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Überraschend positive Konjunkturdaten geben Hoffnung für Europa

Einige wichtige Einkaufsmanagerindizes (PMIs) aus Europa übertrafen am Donnerstag die Markterwartungen, wobei die meisten im kontraktiven Bereich blieben. Die positive Überraschung bei Europas makroökonomischen Daten verhalf den europäischen Aktien am Donnerstag zu höheren Schlusskursen, während die asiatischen Aktien am Ende der Woche uneinheitlich tendierten. Die US-Börsen waren am Donnerstag wegen des Thanksgiving-Feiertags geschlossen und haben am «Black Friday» eine verkürzte Sitzung. Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen über die gesamte Kurve hinweg.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Mann auf Euroschein
© Shutterstock

Mehrere wichtige Einkaufsmanagerindizes aus Europa überraschten am Donnerstag positiv, ein willkommenes Zeichen für die europäischen Volkswirtschaften, die in diesem Jahr nur schwerlich ein nennenswertes Wachstum ausweisen konnten. Der Composite PMI der Eurozone stieg im November auf 47.1 von 46.5 Punkten im Vormonat. Sowohl der PMI für das verarbeitende Gewerbe (43.8) als auch der für den Dienstleistungssektor (48.2) lagen über dem Konsens. Deutschland, die grösste Volkswirtschaft des Euroraums, überraschte ebenfalls mit einem Anstieg des Gesamt-PMI von 45.9 im Oktober auf 47.1 Punkte. Auch der britische Composite PMI verbesserte sich im November auf 50.1 Punkte, nach 48.7 im Vormonat, und überschritt zum ersten Mal seit Juli die 50er-Marke, die Wachstum signalisiert.

Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten wurde durch die verbesserten PMI-Daten aufgehellt. Der Euro Stoxx 50, der französische CAC 40, der deutsche DAX und der Schweizer SMI stiegen jeweils um 0.2%.

Im asiatisch-pazifischen Raum standen zum Wochenausklang eine Reihe von makroökonomischen Daten aus Japan im Fokus. Die Industrieaktivität in Japan schrumpfte den sechsten Monat in Folge, wobei der PMI für das verarbeitende Gewerbe mit 48.1 etwas besser ausfiel als erwartet. Diese positive Überraschung wurde durch die Inflation in der weltweit drittgrössten Volkswirtschaft aufgehoben, die sich im Oktober auf 3.3% beschleunigte, gegenüber 3% im Vormonat. Die Kerninflation, bei der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden, lag mit 2.9% ebenfalls höher als im Vormonat. Der Nikkei 225 schloss am Freitag 0.5% höher, nachdem die japanischen Märkte nach einem Feiertag wieder geöffnet worden waren.

Jenseits der japanischen Aktienmärkte sah es in der Region weniger rosig aus. Der südkoreanische Kospi beendete die Sitzung mit einem Minus von 0.7%. Der Hang Seng Index in Hongkong gab um 1.8% nach. Aktien von Immobilienentwicklern fielen um etwa 2%, nachdem sie am Vortag stark zugelegt hatten, als die Regierung weitere Massnahmen zur Unterstützung des angeschlagenen Sektors angekündigt hatte. Der Shanghai Composite fiel um 0.6%. In Australien gelang es dem S&P/ASX 200, ein kleines Plus von 0.2% zu erzielen.

In der Geopolitik begann am Freitagmorgen der Waffenstillstand im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Im Laufe des Tages soll im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Hamas und der israelischen Regierung ein Geiselaustausch stattfinden, der sich in Phasen über mehrere Tage erstrecken wird.

In der Welt der Geldpolitik scheinen die meisten grossen Zentralbanken dem Leitfaden der Federal Reserve (Fed) zu folgen und die Zinssätze konstant zu halten, während sie die Rhetorik wiederholen, dass die Zinssätze angehoben werden könnten, falls die Inflation wieder aufflammen sollte. Diesen Ansatz verfolgt auch die schwedische Riksbank, die am Donnerstag ihren Leitzins unverändert bei 4% beliess. In der Türkei hingegen überraschte die Zentralbank mit einer Anhebung des Leitzinses um 500 Basispunkte auf 40%. Die Zinserhöhung war doppelt so hoch wie der erwartete Zinschritt von 250 Basispunkte.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Allianz Investorentag.

Konjunkturdaten im Fokus: BIP Deutschland (08:00 Uhr), Beschäftigungsbarometer Schweiz (08:30), EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht auf einer Veranstaltung der Deutschen Bank in Frankfurt (11:00), ifo-Geschäftsklimaindex Deutschland (10:00), Einkaufsmanagerindex USA (15:45).

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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