The Strategist

Feriengrüsse von Claude

Der technologische Fortschritt dürfte die Folgen der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung in den G7-Staaten lindern. Zudem leistet die Künstliche Intelligenz bereits heute gute Dienste zur Bewältigung der Informations- und Datenflut.

Datum
Autor
Thomas Wille
Lesezeit
10 Minuten
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Der Arbeitsmarkt wurde durch die Corona-Pandemie ordentlich durchgeschüttelt und in einigen Branchen herrscht auch mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch der Covid-19-Krise immer noch Personalmangel. Neben diesen aktuellen Engpässen gibt es auch mittelfristige Entwicklungen, die die Arbeitsmärkte der G7-Staaten prägen werden. So wissen wir bereits heute, dass die Erwerbsbevölkerung in den westlichen Nationen aufgrund der demographischen Gegebenheiten - der ungünstigen Alterspyramide - kontinuierlich abnehmen wird. Beispielsweise wird die Erwerbsbevölkerung in Deutschland bis 2035 trotz Zuwanderung um mehr als 10% schrumpfen, berechnet das Statistische Bundesamt.

In den vergangenen 25 Jahren konnten die Industriestaaten den Mangel an Arbeitskräften durch ein "Outsourcing" nach China kompensieren. Doch seit dem vierten Quartal 2022 schrumpft die chinesische Bevölkerung und dieser Trend dürfte unumkehrbar sein. Den einzigen Ausweg bieten technologische Lösungen wie die Automatisierung, Robotik, Digitalisierung oder die Künstliche Intelligenz (KI). Zwei aktuelle Beispiele zeigen, wohin die Reise geht.

Service-Roboter am Ende der Welt

Während meines Sommerurlaubs durfte ich einige Tage im schönen Allgäu in Bayern verbringen, wo ich hin und wieder nicht wie gewohnt auf das 5G-Netz zugreifen konnte. An einem Abend in einem Landgasthof in den Allgäuer Alpen bin ich fast vom Stuhl gefallen, als plötzlich ein Service-Roboter im Lokal und auf der Terrasse herumfuhr und das Servicepersonal unterstützte. Sowohl beim Servieren der Speisen und Getränke als auch beim Abräumen leistete der Roboter ganze Arbeit und entlastete damit die Mitarbeiter. Im Gespräch erklärte die Inhaberin, dies sei die einzige Lösung, da nach wie vor ein enormer Personalmangel bestehe. Die Kosten bezifferte sie auf rund 15'000 Euro - die Ausgaben dürften sich aus meiner Sicht in wenigen Monaten amortisiert haben.

Claude hilft in allen Lagen

Investoren sind heute mit einer Informations- und Datenflut konfrontiert, die sich nur durch den Einsatz von IT-Systemen bewältigen lässt. Für mich ist das auch nicht anders, und spätestens die Lancierung des Chatbots ChatGPT zeigt, dass gewisse Tools bereits hervorragende Dienste leisten. Erst kürzlich wurde ich auf Claude aufmerksam: Der KI-Assistent der nächsten Generation ermöglicht es, Forschungsdokumente von über hundert Seiten hochzuladen und schnelle Antworten auf gezielte Fragen zu erhalten.

Technologie als Lösung

Für die beschriebenen Herausforderungen wird es in den kommenden Jahren immer bessere technologische Lösungen geben. KI steckt noch in den Kinderschuhen. Die entscheidende Frage bleibt jedoch, wie Unternehmen damit ihren Umsatz steigern und Geld verdienen können. Wir bleiben vorerst bei unserer Meinung, dass Anleger je nach ihren individuellen Bedürfnissen mit US-Big-Tech-Unternehmen weiterhin am besten fahren. Aber auch bei diesen Werten sind Kurskorrekturen von 20% nicht ungewöhnlich.

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