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Anstieg der US-Verbraucherpreise endet Aktienrally

Nachdem die US-Verbraucherpreise stärker gestiegen waren als vom Markt erwartet, gaben die Aktienkurse nach und beendeten damit eine viertägige Rally an der Wall Street. Die Daten kommen nur einen Tag nach dem unerwartet starken Anstieg der US-Erzeugerpreise. Die hartnäckig hohe Inflation beflügelt die Diskussion um höhere Zinssätze erneut. Der Dollar legte zu und die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen stiegen am Donnerstag über 5%.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
US-Konsumentenpreise
© Shutterstock

Der US-Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im September um 0.4% im Vergleich zum Vormonat und lag damit etwas über den Markterwartungen. Höhere Energiekosten haben die jüngsten Inflationswerte angetrieben. Die Kernrate des Verbraucherpreisindex, die die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise ausschliesst und von vielen Ökonomen und Zentralbanken als Inflationsmassstab bevorzugt wird, stieg im Vergleich zum Vormonat um 0.3% bzw. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4.1%. Dieser Wert ist immer noch mehr als doppelt so hoch wie das Inflationsziel des Federal Reserve (Fed) von 2%. Die Inflation hat sich in vielen Ländern wieder beschleunigt, was auf die steigenden Energiepreise der letzten Monate zurückzuführen ist. Dies hat viele der von den Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation erzielten Gewinne zunichte gemacht.

In New York schlossen die Aktienindizes niedriger, da die Inflationsdaten der letzten beiden Tage die Sorgen über eine weitere mögliche Fed-Zinserhöhung in diesem Jahr wieder aufleben liessen. Trotz des schnellsten Zinserhöhungszyklus seit Jahrzehnten ist der US-Arbeitsmarkt mit 209'000 Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche weitgehend robust geblieben. Ein starker Arbeitsmarkt gibt der Fed im Allgemeinen mehr Spielraum für weitere Zinserhöhungen. Der Dow Jones Industrial verlor 0.5% und der S&P 500 fiel um 0.6%. Der Nasdaq-100 beendete die Sitzung am Donnerstag mit einem Minus von 0.4%.

Der Hang Seng Index in Hongkong führte mit einem Minus von 2.1% die Verluste im asiatisch-pazifischen Raum an, und der Shanghai Composite verlor 0.6%, da die Händler die Inflations- und Handelsdaten aus der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt verdauten. Während die Inflation im Westen in den letzten zwei Jahren hoch war, hatte China mit geringen Preissteigerungen und sogar Preissenkungen zu kämpfen, was die schwache wirtschaftliche Erholung des Landes in diesem Jahr unterstreicht. Der chinesische Verbraucherpreisindex blieb im September auf Jahresbasis unverändert, während der Erzeugerpreisindex (PPI) im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.5% zurückging. Auch die Exporte und Importe gingen im September im Vergleich zum Vorjahr zurück, ein Zeichen für eine schwache Wirtschaftstätigkeit. Sowohl die Exporte als auch die Importe sanken um 6.2%, berechnet in US-Dollar.

Andere Märkte im asiatisch-pazifischen Raum litten zum Ende der Woche ebenfalls. In Tokio verlor der Nikkei 225 0.7% und der südkoreanische Kospi sank um 1%. In Australien sank der S&P/ASX 200 um 0.6%.

Die politische Situation im US-Repräsentantenhaus wurde am Donnerstag noch komplizierter, als Steve Scalise, der von den Republikanern bereits als nächster Sprecher des Repräsentantenhauses ausgewählt worden war, seine Kandidatur aufgab. Dies ist die zweite Woche, in der das Repräsentantenhaus ohne einen Vorsitzenden ist.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q3-Zahlen von UnitedHealth Group, PNC, J.P. Morgan, Wells Fargo, Citigroup.

Konjunkturdaten im Fokus: Erzeugerpreiseindex Schweiz (08:30 Uhr), Verbraucherpreisindex Frankreich (08:45), Industrieproduktion Eurozone (11:00), Im- und Exportpreise USA (14:30), EZB-Präsidentin Christine Lagarde nimmt an einem IMF-Seminar in Marrakesch teil (15:00), Uni Michigan Verbrauchervertrauen (16:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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