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Fed, BoE und Riksbank senken die Zinsen

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senkte am Donnerstag ihren Leitzins um 0.25 Prozentpunkte, während auch die Zentralbanken in Grossbritannien und Schweden die Zinsen reduzierten, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. US-Aktien schlossen am Donnerstag höher, angeführt von Gewinnen im Technologiesektor und unterstützt durch fallende Staatsanleihenrenditen. Die asiatischen Aktienmärkte tendierten am Freitag ohne einheitlichen Trend, während Händlerinnen und Händler ihre Aufmerksamkeit auf den Nationalen Volkskongress Chinas richteten. Europäische Aktien stiegen am Vortag, wobei der DAX in Deutschland die Gewinne anführte.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Fed building closeup
© Shutterstock

Die Fed senkte am Donnerstag ihren Leitzins um 0.25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4.50-4.75%. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell deutete an, dass die jüngsten Präsidentschaftswahlen, bei denen Donald Trump gewählt wurde, die Geldpolitik nicht sofort beeinflussen werden. Die Fed wird jedoch die Politik der neuen Regierung genau beobachten, um deren potenzielle Auswirkungen auf Inflation und Beschäftigung zu bewerten. Die Finanzmärkte rechnen mit einer weiteren Zinssenkung in diesem Jahr anlässlich des Dezember-Treffens der Fed, da die Inflation nahe dem 2%-Ziel der Notenbank liegt.

Die Entscheidung der Fed wurde von den Märkten erwartet, aber US-Aktien schlossen am Donnerstag höher, angetrieben durch starke Leistungen im Technologiesektor. Niedrigere Renditen von US-Staatsanleihen halfen ebenfalls. Der Dow Jones Industrial Average endete nahezu unverändert bei 43'729.34 Punkten, während der S&P 500 um 0.7% auf 5973.1 Punkte stieg. Der technologielastige Nasdaq-100 kletterte um 1.5% auf 21'101.57 Punkte, begünstigt durch robuste Unternehmensberichte. Nach den grossen Gewinnen am Mittwoch fiel jedoch der Russell 2000 um 0.4% und der KBW Bank Index sank um 2.7%.

Asiatische Börsen behalten den NPC im Blick

Die asiatischen Aktienmärkte waren am Freitag gemischt, da Investorinnen und Investoren weiterhin auf den Nationalen Volkskongress Chinas fokussiert waren, von dem fiskalische Stimulusmassnahmen erwartet werden. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.7% und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland sank um 0.6%. Im Gegensatz dazu stieg der Nikkei 225 in Japan um 0.3%, wobei die Haushaltsausgaben in Japan im September um 1.1%  weniger stark als erwartet zurückgingen. Der Kospi in Korea sank um 0.1%, während der S&P/ASX 200 in Australien um 0.8% höher notierte.

Expansive Geldpolitik der Bank of England und der Riksbank

Die Bank of England senkte am Donnerstag die Zinsen um 25 Basispunkte auf 4.75%, was die zweite Zinssenkung in diesem Jahr markiert. Die Entscheidung erfolgte angesichts nachlassender Inflation und des kürzlich angekündigten Labour-Budget. Die Zentralbank signalisierte einen allmählichen Ansatz für weitere Zinssenkungen, trotz der Erwartung eines leichten Anstiegs der Inflation auf 2.75% im Jahr 2025. Die Massnahme entspricht den Markterwartungen. Anderswo in der europäischen Zentralbankpolitik kündigte die schwedische Riksbank eine Senkung ihres Leitzinses um 0.5 Prozentpunkte auf 2.75% an, um die Wirtschaft zu stärken und die fallende Inflation zu stabilisieren. Der Zinssatz könnte im Dezember und in der ersten Hälfte des Jahres 2025 weiter gesenkt werden, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen nicht ändern. Unterdessen hielt die Norges Bank ihren Leitzins unverändert bei 4.5%, wie die norwegische Zentralbank am Donnerstag mitteilte.

Rückgang der deutschen Industrieproduktion bei sinkenden Exporten

Die deutsche Industrieproduktion ging im September gegenüber August um 2.5% zurück, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dies folgt auf einen Anstieg von 2.6% im August. Im Vergleich zu September 2023 sank die Produktion um 4.6%. Der Rückgang wurde durch einen Rückgang von 7.8% im Automobilsektor und einen Rückgang von 4.3% in der chemischen Industrie verursacht. Unterdessen fielen die deutschen Exporte im September gegenüber August um 1.7%, während die Importe im gleichen Zeitraum um 2.1% stiegen. Im Jahresvergleich gingen die Exporte um 0.2% zurück, während die Importe um 1.3% zunahmen. Die grösste Volkswirtschaft Europas kämpft seit fast zwei Jahren mit dem Wachstum, da Unternehmen mit hohen Energiekosten und einem schwachen Handel zu kämpfen haben, was für die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands ein wichtiger Faktor ist. Politische Unsicherheiten dürften die Probleme des Landes verschärfen, nachdem die Regierungskoalition in Deutschland diese Woche zusammenbrach und den Weg für Neuwahlen ebnete.

Die europäischen Aktienindizes stiegen am Donnerstag, wobei der DAX in Deutschland die regionalen Gewinne anführte. Der Euro Stoxx 50 stieg um 1.1% auf 4851.65 Punkte, während der DAX um 1.7% auf 19'362.52 Punkte zulegte. Der französische CAC 40 gewann 0.8% und schloss bei 7425.60 Punkten, während der Swiss Market Index um 0.8% auf 11'938.94 Punkte stieg.

Einzelhandelsumsatz im Euroraum steigt

Das Einzelhandelsvolumen im Euroraum stieg im September gegenüber August um 0.5%, während die EU einen Anstieg von 0.3% verzeichnete, wie Eurostat am Donnerstag mitteilte. Dies folgt auf einen Anstieg von 1.1% im Euroraum und einem Anstieg von 0.9% in der EU im August. Im Jahresvergleich stieg das Einzelhandelsvolumen im Euroraum um 2.9% und in der EU um 2.8%. Die höchsten monatlichen Zuwächse wurden in Belgien, Dänemark und Kroatien verzeichnet, jeweils mit einem Anstieg von 2.1%.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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