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Japans Wirtschaft zeigt Stärke und Chinas Immobiliensektor bereitet Sorgen

Das Wirtschaftswachstum in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt war im zweiten Quartal fast doppelt so stark wie erwartet. Andererseits blicken die Kapitalmärkte derzeit besorgt auf den chinesischen Immobilienmarkt, woraufhin Chinas Zentralbank sich gezwungen sieht, die Zinsschraube erneut zu lockern. An den Börsen blieb die Stimmung zum Wochenstart damit von Vorsicht geprägt und im Zentrum bleiben die Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Inflationsausblicks und der entsprechenden Ausrichtung der Geldpolitik. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Japan Wirtschaft
© Shutterstock

Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum tendierten am Dienstag uneinheitlich. In Tokio verzeichnete der Nikkei 225 solide Gewinne von rund 0.6%, nachdem das Bruttoinlandsprodukt des Landes im zweiten Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen hatte. Japans Wirtschaft wuchs um 1.5% gegenüber dem Vorquartal und um 6% auf Jahresbasis, verglichen mit einer Konsensprognose von 0.8% bzw. 3.1%. In Australien legte der S&P/ASX 200 um 0.4% zu. Die Märkte in Südkorea blieben wegen eines Feiertags geschlossen. Der Hang Seng Index in Hongkong weitete hingegen seine Verluste aus und fiel um knapp 1%, während der CSI 300, ein Referenzindex für die chinesischen Festlandmärkte, geringfügig nachgab.

Im Mittelpunkt bleibt weiterhin die Besorgnis einer Ausweitung der Immobilienkrise in China infolge der in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Immobilienentwickler Country Garden. Unterdessen hiess es, dass die chinesische Bankenaufsicht eine Taskforce zur Untersuchung der Risiken am Immobilienmarkt und von Immobilienunternehmen einrichten wolle. Währenddessen blieben die neusten Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen in China für Juli hinter den Erwartungen zurück, was die schwachen Wirtschaftsdaten des Landes noch verstärkt. Chinas Zentralbank senkte daraufhin die Zinssätze für einjährige Kredite um 15 Basispunkte auf 2.5% und lockerte damit zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten die Leitzinsen.

An der Wall Street konnten sich die zuvor unter Druck geratenen Tech-Werte wieder etwas erholen, während Sorgen rund um China bei den Standardwerten die Risikobereitschaft der Anleger dämpften. Der Dow Jones Industrial blieb mit einem Schlussstand von 35'307.63 Punkten am Montag praktisch unverändert (+0.07%). Der S&P 500 schloss bei 4'489.72 Punkten 0.6% höher. Die Indizes an der Nasdaq legten um rund 1.2% zu, angetrieben von der Nvidia-Aktie, die gestern fast 7% gewann. Die Anteilsscheine von Tesla verloren hingegen 1.2% und fielen damit auf das niedrigste Niveau seit mehr als zwei Monaten, nachdem der Elektroautobauer erneute Preissenkungen in China bekannt gegeben hatte. Am Anleihenmarkt kletterte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen nochmals etwas höher auf 4.2%.

In Argentinien hat die Zentralbank die Landeswährung Peso kräftig abgewertet, nachdem der Populist Javier Milei bei den Vorwahlen zur Präsidentenwahl einen überraschenden Erfolg verbuchte. Die Notenbank wertete den Peso um 18% ab und erhöhte den Leitzins um 21 Prozentpunkte auf 118%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Alcon Q2-Zahlen, Tecan Halbjahreszahlen und aus den USA Home Depot mit Q2-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Grossbritannien Arbeitslosenzahlen Juli (08:00 Uhr MEZ), Schweden Verbraucherpreise Juli (08:00), Schweiz Produzenten- und Importpreisindex Juli (08:30), Deutschland ZEW Konjunkturerwartungen August (11:00), USA Einzelhandelsumsatz Juli und Empire State Index August (14:30), NAHB-Index August (16:00).

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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