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Märkte nach einer weiteren Zinserhöhung der EZB uneinheitlich

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag die Zinssätze um einen weiteren Viertelprozentpunkt erhöht und damit ihren Leitzins auf 3.75% angehoben. Die Aktienmärkte reagierten zunächst positiv und die europäischen Märkte beendeten den Donnerstagshandel mit kräftigen Gewinnen. Im Laufe des Tages trübte sich die Stimmung und die US-Märkte gaben deutlich nach. Die negative Stimmung setzte sich am Freitag im asiatischen Handel fort.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Lagarde
© Shutterstock

Die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, gab wenig Hinweise auf künftige Zinserhöhungen und erklärte stattdessen, die Zentralbank sei “aufgeschlossen” für künftige Entscheidungen. Die Inflation in der Eurozone ist rapide von 6.1% im Mai auf 5.5% im Juni zurückgegangen. Sie liegt aber immer noch weit über dem Ziel der EZB von 2%. Der Schritt der EZB erfolgt einen Tag, nachdem die US-Notenbank (Fed) die Zinssätze um einen weiteren Viertelprozentpunkt angehoben hat, so dass der Leitzins am Mittwoch in einer Spanne von 5.25% bis 5.5% liegt. Der Euro Stoxx 50 beendete den Tag am Donnerstag mit einem Plus von 2.33%.

In New York verflüchtigte sich die Euphorie des frühen Handels im Laufe des Tages, obwohl das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal die Markterwartungen übertraf. Das BIP in den USA wuchs im zweiten Quartal um 2.4%, was auf die Verbraucherausgaben zurückzuführen war. Am Ende des Tages lagen die wichtigsten Indizes im Minus. Der Dow Jones Industrial verlor 0.67% und beendete die Sitzung bei 35'282.72 Punkten und der marktbreite S&P 500 fiel um 0.64% auf 4537.41 Punkte.

Der technologielastige Nasdaq-100 fiel mit einem Minus von 0.22% weniger stark als die anderen Indizes. Das hielt Meta jedoch nicht davon ab, die nächste grosse Tech-Aktie zu werden, die nach der Veröffentlichung von Gewinnzahlen nach Börsenschluss am Mittwoch in die Höhe schoss. Die Aktien von Meta sprangen um 4.4% in die Höhe, nachdem das Unternehmen für soziale Medien ein Umsatzwachstum von 11% im zweiten Quartal und einen soliden Ausblick für das kommende Quartal gemeldet hatte.

Im Energiesektor halbierten sich die Gewinne sowohl bei Shell als auch bei TotalEnergies im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr, was vor allem auf die niedrigeren Gaspreise zurückzuführen ist. Die Gewinne wurden durch die höheren Öl- und Gaspreise im vergangenen Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stark beeinflusst. Die Aktien von Shell fielen um 1.61%, während TotalEnergies um 0.85% zulegen konnten.

In Asien bewegten sich die Aktienmärkte im frühen Freitagshandel überwiegend im negativen Bereich. In Tokio führte der Nikkei 225 die Verluste an (-1.6%), nachdem die Bank of Japan ihren Leitzins bei -0.1% belassen und einige Anpassungen an ihrer Politik zur Steuerung der Zinskurve vorgenommen hatte. Die Zentralbank erklärte, sie werde die Steuerung der Renditekurve in Zukunft "flexibler" handhaben und die Ober- und Untergrenzen der Bandbreiten lediglich als Referenzwerte und nicht als feste Grenzen betrachten. In Südkorea wurde der Kospi mit einem Minus von 0.1% gehandelt und der australische S&P/ASX 200 verlor rund 1%. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg am Freitag gegen den Trend um 1.2% und der Shanghai Composite gewann 1.6%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartals- und Halbjahreszahlen von Standard Chartered, BASF, OMV, Air France-KLM, AstraZeneca, Audi, Chevron, Procter & Gamble, Exxon Mobil.

Konjunkturdaten im Fokus: Bruttoinlandsprodukt Frankreich (07:30 Uhr), KOF Konjunkturbarometer Schweiz (09:00), Bruttoinlandsprodukt Deutschland (10:00), Verbraucherpreise Deutschland (14:00), Private Einkommen und Ausgaben USA (14:30), Uni Michigan Verbrauchervertrauen (16:00).

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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