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Starke US-Arbeitsmarktdaten setzen die Märkte unter Druck

Die Märkte beendeten die vergangene Woche mit einer negativen Note, da sie von der Befürchtung belastet wurden, dass die US-Notenbank (Fed) erneut einen guten Grund haben könnte, ihre erste Zinssenkung zu verschieben. Die am Freitag veröffentlichten Daten zeigten, dass die Zahl der im vergangenen Monat in der US-Wirtschaft geschaffenen Arbeitsplätze weit über den Erwartungen der Wirtschaftsexperten lag. Am Wochenende nahm die Marktunsicherheit in Europa zu, da rechtsextreme Parteien Sitze im Europäischen Parlament errangen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Jobs Schild
© Schutterstock

Die Zahl der Arbeitsplätze ausserhalb der Landwirtschaft in den USA stieg im Mai um 272’000, ein enormer Sprung gegenüber den revidierten 165’000 Stellen vom April und fast 100’000 Stellen mehr als vom Markt erwartet. Dennoch stieg die Arbeitslosenquote von 3.9% auf 4% an. Das Lohnwachstum blieb stark und stieg im Mai im Jahresvergleich um 4.1%, nach einem revidierten Anstieg von 3.9% im April. Die beeindruckenden Zahlen zur Schaffung von Arbeitsplätzen kamen, nachdem die JOLTS- und ADP-Berichte der letzten Woche Risse auf dem Arbeitsmarkt zeigten.

Wiederkehr der Befürchtungen, dass die Zinsen länger noch bleiben

Staatsanleihen gerieten unmittelbar nach der Veröffentlichung des Beschäftigungsberichts unter Druck, da die Händlerinnen und Händler ihre Erwartungen hinsichtlich des Zeitpunkts, zu dem die Fed mit der Senkung der Zinssätze beginnen wird, zurückstellten. Die Renditen für zweijährige Staatsanleihen stiegen auf fast 4.9%, und die zehnjährigen Renditen lagen über 4.5%. Der Goldpreis, der sich in der Regel schlecht entwickelt, wenn die Zinsen hoch sind, fiel auf rund 2300 USD pro Unze. Die schlechte Stimmung beendete eine ansonsten solide Woche für die Aktienmärkte, in der die wichtigsten Indizes mehrere Allzeithochs erreichten. Der Nasdaq-100 erreichte am Freitag mit 19'113.88 Punkten ein weiteres Allzeithoch, bevor er den Tag mit einem Minus von 0.1% bei 18'997.35 Punkten beendete. Der Dow Jones Industrial verlor 0.2% und der S&P 500 schloss am Freitag 0.1% niedriger.

Europas rechte Parteien sorgen für Unsicherheit am Markt

Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament am Wochenende konnten die rechten Parteien Zugewinne verzeichnen. Zwar werden die Parteien der Mitte und der Linken ihre Mehrheit in der Legislative der Europäischen Union behalten, doch könnte das Wahlergebnis die Verabschiedung einiger Gesetze erschweren. Nach den Ergebnissen rief der französische Präsident Emmanuel Macron zu vorgezogenen Neuwahlen in seinem Land auf. Die anstehenden Wahlen in Frankreich und Grossbritannien sowie die unbekannten Auswirkungen der Zugewinne der rechten Parteien im Europäischen Parlament erhöhen die Unsicherheit für die Märkte in den kommenden Wochen und Monaten. Der Euro rutschte am Montag gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand seit einem Monat und notierte bei 1.0754 USD.

Japan schrumpft nach Revision im ersten Quartal weniger

Die japanische Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal 2024 im Jahresvergleich um 1.8%. Das ist weniger als die ursprünglich geschätzten 2%. Die positive Revision war hauptsächlich auf die Investitionen des Privatsektors zurückzuführen, die weniger negativ ausfielen als ursprünglich angenommen. Der Nikkei 225 notierte am Montag um 1% höher. Der südkoreanische Kospi sank um 0.3%. Die Märkte in Australien, Hongkong und auf dem chinesischen Festland waren am Montag wegen Feiertagen geschlossen.

Zentralbanken bleiben im Fokus

In dieser Woche wird die Aufmerksamkeit der Anlegerinnen und Anleger weiterhin auf die Entscheidungen und Kommentare der Zentralbanken gerichtet sein, da die Fed am Mittwoch ihre geldpolitische Entscheidung veröffentlichen wird und die Bank of Japan am Freitag ihre jüngste Ankündigung vorlegen wird. Am Dienstag gibt das Vereinigte Königreich die Arbeitslosenzahlen bekannt, und am Mittwoch folgen die Inflationsdaten aus einigen der grössten Volkswirtschaften der Welt, darunter die USA, China und Deutschland. Der Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan schliesst die Woche am Freitag ab.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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