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Die Zinswende scheint näher zu rücken, aber Geduld dürfte gefragt sein

Die geldpolitischen Entscheide der letzten Woche wirken an den Kapitalmärkten nach. Dabei setzen Investoren mehrheitlich auf sinkende Zinsen, was zu einer anhaltenden Rekordjagd an der Wall Street führte und die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere unter 4% und damit nur knapp über den tiefsten Stand seit Juli drückte. Neuste Aussagen von der US-Notenbankspitze dämpften aber bereits wieder die Hoffnungen auf eine baldige Zinswende, womit weiterhin Geduld gefragt sein dürfte. In Asien starteten die Aktienbörsen verhalten in die neue Woche, während die Ölpreise leicht zulegten.

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Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

US-Notenbank Zinspause
© Shutterstock

Der Dow Jones Industrial erreichte am Freitag den dritten Tag in Folge eine neue Rekordmarke. Der Dow kletterte vor dem Wochenschluss kurz vor Börsenschluss erstmals über die Marke von 37’300 Punkten. Der Dow schloss am Freitag bei 37'305.16 Punkten, 0.15% höher als am Vortag. Auf Wochensicht erzielte das Börsenbarometer damit einen Gewinn von knapp 3%. Getrieben wird die jüngste Rally durch die Aussicht auf eine baldige Zinswende der US-Notenbank, nachdem das Fed in ihren neusten Prognosen von drei Zinslockerungen im nächsten Jahr ausgeht. Am Freitag dämpften aber Aussagen des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, diese Hoffnungen. Williams sagte im Nachrichtensender CNBC, dass es noch "zu früh" sei, über Zinssenkungen im März nachzudenken. Der S&P 500 ging am Freitag fast unverändert bei 4'719.19 Punkten (-0.01%) aus dem Handel, während an der Nasdaq die Indizes rund 0.5% zulegen konnten. Die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bleibt weiterhin unter der 4%-Marke und notiert aktuell bei 3.91%.

Neuste Daten zur Industrie in den USA fielen unterdessen negativ aus. So hat sich etwa die Stimmung in der regionalen Industrie im Bundesstaat New York im Dezember unerwartet deutlich verschlechtert. Der Empire-State-Index fiel dabei von plus 9.1 auf minus 14.5 Punkte. Die Industrieproduktion auf nationaler Ebene nahm im November um 0.2% zum Vormonat zu. Erwartet wurde jedoch eine Steigerung um 0.3%.

Die Ölpreise legten zu Beginn der neuen Woche moderat zu. Stützend wirkt einerseits ein tendenziell schwächerer US-Dollar und andererseits die angespannte Situation im Roten Meer, nachdem von Iran unterstützte Huthi-Rebellen dort mehrere Schiffe angegriffen hatten.

In Asien eröffneten die Aktienmärkte die neue Woche verhalten. Nachdem sich die meisten asiatisch-pazifischen Märkte in der vergangenen Woche nach der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen beizubehalten, erholt hatten, scheint die Luft etwas draussen zu sein. Im Fokus steht morgen Dienstag noch der Zinsentscheid der Bank of Japan. Es wird damit gerechnet, dass die japanische Notenbank, ihre Geldpolitik unverändert beibehalten wird. In Tokio gab der Nikkei 225 am Montag um 0.65% nach, während Südkoreas Kospi frühere Rückgänge wettmachte und um 0.25% zulegte. Der Small-Cap-Kosdaq stieg gar um 1.75%. In Australien schloss der S&P/ASX 200 0.2% niedriger und beendete damit eine sechstägige Gewinnserie. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um 0.9% nach und auch der CSI 300 auf dem chinesischen Festland fiel um 0.3%.

Im Euroraum hat sich die Stimmung der von S&P Global befragten Unternehmen zum Jahresende hin überraschend eingetrübt. Der für den Dienstleistungs- und Industriesektor zusammengefasste Einkaufsmanagerindex gab um 0.6 auf 47.0 Punkte nach, während Ökonomen von einer Verbesserung auf 48.0 Zähler ausgegangen waren.

In Grossbritannien hat sich hingegen das Geschäftsklima im Dezember etwas verbessert. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft kletterte dabei von 50.7 auf 51.7 Punkte. Laut S&P Global hat sich die Stimmung im Dienstleistungsbereich aufgehellt, im Industriesektor aber verschlechtert.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Société Générale Kapitalmarkttag.

Konjunkturdaten im Fokus: Schweiz KOF Prognosen (09:00 Uhr), Deutschland Ifo-Geschäftsklima Dezember (10:00), USA NAHB-Wohnungsmarktindex Dezember (16:00). 

 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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