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In den USA kühlt sich die Inflation weiter ab

Der Teuerungsdruck in den Vereinigten Staaten hat sich im Oktober merklich abgekühlt. Mit 3.2% fiel die Inflationsrate im Oktober noch geringer aus als erwartet. Auch die Kernteuerung ging minimal zurück. Damit scheint die jüngste Zinspause des Fed gerechtfertigt. An den Aktienmärkten sorgte dies für Erleichterung und steigende Kurse. Gleichzeitig fiel die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen am Dienstag kräftig auf 4.44% von rund 4.6%.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
US-Konsumentenpreise
© Shutterstock

Die Inflation in den USA hat sich im Oktober deutlicher als erwartet abgeschwächt. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Konsumentenpreise im vergangenen Monat um 3.2%. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Teuerungsrate von 3.7% im September auf 3.3% gerechnet. Im Monatsvergleich blieben die Preise stabil, wobei Analysten einen Anstieg um 0.1% prognostiziert hatten. Die Kerninflation, ohne Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise, betrug im Oktober 4.0% verglichen mit 4.1% im Monat zuvor. Die US-Notenbank dürfte sich bestätigt sehen, vorerst von weiteren Zinserhöhungen abzusehen, jedoch zeigt die nach wie vor hohe Kerninflation, dass Euphorie wohl fehl am Platz ist.  

Vor dem Hintergrund des abnehmenden Inflationsdrucks und der geringeren Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen durch das Fed kletterte der Dow Jones Industrial am Dienstag um 1.43% auf 34'827.70 Punkte und erreichte damit das höchste Niveau seit zwei Monaten. Der S&P 500 legte um 1.91% auf 4'495.70 Punkte zu und an der Technologiebörse Nasdaq stiegen die Indizes um gut 2%. Während die Rendite von US-Staatsanleihen deutlich zurückging, verlor der US-Dollar auf breiter Basis.

An den asiatisch-pazifischen Märkten tendierten die Aktienindizes mehrheitlich höher. In Hongkong gewann der Hang Seng-Index 3% und erreichte den höchsten Stand seit über einer Woche, während der CSI 300-Index auf dem chinesischen Festland um 0.6% zulegte. Positive Impulse lieferten neuste Wirtschaftsdaten aus China. Die chinesischen Einzelhandelsumsätze stiegen im vergangenen Monat um 7.6% gegenüber dem Vorjahr und lagen damit über den Erwartungen. Die Industrieproduktion stieg im Oktober auf Jahressicht um 4.6% (Konsens 4.4%). Heute treffen sich nun US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping in San Francisco zum ersten Mal seit etwa einem Jahr wieder persönlich. In Tokio legte der Nikkei 225 um 2.6% zu und der Topix erreichte mit einem Tagesplus von 1.3% den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Der südkoreanische Kospi gewann heute 1.9% und in Australien schloss der S&P/ASX 200 1.4% höher auf einem Acht-Wochen-Hoch.

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) betonte, dass die SNB nicht zögern werde, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu straffen, da die Preisstabilität noch nicht gewährleistet sei. Die Nationalbank werde prüfen, ob die bisher ergriffenen Massnahmen ausreichen, um die Inflation dauerhaft innerhalb des Preisstabilitätsbereichs zu halten, so Jordan gestern an einer Konferenz.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Siemens Energy und Infineon mit Jahreszahlen, Alstom Q3, Renault und Diageo Kapitalmarkttag und Cisco Systems mit Q1-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Frankreich Arbeitslosenquote Q3 (07:30 Uhr), Grossbritannien Verbraucherpreise Oktober (08:00), Deutschland Grosshandelspreise Oktober (08:00), Frankreich Verbraucherpreise Oktober (08:45), Italien Verbraucherpreise Oktober (10:00), Eurozone Industrieproduktion und Handelsbilanz September (11:00), USA Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise Oktober sowie Empire State Industrieindex November (14:30), Russland BIP Q3 (17:00).

 

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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