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Deutschlands Finanzpaket belebt europäische Märkte

Der Bundestag hat am Dienstag bedeutende Haushaltsreformen verabschiedet und damit die europäischen Aktienmärkte gestärkt. Deutsche Aktien führten die regionalen Gewinne an. In den USA fielen die Aktienkurse vor der Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed), während die asiatischen Märkte am Mittwoch gemischt gehandelt wurden. Die Goldpreise setzen ihren Höhenflug fort und erreichten in dieser Woche neue Rekordhöhen.

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  • Autor Shane Strowmatt, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

Deutsche Fahne
© Shutterstock

Der Bundestag stimmte am Dienstag für bedeutende Haushaltsreformen, darunter Änderungen der Schuldenbremse und ein Infrastruktur- und Klimafonds in Höhe von EUR 500 Milliarden. Das Paket zielt darauf ab, die Verteidigungsausgaben und das Wirtschaftswachstum zu steigern. Die Reformen müssen am Freitag noch vom Bundesrat genehmigt werden, um in Kraft zu treten. Die Märkte sahen in den Änderungen ein potenzielles Mittel zur Belebung der stagnierenden deutschen Wirtschaft, was am Dienstag die europäischen Aktienmärkte stützte. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.6%, während der DAX um 1% und der französische CAC 40 um 0.5% zulegten. Der Swiss Market Index blieb nahezu unverändert.

Deutsches Wirtschaftssentiment steigt stark an

Der ZEW-Indikator für die wirtschaftlichen Erwartungen in Deutschland stieg im März deutlich an und erreichte 51.6 Punkte, was 25.6 Punkte mehr als im Vormonat sind. Diese Verbesserung, die grösste seit Januar 2023, wird auf positive Signale zur zukünftigen Finanzpolitik und günstige Finanzierungsbedingungen nach der sechsten Zinssenkung der EZB in Folge zurückgeführt. Der Indikator für die aktuelle wirtschaftliche Lage stieg leicht um 0.9 Punkte auf minus 87.6 Punkte. Auch das Wirtschaftssentiment im Euroraum verbesserte sich, wobei der Indikator um 15.6 Punkte auf 39.8 Punkte anstieg.

Gold erreicht neuen Rekord aufgrund des Nahostkonflikts

Die Goldpreise erreichten erneut ein neues Hoch, da Investoren und Investorinnen angesichts der eskalierenden Gewalt im Gazastreifen und der Besorgnis über die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sichere Anlagen suchten. Der Spot-Goldpreis lag bei etwa USD 3040. Das gelbe Metall, das in diesem Jahr um über 15% gestiegen ist, wird durch geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten gestützt.

US-Aktien fallen vor Fed-Entscheidung

Die US-Aktienmärkte fielen am Dienstag vor der Zinsentscheidung der Fed, die am Mittwoch erwartet wird. Der Dow Jones Industrial Average sank um 0.6% auf 41'581.31 Punkte, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 um 1.1% bzw. 1.7% nachgaben. Starke Import- und Exportpreise im Februar verstärkten die anhaltenden Inflationssorgen und dämpften die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Fed-Beamte werden voraussichtlich die Zinssätze bei ihrem Treffen am Mittwoch unverändert lassen, während sie möglicherweise ihre wirtschaftlichen Aussichten und zukünftigen Zinsprognosen anpassen. Vorsitzender Jerome Powell und seine Kollegen haben einen geduldigen Ansatz angesichts der Unsicherheiten durch Präsident Trumps Handels- und Finanzpolitik befürwortet.

Asiatische Aktien gemischt - BOJ lässt die Zinsen unverändert

Aktien im asiatisch-pazifischen Raum wurden am Mittwoch gemischt gehandelt, wobei japanische Aktien im Fokus standen. Der Nikkei 225 in Japan fiel leicht um 0.1%, nachdem die Bank of Japan (BOJ) am Mittwoch ihren kurzfristigen Leitzins bei 0.5% belassen hatte, da die politischen Entscheidungsträger die Auswirkungen potenzieller US-Zollerhöhungen auf die exportorientierte japanische Wirtschaft bewerten. Trotz steigender inländischer Inflationsdrucke durch steigende Reispreise stellte die BOJ fest, dass sich die Wirtschaft moderat erholt. Andernorts im asiatisch-pazifischen Raum stieg der koreanische Kospi um 0.7% und der australische S&P/ASX 200 fiel um 0.4%. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 0.1% und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland wurde nahezu unverändert gehandelt.

Schweizer BIP-Wachstumsprognose gesenkt

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat am Dienstag seine BIP-Wachstumsprognose für 2025 von zuvor 1.5% auf 1.4% gesenkt. Auch die Prognose für 2026 wurde von 1.7% auf 1.6% angepasst. Diese Aussichten spiegeln weiterhin unterdurchschnittliches Wachstum angesichts erheblicher globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten wider. SECO hob hervor, dass der Dienstleistungssektor und die chemisch-pharmazeutische Industrie im vierten Quartal 2024 ein solides BIP-Wachstum unterstützten, während andere Fertigungssektoren stagnierten.

Kanadische Inflation steigt auf 2.6%

Die jährliche Inflationsrate in Kanada stieg im Februar auf 2.6%, getrieben durch das Ende einer Umsatzsteuerbefreiung, wie Statistics Canada am Dienstag berichtete. Dies ist das erste Mal seit sieben Monaten, dass die Inflation das Ziel der Bank of Canada von 2% überschritten hat, nachdem sie im Januar noch bei 1.9% lag. Ohne die Steuerbefreiung hätte die Inflation 3% erreicht. Der Anstieg der Verbraucherpreise, insbesondere bei Restaurantessen, Kleidung und Alkohol, hat die Spekulationen über eine Pause im Zinssenkungszyklus im nächsten Monat verstärkt.

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Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Eurozone (11:00), Zinsentscheidung der Federal Reserve (19:00).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG