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Der Zollkonflikt verschärft sich – Aktien steigen, US-Renditen fest

Die globalen Aktienmärkte legten überwiegend zu, während die Renditen von US-Staatsanleihen am Mittwoch stabil blieben, da Anlegerinnen und Anleger die neuesten US-Zollmassnahmen und die Äusserungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell hinsichtlich Zinssenkungen bewerteten. Die Kapitalmärkte warten nun gespannt auf die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisdaten heute Nachmittag, die die zukünftige Geldpolitik der Fed beeinflussen könnten. Gold wurde knapp unter den Allzeithochs bei rund USD 2890 pro Unze gehandelt, während die Ölpreise leicht nachgaben, nachdem ein Industriebericht über steigende US-Rohöllagerbestände veröffentlicht wurde.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Zoll

Die Trump-Administration finalisiert Pläne, Gegenzölle auf Länder zu erheben, die Zölle auf US-Importe erheben, wobei eine Ankündigung später in dieser Woche erwartet wird. Dies folgt auf Trumps Entscheidung vom Montag, ab dem 12. März Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben, was bereits Kritik aus Mexiko, Kanada und der Europäischen Union hervorgerufen hat. Dieser Schritt würde die globalen Handelskonflikte weiter verschärfen, wobei die EU am Dienstag ebenfalls Pläne für "feste und verhältnismässige Gegenmassnahmen" ankündigte. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kritisierte die US-Zölle auf importierte Metalle und deutete auf eine mögliche Reaktivierung der ausgesetzten Zölle auf US-Produkte hin. Kanadas Premierminister Justin Trudeau verurteilte ebenfalls die Zölle und versprach eine abgestimmte Reaktion.

Händlerinnen und Händler blicken auf US-Inflationsbericht

Die US-Aktienmärkte zeigten am Dienstag trotz des Handelskonflikts wenig Bewegung, wobei der Dow Jones Industrial um 0.3% auf 44'593.65 Punkte und der S&P 500 im Wesentlichen unverändert bei 6068.50 Punkten schloss, während der Nasdaq-100 um 0.3% auf 21'693.52 Punkte fiel. Anlegerinnen und Anleger richteten ihre Aufmerksamkeit bereits auf den US-Inflationsbericht, der heute Nachmittag erwartet wird. Die Erwartungen deuten auf eine leichte Verlangsamung der Kerninflation im Januar hin, während die Gesamtinflationsrate stabil bleibt. Dieser Bericht geht den direkten Auswirkungen von Trumps neuen Zöllen voraus, bietet jedoch einen Überblick über die Inflation zur Zeit von Trumps Amtsantritt.

Fed bleibt vorsichtig bei Zinssenkungen

Fed-Vorsitzender Powell erklärte am Dienstag, dass die Zentralbank angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen keine Eile hat, die Zinssätze weiter zu senken. Vor dem Bankenausschuss des Senats betonte Powell eine robuste Wirtschaft mit einem soliden Arbeitsmarkt und einer nachlassenden Inflation, die jedoch weiterhin über dem 2%-Ziel der Fed liegt. Er betonte, dass eine vorzeitige Lockerung der Geldpolitik den Fortschritt bei der Inflation behindern könnte, während eine übermässige Verzögerung die wirtschaftliche Aktivität und die Beschäftigung schwächen würde.

EU verspricht EUR 50 Milliarden für KI-Aufholversuch

Die Europäische Kommission kündigte am Dienstag eine Investitionssteigerung von EUR 50 Milliarden für Künstliche Intelligenz (KI) an, mit dem Ziel, insgesamt EUR 200 Milliarden zu mobilisieren. Die Gesamtfinanzierung umfasst bereits angekündigte EUR 150 Milliarden von Investoren und der Industrie und kommt nur wenige Tage, nachdem der französische Präsident Emmanuel Macron separat eine private Investition von EUR 109 Milliarden in den KI-Sektor des Landes angekündigt hat. Europa hat Schwierigkeiten, mit den KI-Entwicklungen in den USA und China Schritt zu halten, und der diese Woche von Frankreich veranstaltete KI-Aktionsgipfel bot den EU-Politikern die Gelegenheit, die Strategie ihres Kontinents zur Aufholjagd bei ausländischen Fortschritten in diesem Sektor hervorzuheben.

Die europäischen Aktienindizes stiegen am Dienstag. Der Euro Stoxx 50 legte um 0.6% auf 5392.35 Punkte zu, während der DAX in Deutschland 0.6% und der CAC 40 in Frankreich 0.3% gewannen. Der Swiss Market Index stieg ebenfalls um 0.6%.

Asiatische Aktien steigen trotz Handelsunsicherheiten

Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum stiegen am Mittwoch, da Anlegerinnen und Anleger versuchten, die Auswirkungen eines eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und vielen der grössten Volkswirtschaften der Welt zu verdauen. Der Nikkei 225 in Japan gewann 0.5% nach der Wiedereröffnung nach einem Feiertag. Der Kospi in Korea stieg um 0.4% und der S&P/ASX 200 in Australien legte um 0.6% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong sprang um 2.4% und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland handelte um 0.4% höher.

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Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Ahold Delhaize, Albemarle, Cisco, CVS Health, EssilorLuxottica, Schindler, Siemens Energy und SoftBank.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex USA (14:30), Anhörung des Fed-Vorsitzenden Powell im US-Senat (16:00).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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