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EZB belässt die Zinssätze unverändert

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinssätze im Einklang mit den Markterwartungen unverändert gelassen, sich aber die Option einer weiteren Zinssenkung bei ihrer nächsten Sitzung im September offengelassen. In der US-Politik nahm Donald Trump am Donnerstag offiziell die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, während mehr Demokraten ihre Zweifel an der Fähigkeit von Präsident Joe Biden äusserten, die Wahl zu gewinnen, falls er im Rennen bleibt. Die Aktienmärkte fielen am Ende der Woche weltweit. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Christine Lagarde
© Shutterstock

Die EZB erklärte, sie suche noch immer nach überzeugenden Beweisen dafür, dass die Inflation unter ihr 2%-Ziel fallen werde. Die Zentralbank wies insbesondere darauf hin, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor widerstandsfähig sei und die Inflation bis weit in das Jahr 2025 über dem Ziel der EZB liegen dürfte. Die am Mittwoch veröffentlichten Daten zeigen, dass die Inflation im Euroraum im Juni auf Jahresbasis leicht auf 2.5% gesunken ist. Im vergangenen Monat senkte die EZB die Zinssätze um 25 Basispunkte, trübte jedoch die Aussichten für künftige mögliche Zinssenkungen, indem sie ihre Inflationsprognose für 2025 von zuvor 2% auf 2.2% anhob. Der Euro gab nach der Ankündigung vom Donnerstag gegenüber dem US-Dollar leicht nach. Der Euro Stoxx 50 verlor am Donnerstag 0.4%.

Anderswo in Europa kühlten sich die Löhne im Vereinigten Königreich (ohne Boni) ab, blieben aber mit einem Wachstum von 5.7% in den drei Monaten bis Mai deutlich höher als von der Bank of England gewünscht. Dies führte dazu, dass mehr Marktteilnehmer und Marktteilnehmerinnen ihre Erwartungen an eine Zinssenkung durch die Zentralbank zurückstellten, die auf ihrer nächsten Sitzung in zwei Wochen ansteht.

Chiphersteller stabilisieren sich

In New York waren die Aktienmärkte auf breiter Front rückläufig. Nachdem der Dow Jones Industrial in mehreren Sitzungen neue Höchststände erreicht hatte, fiel er am Donnerstag um 1.3%. Der S&P 500 sank um 0.8%. Der Nasdaq-100 verlor 0.5%, aber die Verluste wurden durch Kursgewinne bei einigen Chipherstellern begrenzt. Die in den USA notierte TSMC-Aktie schloss mit einem Plus von 0.4% vor dem Markt, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognosen für 2024 angehoben und die Markterwartungen für seine Quartalsergebnisse am Donnerstag übertroffen hatte. Die Ergebnisse wurden weitgehend dahingehend interpretiert, dass das Wachstumspotenzial der Künstlichen Intelligenz für die Chip- und Softwarebranche weiterhin besteht. Einen Tag zuvor waren die Chiphersteller, darunter auch TSMC, unter Druck geraten, nachdem ein Medienbericht besagte, dass die USA weitere Beschränkungen für Chipverkäufe nach China erwägen. Ebenfalls negativ auf die TSMC-Aktie wirkten sich in dieser Woche Äusserungen des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aus, der sagte, dass Taiwan für seinen militärischen Schutz durch die USA zahlen müsse. Nvidia (+2.6%) und Intel (+1.2%) gehörten zu den Gewinnern des Donnerstags.

Japanische Inflationsrate unverändert

Im asiatisch-pazifischen Raum folgten die Aktienmärkte am Freitag der Wall Street nach unten. Die nationale japanische Inflationsrate blieb im Juni mit 2.8% auf Jahresbasis gegenüber dem Vormonat unverändert, die Kerninflation - die keine frischen Lebensmittel berücksichtigt - stieg jedoch von 2.5% im Mai auf 2.6%. Die meisten Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer gehen nicht davon aus, dass die Bank of Japan auf ihrer Sitzung Ende des Monats die Zinssätze anheben wird. In Tokio notierte der Nikkei 225 am Freitag 0.1% niedriger. Der Aufschwung bei den Aktien der Chiphersteller war auch in Japan zu spüren, wo Tokyo Electron 2.4% höher notierte. In Südkorea verlor der Kospi 1.2%. In Australien fiel der S&P/ASX 200 um 0.9%. Der Hang Seng Index in Hongkong führte die regionalen Verluste mit einem Minus von 2.1% an. Auch hier legten die Chiphersteller zu, wobei Hua Hong Semiconductor am Freitag um 7.4% zulegte. Der CSI 300 auf dem Festland stieg um 0.4%.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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