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Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich vor der EZB-Entscheidung leicht auf

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder aufgehellt - ein seltenes positives Zeichen für die grösste europäische Volkswirtschaft, die in diesem Jahr Mühe hat, zu wachsen. Trotz der günstigen Daten aus Deutschland am Mittwoch waren die jüngsten Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus Europa zu Beginn der Woche schwach, und auch andere Indikatoren waren in letzter Zeit schlecht. Dies hat die Anlegerinnen und Anleger zu der Annahme veranlasst, dass die Europäische Zentralbank ihren Zinserhöhungszyklus beenden wird, wenn sie heute um 14:15 Uhr ihre geldpolitische Entscheidung bekannt gibt.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland lag bei 86.9 Punkten und damit über dem Wert von 85.8 im September. Dieser Wert ist immer noch sehr niedrig, aber die Umfrageteilnehmer waren weniger pessimistisch, was die Lage in den kommenden Monaten angeht. Die ifo-Daten stehen im Gegensatz zu anderen makroökonomischen Daten aus Deutschland, wie dem am Vortag veröffentlichten Composite PMI, der den vierten Monat in Folge gesunken ist. Deutschland hat in diesem Jahr Mühe, ein Wirtschaftswachstum zu erzielen, nachdem es Ende 2022 in eine Rezession gerutscht war. Die Anzeichen mehren sich, dass es in diesem Jahr zu einer Double-Dip-Rezession kommen könnte. Der deutsche DAX verzeichnete am Mittwoch ein leichtes Plus von 0.1% und der Euro Stoxx 50 stieg um 0.2%.

In New York fielen die Aktienindizes zur Wochenmitte, wobei Technologieaktien zu den grössten Verlierern zählten. Der Dow Jones Industrial verlor 0.3% und der S&P 500 gab 1.4% nach. Der Nasdaq-100 stürzte um 2.5% ab, nachdem das Cloud-Geschäft der Google-Muttergesellschaft Alphabet die Anleger enttäuscht hatte. Der Effekt des positiven Gewinnberichts von Microsoft reichte nicht aus, um die Indizes an der Nasdaq zu stützen. Alphabet-Aktien fielen um fast 10%, während Microsoft um mehr als 3.1% zulegte. Abgesehen von Microsoft fielen die Tech-Aktien auf breiter Front. Meta-Aktien fielen im Laufe des Mittwochs um 4.1% und gaben nachbörslich um weitere 3.4% nach, obwohl der Social-Media-Riese Quartalsergebnisse vorlegte, die die Markterwartungen übertrafen. Am Donnerstag geht es mit den Ergebnissen von Amazon weiter.

Ausserhalb des Technologiesektors bestätigte die Deutsche Bank den Trend im Bankensektor, wo der Gewinn im dritten Quartal aufgrund niedriger Erträge im Investmentbanking unter Druck stand. Die operative Leistung im Firmenkundengeschäft war jedoch solide, und die Aktien des grössten deutschen Kreditgebers stiegen am Mittwoch um mehr als 7%.

Die Risikobereitschaft ging zur Wochenmitte über die Wall Street hinaus: Der US-Dollar legte gegenüber anderen wichtigen Währungen zu, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen näherte sich 5% und Gold bewegte sich in Richtung 2000 US-Dollar pro Unze.

In der asiatisch-pazifischen Region kam es am Donnerstag zu einem Ausverkauf bei den wichtigsten Indizes. Der südkoreanische Kospi war mit einem Minus von 2.7% der grösste Verlierer der Region, nachdem der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix für das dritte Quartal einen Verlust von 1.6 Mrd. US-Dollar gemeldet hatte. In Tokio gab der Nikkei 225 um 2.1% nach. In Australien schloss der S&P/ASX 200 0.6% niedriger. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 0.5%, während der Shanghai Composite in etwa unverändert blieb.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Mercedes-Benz Group AG, BNP Paribas, Volkswagen, Schneider Electric, Danone, Saab, TotalEnergies. Unilever, Standard Chartered, Linde, UPS, Merck & Co, Vinci, Ford, Intel, Amazon, Bristol Myers Squibb, Mastercard.

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenquote Spanien (09:00 Uhr), Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (14:15), wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30), Bruttoinlandsprodukt USA (14:30), Auftragseingang langlebiger Güter (14:30), Verkäufe bestehender Häuser USA (16:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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