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Uneinheitliche Daten zum verarbeitenden Gewerbe in den USA

Zwei getrennte Umfragen der Einkaufsmanagerinnen und Einkaufsmanager in den USA kamen am Montag zu widersprüchlichen Schlussfolgerungen über den Zustand der Fabriken in der grössten Volkswirtschaft der Welt, wobei die eine verstärkte Expansion und die andere sich vertiefende Kontraktion zeigte. Die schwer zu interpretierenden Daten konnten die Wall Street nicht davon abhalten, mit Gewinnen in die zweite Jahreshälfte zu starten. Trotz schwacher Einkaufsmanagerindizes (PMI) für den Kontinent war die Stimmung an den europäischen Märkten auch am Montag positiv. In Asien war der Aktienhandel am Dienstag uneinheitlich.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Automobilherstellung
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Der PMI für das verarbeitende Gewerbe des Institute for Supply Management (ISM) signalisierte am Montag den dritten Monat in Folge einen Rückgang der US-Fabrikaktivitäten und lag im Juni bei 48.5. Das ist weniger als der Wert von 48.7 im Mai und liegt unter dem Wert von 50, der Kontraktion von Expansion trennt. Der ISM-Umfrage zufolge blieben die Auftragseingänge in der Industrie im kontraktiven Bereich, während die Preise deutlich zurückgingen. Der S&P Global Manufacturing PMI für Juni stieg jedoch auf ein Dreimonatshoch von 51.6, gegenüber 51.3 im Vormonat. Der S&P-Umfrage zufolge sind auch die Auftragseingänge den zweiten Monat in Folge gestiegen.

Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer interpretierten die unter den Erwartungen liegenden Daten für das verarbeitende Gewerbe allgemein als gute Nachrichten für die Geldpolitik der Federal Reserve. In New York begannen die Aktienindizes die zweite Jahreshälfte mit leichten Gewinnen. Der Dow Jones Industrial schloss am Montag 0.1% höher, der S&P 500 gewann 0.3% und der technologielastige Nasdaq-100 stieg um 0.6%.

In der US-Politik entschied der Supreme Court, dass der ehemalige Präsident Donald Trump Immunität von einigen Anklagen im Zusammenhang mit seinen Versuchen, die Wahlergebnisse für 2020 zu kippen, geniesst. Eine untere Instanz muss den Fall nun erneut prüfen, wodurch sich ein möglicher Prozess wahrscheinlich über die diesjährigen Präsidentschaftswahlen hinaus verzögert.

Koreanische Inflation unter den Erwartungen

In der asiatisch-pazifischen Region wurden die Aktienmärkte am Dienstag uneinheitlich gehandelt. Händlerinnen und Händler interpretierten die Inflationsdaten aus Südkorea, die im Juni bei 2.4% lagen und damit deutlich unter den Markterwartungen. Der Kospi führte am Dienstag die asiatischen Verluste an und notierte 0.7% niedriger. In Tokio notierte der Nikkei 225 um 1.2% höher und der australische S&P/ASX 200 um 0.3% niedriger. Die chinesischen Aktien entwickelten sich uneinheitlich: Der Hang Seng Index in Hongkong legte um 0.4% zu, während der CSI 300 auf dem Festland geringfügig niedriger gehandelt wurde.

Schrumpfen des verarbeitenden Gewerbes im Euroraum bestätigt

Der Juni-PMI für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum wurde am Montag leicht auf 45.8 korrigiert und lag damit 0.3 Punkte über dem ersten Wert von 45.6 vor zwei Wochen. Trotz des Anstiegs deutet der Wert darauf hin, dass das verarbeitende Gewerbe in der Wirtschaft weiterhin schrumpft. In der grössten Volkswirtschaft des Euroraums, Deutschland, lag der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni bei 43.5 Punkten gegenüber 45.4 Punkten im Mai und bestätigte damit die vorläufige Schnellschätzung. Der Euro Stoxx 50 legte am Montag um 0.7% zu und der deutsche DAX schloss 0.5% höher.

Deutsche Inflation nähert sich wieder dem EZB-Ziel

Zu den weiteren Wirtschaftsdaten, die am Montag aus Europa veröffentlicht wurden, gehörte der deutsche Verbraucherpreisindex, der im Juni mit einem Anstieg von 2.2% wieder etwas zurückging. Im Mai war die Inflationsrate im Jahresvergleich auf 2.4% gestiegen, nach 2.2% im April. Die Kerninflationsrate - bei der die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden - lag im Juni bei 2.9% und damit leicht unter dem Wert vom Mai (3.0%), aber immer noch weit entfernt vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2%.

In der Schweiz sanken die um die Zahl der Verkaufstage und Feiertage bereinigten Einzelhandelsumsätze im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 0.3%, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Schweizer SMI beendete die Sitzung am Montag mit einem Plus von 0.5%.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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