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Auftakt zur Unternehmensberichtssaison - US-Inflation höher als erwartet

Die Quartalsberichte der grossen Wall Street-Banken wie etwa JPMorgan oder Citigroup werden heute den Startschuss zur Unternehmensberichtssaison für das vierte Quartal 2023 geben und den Börsen neue Impulse liefern. Eine stärker als erwartete HInflation in den USA sorgte unterdessen für einen Dämpfer der Hoffnungen auf eine baldige Zinslockerung des Fed. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Unternehmensberichtssaions
© Shutterstock

An den US-Börsen konnten sich die Aktienindizes trotz des stärker als erwarteten Anstiegs der Inflationsrate in den USA halten. Der Dow Jones Industrial erreichte kurzzeitig sogar ein neues Rekordhoch und beendete den Handel bei 37'711.02 Punkten (+0.04%). Der S&P 500 schloss bei 4'780.24 Punkte ebenfalls kaum verändert (-0.07%). Auch an der Technologiebörse Nasdaq blieben die Indizes zum Schluss in etwa auf Vortagesniveau. Aufgefallen ist die Aktie von Microsoft, die einerseits ein neues Rekordhoch erreichte und andererseits gestern kurzzeitig Apple als die am höchsten bewertete börsennotierte Firma ablöste. Für Aufmerksamkeit sorgten auch weiterhin Anbieter von Kryptowährungen, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC den Weg für börsengehandelte Bitcoin-Fonds frei gemacht hat. Nach anfänglichen Gewinnen setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein. Am US-Anleihenmarkt fiel die richtungsweisende Rendite zehnjähriger Treasuries wieder unter die 4%-Marke; aktueller Stand 3.98%.

Die neusten Daten zur Verbraucherpreisentwicklung in den USA zeigten einen stärker als erwarteten Teuerungsdruck, was die Chancen einer baldigen Zinssenkung des Fed verringert. Auf Jahressicht betrug die Inflationsrate im Dezember 3.4% verglichen mit 3.1% im Monat zuvor, womit die Teuerung in den USA wieder den höchsten Stand seit drei Monaten erreichte. Analysten hatten im Konsens mit einem nur moderaten Anstieg auf 3.2% gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Konsumentenpreise Ende des vergangenen Jahres um 0.3% ebenfalls etwas stärker als vermutet (Konsens +0.2%). In der Kernbetrachtung, d.h. ohne Berücksichtigung der vielfach schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise, sank im Dezember auf 3.9% von 4.0% im November (Konsens 3.8%). Laut dem FedWatch-Tool der CME rechnen die Kapitalmärkte mit einer 63%igen Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im März.

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum tendierten uneinheitlich, nachdem China für Dezember schwächer als erwartet ausgefallene Inflations-, respektive Deflationsdaten veröffentlicht hatte und die japanischen Börsen ihre Rekordrallye fortsetzten. Der Hang Seng-Index in Hongkong gab um rund 0.15%. Die Verbraucherpreise in China gingen im Dezember auf Jahressicht um 0.3% zurück. Ökonomen hatten nach einer Deflationsrate von 0.5% im November einen Rückgang um 0.4% prognostiziert. Auch die Erzeugerpreise fielen im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut um 2.7%. Im Gesamtjahr stiegen die Verbraucherpreise in China nur leicht um 0.2%. Gleichzeitig übertrafen Chinas Exporte im Dezember die Erwartungen, aber insgesamt ging der Gesamthandel der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt im Jahr 2023 zurück. Unabhängig davon setzten die Aktienindizes in Tokio ihre Rekordserie fort. Der Nikkei 225 gewann zeitweise mehr als 2% und beendete den Handel zum Wochenschluss 1.2% höher. Der südkoreanische Kospi gab hingegen um 0.7% nach, wobei der Small-Cap-Index Kosdaq 1.7% verlor. In Australien fiel der S&P/ASX 200 am Freitag um 0.1%.

An den Devisenmärkten fiel die türkische Lira gegenüber dem US-Dollar am Donnerstag auf ein neues Rekordtief. Erstmals kletterte der Greenback über die Marke von 30 Lira. Im vergangenen Jahr verlor die türkische Valuta gegenüber der US-Währung nahezu 40%. Gleichzeitig kletterte die Inflation in der Türkei zuletzt auf rund 65%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q4-Zahlen von JPMorgan Chase, Citigroup, Wells Fargo und Bank of America sowie von United Health.

Konjunkturdaten im Fokus: Grossbritannien Industrieproduktion November (08:00), Frankreich Verbraucherpreise Dezember (08:45), Spanien Verbraucherpreise Dezember (09:00), USA Erzeugerpreise Dezember (14:30). 
 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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