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Schwächezeichen am US-Arbeitsmarkt und UBS machen heute die Schlagzeilen

Das den Umfrageergebnissen von ADP zufolge geringste Beschäftigungswachstum in den USA seit März nährte nochmals die Hoffnung, dass die amerikanische Notenbank vorerst von einer weiteren Straffung der Geldpolitik absehen könnte. Dennoch versandete an den Aktienmärkten zur Wochenmitte die jüngste Erholung. In Asien tendierten die Börsen am Donnerstag uneinheitlich, während der Einkaufsmanagerindex für Chinas Industriesektor im August den fünften Monat in Folge eine Kontraktion signalisierte. Im Zentrum steht heute auch die UBS, die im zweiten Quartal mit "Goodwill" einen Rekordgewinn meldete. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

UBS und Credit Suisse
© Shutterstock

In den USA zeigte der monatliche Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP eine deutliche Abschwächung des Jobwachstums in der US-Privatwirtschaft. Demnach wurden im August 177'000 neue Arbeitsplätze geschaffen, verglichen mit einer Konsenserwartung von 195’000 Stellen. Noch im Vormonat betrug das Beschäftigungswachstum revidierten Angaben zufolge 371'000 (erste Berechnung 324'000). Damit hat sich zwar das Tempo verlangsamt, jedoch macht der amerikanische Arbeitsmarkt nach wie vor einen soliden Eindruck. ADP kommentierte, dass sich der Arbeitsmarkt nach zwei Jahren mit aussergewöhnlichen Zuwächsen nun auf ein nachhaltigeres Lohn- und Beschäftigungswachstum zurückkehrt. Weiteren Aufschluss wird die am Freitag anstehende offizielle Arbeitsmarktstatistik aus Washington liefern.

An der Wall Street hielten sich die Anlegerinnen und Anleger nach einer dreitägigen Erholungsserie zur Wochenmitte wieder zurück. Der Dow Jones Industrial ging mit einem moderaten Plus von 0.11% bei 34‘890.24 Punkten aus dem Handel und der S&P 500 legte um 0.38% auf 4‘514.87 Punkte zu. An der Nasdaq gewannen die Indizes rund 0.5%. Technologiewerte profitierten weiterhin von der Hoffnung auf eine erneute Zinspause der US-Notenbank. Am Anleihenmarkt verharrte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen knapp über 4.1%.

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum zeigten sich uneinheitlich. Im Fokus stand hier der erneute Rückgang der Produktionstätigkeit in China. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) lag im August mit 49.7 Punkten den fünften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um 0.2% nach und  gab damit frühere Gewinne wieder ab. Auch auf dem chinesischen Festland notierten die Aktienindizes im Minus - der CSI 300 Index gab um 0.6% nach. In Tokio fiel der Nikkei 225 ebenfalls um 0.6% und der südkoreanische Kospi notierte 0.4% tiefer.

Im Fokus steht heute Morgen die UBS. Die Schweizer Grossbank erzielte im zweiten Quartal einen Rekordgewinn von USD 28.9 Milliarden, vor allem auch dank einem "Goodwill" in Milliardenhöhe in Folge der Übernahme der Credit Suisse. Der um die Übernahme-Effekte bereinigte Vorsteuergewinn betrug USD 1.1 Milliarden. Insgesamt verwaltete die UBS per Ende Juni Vermögen in Höhe von USD 5‘530 Milliarden. Vor der Übernahme der Credit Suisse waren es noch USD 4‘184 Milliarden. Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigte sich die Bank optimistisch. Das Schweiz-Geschäft der übernommenen Credit Suisse soll nun vollständig integriert und voraussichtlich 2025 abgeschlossen werden.

Die Inflation in Deutschland hat sich im August erneut etwas abgekühlt. Auf Jahressicht stiegen die Verbraucherpreise um 6.1% nach 6.2% im Juli und 6.4% im Juni. Weiterhin hoch bleibt der Teuerungsdruck bei Nahrungsmitteln (+9%) und Energie (+8.3%). Heute erwarten wir die Inflationsdaten aus der Eurozone, die dann für den nächsten Zinsentscheid der EZB am 14. September von entscheidender Bedeutung sein dürften. Am Zentralbankensymposium in Jackson Hole liess sich EZB- Präsidentin Christine Lagarde nicht in die Karten schauen und hielt sich alle Optionen offen.

Unternehmensnachrichten im Fokus: UBS Q2-Zahlen, Pernod Ricard Jahreszahlen und Broadcom mit Q3-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Einzelhandelsumsatz Juli (08:00 Uhr), Schweiz Detailhandelsumsätze Juli (08:30), Frankreich BIP Q2 und Verbraucherpreise August (08:45), Österreich BIP Q2 (09:00), Deutschland Arbeitslosenzahlen August (09:55), Italien Arbeitslosenquote Juli (10:00) und Verbraucherpreise August (11:00), Eurozone Verbraucherpreise August und Arbeitslosenquote Juli (11:00), USA Erstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich) und Private Einkommen und Ausgaben Juli (14:30), Chicago Einkaufsmanagerindex August (15:45). 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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