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Die chinesischen Verbraucherpreise fallen

Sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise in China sind gesunken. Dies ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt Schwierigkeiten hat, in diesem Jahr einen erfolgreichen wirtschaftlichen Neubeginn zu erzielen. Die chinesischen Aktien lagen am Donnerstag im Minus, während andere asiatische Märkte Gewinne verbuchten. Der S&P 500 und der Nasdaq setzten ihre Gewinnsträhnen vom Mittwoch fort.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Chinesischer Markt
© Shutterstock

Der chinesische Verbraucherpreisindex (CPI) sank im Oktober um 0.2% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die sinkenden Preise zeigen, dass die Stimulierungsmassnahmen der chinesischen Regierung die Verbrauchernachfrage nicht erfolgreich stützen konnten. Peking hat eine Reihe von Massnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft eingeführt, nachdem sich der wirtschaftliche Aufschwung des Landes in diesem Jahr als wesentlich schwächer erwiesen hat als ursprünglich erwartet. Neben den Verbraucherpreisen, die in diesem Monat zurückgingen, befinden sich auch die Erzeugerpreise seit 13 Monaten im freien Fall. Der Erzeugerpreisindex sank im Oktober im Jahresvergleich um 2.6%. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.4%, während der Shanghai Composite am Donnerstag 0.1% niedriger notierte.

Ausserhalb Chinas notierten die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum am Donnerstag im positiven Bereich. In Tokio schoss der Nikkei 225 um 1.6% nach oben. In Südkorea schloss der Kospi nach starken Schwankungen zu Beginn der Woche mit einem Plus von 0.2%. In den beiden vorangegangenen Sitzungen war er um mehr als 3% gefallen und hatte damit mehr als die Hälfte der Gewinne vom Montag wieder eingebüsst, nachdem die Regierung ein Verbot von Leerverkäufen angekündigt hatte. Der australische S&P/ASX 200 schloss mit einem Plus von 0.3%.

In New York bewegten sich die Aktienindizes zur Wochenmitte kaum, nachdem der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, in seiner Rede am Mittwoch keine Details zur Geldpolitik lieferte. Powell wird am Donnerstag an einer Diskussion über die Geldpolitik teilnehmen. Händlerinnen und Händler werden dabei nach Hinweisen suchen, ob die jüngste Aktienrallye, die von der Hoffnung auf eine Zinspause angetrieben wurde, fortgesetzt werden kann. Während der Dow Jones Industrial mit einem Minus von 0.1% schloss und damit eine mehrtägige Gewinnsträhne beendete, stieg der S&P 500, ebenso wie der Nasdaq-100, um 0.1%. Der S&P 500 hat 9 Tage in Folge im positiven Bereich geschlossen und der Nasdaq-100 hat 8 Tage in Folge zugelegt.

In Europa legte der Euro Stoxx 50 am Mittwoch um 0.6% zu. Die UBS hat am Mittwoch wieder mit dem Verkauf zusätzlicher Tier-1-Anleihen (AT1) begonnen, nur wenige Monate nach der Übernahme ihres Rivalen Credit Suisse. Im Rahmen dieser Übernahme wurden AT1-Anleihen der Credit Suisse in Höhe von 17 Milliarden USD annulliert, was von den Anleihegläubigern kontrovers aufgenommen wurde. AT1-Anleihen sind eine Art nachrangiger Schuldtitel, die abgeschrieben oder in andere Wertpapiere (z.B. Aktien) umgewandelt werden können, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind (z.B. wenn die Eigenkapitalquote einer Bank unter ein bestimmtes Niveau fällt).

Andernorts in Europa wurde die jährliche Inflationsrate in Deutschland im Oktober mit 3.8% bestätigt, dem niedrigsten Wert seit mehr als zwei Jahren. Das Tempo des Preisanstiegs ist damit deutlich langsamer als die 4.5% im September.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Zahlen von Logitech, Zurich Insurance Group, Merck KGaA, Deutsche Telekom, Hannover Rück, Henkel, Hapag-Lloyd, Astra Zeneca, Honda, Nissan.

Konjunkturdaten im Fokus: Wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30 Uhr), EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht auf der Eröffnungsveranstaltung des House of the Euro in Brüssel (18:30), Fed-Chef Jerome Powell nimmt an einer Diskussion auf der Jacques Polak Annual Research Konferenz in Washington teil (20:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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