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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