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US-Konjunkturdaten trüben Börsenstimmung

Schwächere Einzelhandelsumsätze und ein stärkerer Preisdruck auf Produzentenebene in den USA trübten die Stimmung auf dem Börsenparkett. Der wieder etwas stärkere Inflationsdruck dürfte die US-Notenbank in ihrer vorsichtigen Haltung hinsichtlich einer Zinswende bestärken. Bereits in der nächsten Woche wird das Federal Reserve (Fed) ihren geldpolitischen Entscheid bekannt geben. Angesichts der jüngsten Daten von der Inflationsfront und dem Arbeitsmarkt wird das Fed voraussichtlich weiter zuwarten.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

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© Shutterstock

Neuste Daten zur Entwicklung der Erzeugerpreise bekräftigten das Umfeld eines möglicherweise erstarkten Inflationsdrucks in den Vereinigten Staaten. Auf Jahressicht stiegen die Produzentenpreise um 1.6% im Februar und damit deutlich stärker als der Analystenkonsens mit 1.1% erwartet hatte. Im Vergleich zum Vormonat lagen die Erzeugerpreise um 0.6% höher, doppelt so hoch wie erwartet. Auch in der Kernbetrachtung, d.h. ohne Berücksichtigung der oftmals schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise, war die Produzentenpreisteuerung mit 2% auf Jahressicht stärker als angenommen. Des Weiteren setzte die Einzelhandelsbranche in den USA im Februar zwar 0.6% mehr um als im Monat zuvor, damit aber weniger als von Ökonomen im Schnitt mit 0.8% prognostiziert. Zudem war der Rückgang im Januar mit 1.1% kräftiger als zunächst angenommen.

Der Dow Jones Industrial in New York ging am Donnerstag belastet durch die jüngsten Konjunkturdaten mit einem Tagesverlust von knapp 0.4% bei 38'905.66 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 schloss bei 5'150.48 Zählern 0.3% tiefer und an der Nasdaq fielen die Indizes um ebenfalls 0.3%. Beim Prozessorenhersteller Nvidia setzte sich die Konsolidierung nach der Rekordjagd fort und die Aktie verlor gestern 3.2%. Im Fokus steht nun Nvidias KI-Konferenz am Montag. Die Aktie des Elektroautobauers Tesla verlor 4.1% und fiel damit auf den tiefsten Wert seit Mai.

Der US-Dollar profitierte von der höher als erwartet ausgefallenen US-Erzeugerpreisen und drückte den Euro unter die Marke von 1.09. Am Anleihenmarkt kletterte die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere weiter auf knapp 4.3%.

In Asien gaben die meisten Aktienindizes zum Wochenschluss nach. In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index 1.8%, belastet von zyklischen Konsumgütern und Technologiewerten. Der CSI 300 auf dem chinesischen Festland fiel um 0.1%. Unterdessen beliess Chinas Zentralbank ihren einjährigen Zinssatz für die mittelfristige Kreditfazilität unverändert bei 2.5%. In Tokio notierte der Nikkei 225 knapp 0.3% tiefer, während der breite Topix sich dem allgemeinen Ausverkauf widersetzte und 0.3% höher schloss. Vor dem nächsten Zinsentscheid der Bank of Japan in der nächsten Woche stehen in Japan die Frühjahrslohnverhandlungen im Zentrum des Interesses. In Seoul verlor der Kospi 1.5% und der Small-Cap-Kosdaq 0.8%. In Australien fiel der S&P/ASX 200 ebenfalls um knapp 0.6% und schloss auf dem niedrigsten Stand seit etwa zwei Wochen.

Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB). Philip Lane, betonte in einem Interview, dass hinsichtlich erster Zinslockerungen nach wie vor Geduld gefragt sein wird. Die EZB müsse sich Zeit nehmen, um den richtigen Zeitpunkt für Zinssenkungen zu finden. Seiner Ansicht nach gibt es eine Anhäufung von Beweisen, dass der Disinflationsprozess im Euroraum fortgesetzt wurde. Im Juni sollte die Notenbank ein klareres Bild zur Inflationsentwicklung haben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits anlässlich des Zinsentscheids vergangene Woche eine erste Zinslockerung im Juni angedeutet. Im Zentrum stehen vor allem Lohnverhandlungen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Inflationsentwicklung haben werden.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine entscheidenden Firmennachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Frankreich Verbraucherpreise, Italien Verbraucherpreise, Italien Handelsbilanz, Italien Einzelhandelsumsätze, Bundesbankpräsident Nagel spricht, USA Importpreise, New York Empire State Industrieindikator und Konsumentenvertrauen Uni Michigan. 
 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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