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Solider US-Arbeitsmarktbericht schürt Zinsängste und treibt Renditen in die Höhe

Die Aktienkurse kamen Ende letzter Woche unter Druck, nachdem die Renditen von Staatsanleihen aufgrund eines stärker als erwarteten US-Arbeitsmarktberichts in die Höhe schnellten, was die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen durch die Fed im März verringerte. Die Märkte im Asien-Pazifik-Raum handeln zu Wochenbeginn niedriger. Diese Woche werden die Märkte die Veröffentlichung wichtiger Unternehmensgewinne genau beobachten, an forderster Front die grossen US-Banken. Am Mittwoch werden die USA und Grossbritannien ihre Verbraucherpreisdaten veröffentlichen, die Einblicke in den Inflationsverlauf geben. Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer werden auch die Reden einiger Mitglieder der Federal Reserve im Laufe der Woche aufmerksam verfolgen, um Hinweise auf zukünftige geldpolitische Richtungen zu erhalten.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Renditen
© Shutterstock

Die Börsen im Asien-Pazifik-Raum handelten am Montag niedriger, belastet durch Sorgen über die US-Zinspolitik. Der japanische Nikkei 225 fiel um 1.1%, während der koreanische Kospi ebenfalls 1.1% verlor. Der australische S&P/ASX 200 sank um 1.2%. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 1.3% und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland um 0.7%. Der Goldpreis blieb stabil und handelte um USD 2685 pro Unze. Die Brent-Rohöl-Futures stiegen um 1.8% auf USD 81.16 pro Barrel, während die West Texas Intermediate (WTI)-Futures um 1.9% auf USD 78.02 pro Barrel zulegten. Bitcoin handelte leicht höher bei etwa USD 93'000.

Stärker als erwartete Chinas Exporte und Importe 

Chinas Handelsdaten für Dezember übertrafen die Markterwartungen, wobei die Exporte um 10.7% und die Importe um 1% im Jahresvergleich stiegen, wie die Zollbehörde am Montag berichtete. Dieses Wachstum steht im Gegensatz zu den Zahlen vom November, als die Exporte um 6.7% wuchsen und die Importe um 3.9% zurückgingen. Analystinnen und Analysten führen die robuste Exportleistung auf vorgezogene Lieferungen aufgrund von Sorgen über mögliche Zollerhöhungen zurück, während die Importe durch eine stärkere Nachfrage nach Industriekommoditäten gestützt wurden. Trotz des positiven kurzfristigen Ausblicks warnen Expertinnen und Experten, dass mögliche Zollerhöhungen das Exportmomentum im Laufe des Jahres bremsen könnten.

Wall Street unter Druck durch starkes Beschäftigungswachstum und steigende Staatsanleiherenditen

Die Aktienmärkte in New York erlitten am Freitag erhebliche Verluste, da ein robuster Arbeitsmarktbericht Zweifel an weiteren Zinssenkungen der Federal Reserve aufkommen liess. Der Dow Jones Industrial Average fiel um etwa 696 Punkte oder 1.6% auf 41'938.45. Der S&P 500 und der Nasdaq Composite sanken ebenfalls um 1.5% bzw. 1.6%, was die wichtigsten Indizes für 2025 ins Minus drückte. Die Renditen von US-Staatsanleihen blieben am Freitag nahe ihren höchsten Niveaus seit November 2023. Die zehnjährige Staatsanleiherendite stieg auf bis zu 4.78% (aktuell 4.76), während die zweijährige US-Staatsanleiherendite bei 4.38% liegt.

US-Arbeitsmarktbericht übertrifft Erwartungen

Die US-Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft stieg im Dezember um 256'000 und übertraf damit die Prognose von 155'000 sowie die 212'000 hinzugefügten Stellen im November, wie die am Freitag veröffentlichten Daten zeigten. Die Arbeitslosenquote sank auf 4.1%, während ein alternatives Mass für Arbeitslosigkeit auf 7.5% fiel, den niedrigsten Wert seit Juni 2024. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monat um 0.3%, mit einem jährlichen Anstieg von 3.9%, was auf eine nachlassende Lohninflation hinweist. Das robuste Beschäftigungswachstum, insbesondere in den Bereichen Gesundheitswesen, Freizeit und Gastgewerbe sowie im öffentlichen Sektor, könnte die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve beeinflussen.

Verbrauchervertrauen in den USA verschlechterte sich Ende letzten Jahres

Die Konsumentenstimmung in den USA trübte sich im Dezember aufgrund steigender Inflationssorgen, wie die Universität Michigan am Freitag berichtete. Der Index für das Verbrauchervertrauen fiel um 0.8 Punkte auf 73.2 Punkte im Vergleich zum Vormonat, entgegen den Erwartungen der Ökonominnen und Ökonomen, die von einem unveränderten Wert von 74.0 Punkten ausgingen. Dieser Rückgang folgt auf fünf aufeinanderfolgende Monate der Verbesserung. Die kurzfristigen Inflationserwartungen stiegen von 2.8% im November auf 3.3%, während die langfristigen Erwartungen auf 3.3% stiegen, den höchsten Wert seit 2008. Die Umfrage zeigte, dass fast ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher Zölle erwähnte und höhere Preise auf die von Donald Trump angekündigten Zollerhöhungen zurückführte.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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