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Aktien fallen nach soliden Einkaufsmanagerindizes

Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit auf beiden Seiten des Atlantiks deutet darauf hin, dass die Volkswirtschaften der USA und Europas in der Lage sein könnten, höhere Zinsen länger zu verkraften. Die Aktienmärkte gerieten daraufhin unter Druck und die Renditen von Staatsanleihen schossen nach den am Donnerstag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes (PMI) in die Höhe, da Händlerinnen und Händler ihre Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen durch die wichtigsten Zentralbanken neu bewerteten.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Fallender Markt
© Shutterstock

Der Flash US Composite PMI stieg im Mai auf 54.4 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2022. Auf der anderen Seite des Atlantiks stieg der Flash Composite PMI für den Euroraum im Mai auf 52.3 Punkte und erreichte damit den besten Wert seit einem Jahr. Ein Indexstand über 50 Punkten signalisiert eine Expansion. Die Daten deuten darauf hin, dass sich die Volkswirtschaften der USA und Europas trotz höherer Zinsen gut entwickeln. Infolgedessen stiegen die Staatsanleihenrenditen sprunghaft an, da sich die Kapitalmärkte in der Folge auf längerfristig höhere Zinsen einstellen. Die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen näherten sich am Donnerstag der psychologisch wichtigen 5%-Hürde, und die zehnjährigen Renditen lagen etwas unter 4.5%.

In New York starteten die Aktienindizes am Donnerstag stark in den Handel, gestützt durch die guten Quartalsergebnisse von Nvidia, die am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlicht wurden. Der Dow Jones Industrial schloss jedoch mit einem Tagesverlust von 1.5% und der S&P 500 verlor 0.7%. Der technologielastige Nasdaq-100 fiel um 0.4%, obwohl die Aktien von Nvidia am Donnerstag um mehr als 9% zulegten. Die Aktie hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt, da das Unternehmen einer der Hauptnutzniesser der jüngsten, durch Künstliche Intelligenz (KI) ausgelösten Aktienmarktrally war.

In Europa deuteten weitere Wirtschaftsdaten darauf hin, dass die Europäische Zentralbank (EZB) möglicherweise länger als erwartet mit einer Zinssenkung warten könnte. Die ausgehandelten Löhne und Gehälter in der Eurozone stiegen im ersten Quartal um 4.7% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im vorangegangenen Quartal lag der Anstieg bei 4.5%. Lohnzuwächse üben im Allgemeinen einen Aufwärtsdruck auf die Preise aus, da dadurch den Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Geld zur Verfügung steht. Der EuroStoxx 50 schloss am Donnerstag 0.2% höher.

Im asiatisch-pazifischen Raum beendeten die Aktienmärkte die Woche durchwegs schwächer. In Tokio gab der Nikkei 225 um 1.2% nach, nachdem die Kerninflation - bei der die Preise für frische Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt werden - im April auf Jahresbasis auf 2.2% gesunken war. Im Vormonat betrug diese noch 2.6%. Die Gesamtinflation lag im April bei 2.5%. In Südkorea wurde der Kospi 1.3% niedriger gehandelt, was auf einen Verlust von rund 3% bei seinem grössten Bestandteil, Samsung, zurückzuführen war. In Australien verlor der S&P/ASX 200 1.1%. Der Hang Seng Index in Hongkong war mit einem Minus von 1.5% der grösste Verlierer in der Region, während der Shanghai Composite 0.3% niedriger gehandelt wurde.

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Konjunkturdaten im Fokus: Einzelhandelsumsätze Grossbritannien, Bruttoinlandsprodukt Deutschland, SNB-Vorsitzender Thomas Jordan spricht, Einzelhandelsumsätze Kanada und aus den USA der Auftragseingang langlebiger Güter sowie das Verbrauchervertrauensbarometer der Universität Michigan.

 

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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