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Bank of Japan lässt ultralockere Politik unverändert

Eine Woche der geldpolitischen Entscheidungen setzte sich am Dienstag fort, als die Bank of Japan (BOJ) ihre ultralockere Geldpolitik unverändert beibehielt. In der asiatisch-pazifischen Region reagierten die Aktienmärkte positiv, mit Ausnahme des japanischen Nikkei 225, der leicht nachgab. Am Vortag waren die europäischen Aktien auf breiter Front gestiegen, während die wichtigsten US-Aktienindizes erneut neue Höchststände erreichten. Der Ölpreis stieg aufgrund der zunehmenden Spannungen am Roten Meer.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Bank of Japan
© Shutterstock

Die BOJ liess ihre ultralockere Geldpolitik am Dienstag unverändert, ein Schritt, der von den meisten Marktteilnehmern erwartet wurde. Die Zentralbank beliess das Ziel für die kurzfristigen Zinssätze bei -0.1% und das Ziel für die Renditen zehnjähriger Anleihen bei 0%. Sie ist die einzige grosse Zentralbank, die noch ein negatives Zinsziel beibehält, das seit 2016 in Kraft ist. Die Zentralbank merkte am Dienstag an, dass die Wahrscheinlichkeit, ihre umfangreichen Stimulierungsmassnahmen beenden zu können, weiter zunehme. Sie benötigt aber mehr Zeit, um das Lohnwachstum zu beobachten, denn das sei notwendig, um die Inflation nachhaltig auf ihr 2%-Ziel zu erhöhen. Viele Händler gehen davon aus, dass die BOJ ihr kurzfristiges Zinsziel in diesem Jahr in den positiven Bereich anheben wird.

In Tokio verlor der Nikkei 225 nach dem BOJ-Schritt 0.1%. Der Hang Seng Index in Hongkong erholte sich von den Verlusten des Vortages und legte am Dienstag um mehr als 3% zu, während der Shanghai Composite um 0.7% stieg. Die Zuwächse folgten einem Medienbericht, wonach die chinesischen Behörden ein weiteres Paket von Konjunkturmassnahmen schnüren, um den Aktienmarkt zu stabilisieren, nachdem die Wiederbelebung der Wirtschaft im vergangenen Jahr die Anlegerinnen und Anleger nicht beeindruckt hatte. In Südkorea legte der Kospi um 0.6% zu, und der australische S&P/ASX 200 beendete die Dienstagssitzung mit einem Plus von 0.5%.

Die Märkte richteten ihren Blick bereits auf die nächsten Zinsentscheidungen der Zentralbanken: Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) steht am Donnerstag an, und die US-Notenbank (Fed) gibt nächste Woche ihre jüngste Entscheidung bekannt. In der vergangenen Woche zwangen die Äusserungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und EZB-Ratsmitglied Klass Knot die Anlegerinnen und Anleger dazu, ihren Zeitplan für die erwarteten Zinssenkungen zu verschieben, was die Märkte unter Druck setzte. Eine Reihe von Wirtschaftsdaten, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden, deuteten jedoch auf eine rasche Abkühlung der Konjunktur auf dem Kontinent hin. Dies könnte die EZB dazu veranlassen, eher früher als später zu handeln. Der Euro Stoxx 50 schloss am Montag mit einem Plus von 0.7%, und alle wichtigen europäischen Indizes zogen an.

In New York erreichten die wichtigsten Aktienindizes im Laufe des Montags neue Höchststände, bevor sie wieder zurückgingen und mit moderateren Gewinnen schlossen. Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Plus von 0.4%, während der S&P 500 um 0.2% zulegte. Der Nasdaq-100 schloss mit einem Plus von 0.1%.

Die Ölpreise stiegen, wobei West Texas Intermediate um 75 USD und Brent um 80 USD pro Barrel gehandelt wurden, da geopolitische Bedenken die Aufmerksamkeit der Händler erneut auf sich zogen. Die USA und Grossbritannien haben am Montag eine neue Welle von Luftangriffen auf den Jemen eingeleitet. Die mit dem Iran verbündeten Huthi haben vom Jemen aus Angriffe auf Schiffe im Roten Meer gestartet. Das löste die Befürchtung aus, dass die globale Schifffahrtsroute - die für den Energietransport besonders wichtig ist - bei einer Eskalation der Situation vollständig geschlossen werden könnte.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Ericsson, General Electric, Johnson & Johnson, Logitech, Netflix, Procter & Gamble, Verizon and Visa.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbrauchervertrauen EU und Eurozone, Richmond Fed Herstellerindex.
 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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