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Fed stellt Zinslockerungen in Aussicht und treibt Wall Street zu neuen Höhen

Die amerikanische Notenbank beliess wie erwartet ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert. Zentralbankchef Powell stellte jedoch erste Zinssenkungen im nächsten Jahr in Aussicht, was an den US-Börsen mit neuen Rekorden quittiert wurde. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel unterdessen unter die 4%-Marke. Heute stehen nun auch die geldpolitischen Richtungsentscheide der Bank of England, der Schweizerischen Nationalbank sowie der norwegischen Zentralbank an. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Fed-Gebäude
© Shutterstock

Die Federal Reserve (Fed) behält ihren Schlüsselzins weiterhin in der Spanne von 5.25 bis 5.5%. Im Zentrum des Interesses stand aber vielmehr die Ausrichtung der zukünftigen Geldpolitik und hier bestätigte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell die Hoffnungen an den Kapitalmärkten auf baldige Zinslockerungen. In Aussicht gestellt wurden sogar noch stärker als bisher prognostizierte Zinslockerungen. Gemäss den neusten Prognosen des Fed soll der Leitzins im kommenden Jahr im Mittel bei 4.6% liegen. Im September waren es noch 5.1%. Dies signalisiert wahrscheinlich drei Zinssenkungen im nächsten Jahr 2024 von insgesamt 75 Basispunkten. Die lockerere Haltung des Fed trägt dem deutlich zurückgegangenen Inflationsdruck Rechnung - aktuell notiert die Teuerungsrate der Verbraucherpreise in den USA bei noch 3.1%. Notenbankchef Powell betonte aber auch, dass der Kampf gegen die Inflation nach wie vor noch nicht gewonnen sei. In ihren gestern vorgestellten Prognosen geht das Fed im kommenden Jahr mit einer geringfügig niedrigeren Gesamtinflationsrate von durchschnittlich 2.4% (bisher: 2.5%) aus. Hinsichtlich des Wirtschaftswachstums rechnet die US-Notenbank 2024 mit einem moderat niedrigerem BIP-Wachstum von 1.4% (zuvor 1.5%). Nach Einschätzung des Fed gebe es aktuell keinen Grund zur Annahme, dass sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befinde.

An der Wall Street sorgte die Aussicht auf günstigere Finanzierungsbedingungen für neue Rekorde. Der Dow Jones Industrial kletterte über die Marke von 37'000 Punkten und schloss 1.4% höher bei 37'090.24 Punkten. Damit hat der Dow seit Ende Oktober fast 15% zugelegt und notiert seit Jahresbeginn einen Gewinn von knapp 12%. Der S&P 500 beendete den Handel am Mittwoch bei 4'707.09 Punkten (+1.37%) und an der Technologiebörse Nasdaq stiegen die Indizes ebenfalls um rund 1.3%, knapp unter den bisherigen Höchstständen. Am Anleihenmarkt fiel die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen unter die 4%-Marke und notiert aktuell bei 3.96%.

Mit Blick auf Einzelwerte sorgte die Ankündigung von Pfizer für Aufsehen. Der US-Pharmakonzern geht im nächsten Jahr von einem geringeren Umsatz von USD 58.5 bis 61.5 Milliarden (Konsens USD 62.9 Mrd.) und einem tieferen Gewinn je Aktie von USD 2.05 bis 2.25 aus.

In Asien fielen die Reaktionen auf den Entscheid des Fed gemischt aus. Im Gefolge der Wall Street stieg der Hang-Seng-Index um 1.15%. In Australien legte der S&P/ASX 200 um 1.65% zu und erreichte damit das höchste Niveau seit dem 1. August. In Südkorea und in Japan verbuchten die Benchmark-Indizes hingegen Verluste. Der Kospi in Seoul fiel um 1.2% und der Nikkei 225 in Tokio gab um 0.75% nach.

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Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht Dezember (08:00 Uhr), Schweden Verbraucherpreise November (08:00), Schweiz Produzenten- und Importpreisindex November (08:30), Spanien Verbraucherpreise November (09:00), Deutschland DIW Konjunkturprognose Winter 2023 (09:00), SNB Zinsentscheid (09:30) und Pressekonferenz (10.00), Norwegische Zentralbank Zinsentscheid (10:00), Deutschland ifo-Konjunkturprognose Winter 2023 (10:30) und RWI-Konjunkturprognose (11:00), OECD, Wirtschaftsausblick (11:00), Bank of England Zinsentscheid (13:00), EZB Zinsentscheid (14:15) und Pressekonferenz (14:45), USA Einzelhandelsumsatz November und Erstanträge Arbeitslosenhilfe (14:30). 



 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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