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Zinssorgen lassen Anleger nicht los

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen und vorsichtige Ausblicke zweier Unternehmensschwergewichte sorgte an der Wall Street nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende für Kursverluste. Gleichzeitig näherte sich die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen der 4%-Marke. Mit Spannung wird das heute Abend zur Veröffentlichung stehende Protokoll (FOMC Minutes) des letzten Zinsentscheids der US-Notenbank erwartet. Neuseelands Zentralbank straffte unterdessen ihren Leitzins auf den höchsten Wert seit 2009.

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Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

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Der Dow Jones Industrial schloss bei 33'129.59 Punkten, 2.06% tiefer als am letzten Freitag, und damit nur knapp über dem Tagestief. Der S&P 500 ging 1.66% tiefer bei 3'997.34 Punkten aus dem Handel und an der Technologiebörse Nasdaq schlossen die Indizes rund 2.4% tiefer. Neben den latenten Zinssorgen belasteten auch enttäuschende Ausblicke des weltgrössten Einzelhändlers Walmart sowie der Baumarktkette Home Depot die Anlegerstimmung.

Die asiatisch-pazifischen Märkte gaben am Mittwoch infolge der Verluste an der Wall Street ebenfalls nach. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 1.3% und in Südkorea verlor der Kospi rund 1.7%. Der Hang Seng Index in Hongkong gab um 0.3% nach, während der Hang Seng Tech Index rund 1% verlor. Auf dem chinesischen Festland fielen die Indizes in Shanghai und in Shenzhen um rund 0.6%. In Neuseeland erhöhte die Reserve Bank im Kampf gegen die Inflation ihren Leitzins erneut um 50 Basispunkte auf 4.75%, den höchsten Wert seit über 14 Jahren.

Einkaufsmanagerumfragen signalisieren verbessertes Geschäftsumfeld

In den USA hat sich die Wirtschaftstätigkeit im Februar unerwartet erholt und der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für die Privatwirtschaft (PMI Composite) erreichte mit 50.2 Punkten (Januar 46.8, Konsens 47.5) den höchsten Stand seit acht Monaten. Zuvor notierte der PMI sieben Monate in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Besser lief es vor allem im Dienstleistungssektor, während das Geschäftsumfeld im Industriebereich weiterhin schwach blieb. S&P Global Chefökonom Chris Williamson zufolge gibt es Anzeichen dafür, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat und die Rezessionsrisiken schwinden.

Auch in der Eurozone hat sich die Unternehmensstimmung gemäss S&P Global im Februar weiter aufgehellt. Der für die Privatwirtschaft zusammengefasste Einkaufsmanagerindex legte gegenüber dem Vormonat stärker als erwartet um 2 Punkte zu und notiert nun bei 52.3 Zählern. Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg auf 50.7 Punkte gerechnet. Verbessert hat sich die Geschäftslage im Dienstleistungssektor, während sich die Stimmung in der Industrie leicht eintrübte.

Unternehmen in Grossbritannien zeigten sich im Februar ebenfalls optimistischer. Der Einkaufsmanagerindex stieg hier um 4.5 Zähler auf 53.0 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit acht Monaten. Wie im Euroraum war es insbesondere die Dienstleistungsbranche, die sich zuversichtlicher äusserte. Die Umfrageergebnisse zeugten von einer ermutigenden Widerstandskraft der Wirtschaft angesichts erheblichen Gegenwinds wie steigende Zinsen, hohe Lebenshaltungskosten, Arbeitskräftemangel und zahlreiche Streiks, kommentierte S&P-Chefökonom Chris Williamson.

Talsohle am US-Häusermarkt durchschritten?

Nach Einschätzung der US-Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) dürfte die Talsohle bei den Hausverkäufen durchschritten sein. Im Januar ging die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser aber vorerst weiter. Im Vergleich zum Vormonat ging der Absatz um 0.7% zurück und damit bereits den zwölften Monat in Folge. Auf Jahressicht wurden knapp 37% weniger bestehende Häuser verkauft. Belastet wird der Immobilienmarkt vor allem durch die gestiegenen Hypothekenzinsen.Wirtschaftskalender 20. Februar

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi,
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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