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Börsen in Asien eröffnen nach ereignisreichem Wochenende in Russland moderat tiefer

In Russland haben sich über das Wochenende die Ereignisse mitten im Ukraine-Krieg überschlagen. Der Aufstand der russischen Privatarmee Wagner unter der Führung von Jewgeni Prigoschin drohte, zu einem Staatsstreich gegen Putin zu eskalieren. Obwohl der Kreml dies abwenden konnte, offenbart die Episode Risse im Putins Staatsapparat und verdeutlicht Anlegern, wie fragil die geopolitische Lage ist. Die Ölpreise notieren kurzzeitig höher, während an den Aktienmärkten in Asien vor allem Konjunktursorgen und die steigenden Leitzinsen in Europa im Mittelpunkt standen. Heute steht die aktuellen Umfrageergebnisse des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo im Fokus.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Russische Flagge
© Shutterstock

In Tokio machte der Nikkei 225 frühere Verluste wett und notiert praktisch unverändert zum Freitagsschluss. Der südkoreanische Kospi handelte mit einem Plus von 0.5% hingegen im grünen Bereich. Der Hang Seng Index in Hongkong erholte sich zunächst von den Verlusten der letzten Woche und eröffnete rund 0.5% höher, notiert aber zum Ende des Handelstages rund 0.15% tiefer. Auf dem chinesischen Festland gaben der Shanghai Composite und der Shenzhen Component um jeweils 0.7% nach. In Australien fiel der S&P/ASX 200 um 0.4%, belastet von Energietiteln. Die Ölpreise gaben am Montag ihre anfänglichen Gewinne wieder ab, nachdem ein versuchter Aufstand in Russland die Befürchtung schürte, dass die Energieversorgung durch mögliche Unruhen in einem der grössten Ölproduzentenländer der Welt unterbrochen werden könnte.

An der New Yorker Börse lasteten die jüngsten Zinserhöhungen in Europa und die zuletzt "hawkischen" Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell auf den Aktienkursen. Der Dow Jones Industrial schloss bei 33'727.43 Punkten 0.65% tiefer als am Vortag und verbuchte damit auf Wochensicht einen Verlust von 1.7%. Nachdem der Fed-Vorsitzende Powell angesichts der nach wie vor hohen Inflation angedeutet hatte, dass die Leitzinsen in den USA noch für längere Zeit auf einem höheren Niveau bleiben dürften, standen vor allem Technologiewerte wieder unter Druck. Der Nasdaq 100 fiel am Freitag um 1.0%. Der marktbreite S&P 500 ging mit einem Minus von 0.77% bei 4'348.33 Punkten ins Wochenende. Während sich der US-Dollar gegenüber dem Euro bei knapp 1.09 hielt, notiert die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zu Beginn der neuen Woche mit 3.72% wieder etwas tiefer als zuletzt mit 3.8%.

In den USA signalisierte der Einkaufsmanagerindizes von S&P Global für die Privatwirtschaft mit einem Rückgang auf 53.0 Punkte von 54.3 im Mai eine deutlicher als erwartete Eintrübung der allgemeinen Wirtschaftslage. Das Aktivitätsbarometer notiert damit auf dem tiefsten Stand seit drei Monaten.

Im Euroraum hat sich die Stimmung der von S&P Global regelmässig befragten Unternehmen verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft (PMI Composite) gab dabei von 52.8 auf 50.3 Punkte deutlich stärker als erwartet nach (Konsens 52.5). Nach Einschätzung von S&P Global ist die Euro-Wirtschaft nach einer kurzen Belebung im Frühjahr im Juni fast zum Stillstand gekommen.

Auch in Grossbritannien erhielt die Unternehmensstimmung im Juni einen Dämpfer. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft fiel um 1.2 auf 52.8 Punkte (Konsens 53.6) und damit S&P Global zufolge auf den tiefsten Wert seit drei Monaten. Nach Einschätzung von S&P-Global-Chefvolkswirt Chris Williamson dürfte sich die britische in den kommenden Monaten weiter abschwächen.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Schweiz Konsensus-Prognosen der Konjunkturforschungsstelle KOF (09:00 Uhr MEZ), Deutschland Ifo-Geschäftsklimaindex für Juni (10:00) und aus den USA das Industriebarometer der Fed von Dallas für Juni (16:30). 


 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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