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Unerwarteter Anstieg der offenen Stellen in den USA

Die Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes überraschte die Anlegerinnen und Anleger erneut mit einem unerwarteten Anstieg der offenen Stellen zum Ende des Sommers. Nach der Veröffentlichung der Daten am Dienstag verstärkten sich die Verluste an den Aktien- und Anleihemärkten, da ein solider US-Arbeitsmarkt der US-Notenbank Spielraum für weitere Zinserhöhungen oder eine längere Beibehaltung des hohen Zinsniveaus geben könnte.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Mitarbeiter gesucht Schild
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Laut dem JOLTS-Bericht des Bureau of Labor Statistics waren im August in den USA insgesamt 9.61 Millionen Arbeitsplätze verfügbar, gegenüber 8.92 im Vormonat. Die Zahl der Entlassungen blieb im August gering, während die Zahl der Neueinstellungen zunahm. Die positiven Arbeitsmarktdaten waren für die meisten Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer eine Überraschung. In diesem Jahr hat der US-Arbeitsmarkt regelmässig positiv überrascht und sich trotz des schnellsten Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank seit Jahrzehnten widerstandsfähig gezeigt.

Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen stieg am Dienstag auf den höchsten Stand seit 2007 und übertraf damit den Höchststand von 2010. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen überschritt in dieser Woche 4.85% und näherte sich damit der 5%-Marke, die seit 2007 nicht mehr überschritten wurde. Die Besorgnis über den Ausverkauf bei den Anleihen und die Aussicht auf höhere Zinsen liessen die Aktienindizes in New York weiter abrutschen. Der Dow Jones Industrial verlor 1.3% und der S&P 500 beendete den Dienstag mit einem Minus von 1.4%. Der technologielastige Nasdaq-100 verzeichnete die grössten Tagesverluste und beendete den Tag 1.8% niedriger.

Die Absetzung von Kevin McCarthy als Sprecher des Repräsentantenhauses trug zur Unsicherheit in den USA bei. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass das US-Repräsentantenhaus den Vorsitzenden des Parlaments absetzte, und unmittelbar danach wurde ein Interimssprecher ernannt.

Die schwache Stimmung an der Wall Street griff am Mittwoch auch auf den asiatisch-pazifischen Raum über, wo die wichtigsten Aktienindizes an Boden verloren. Der Nikkei fiel um 1.8% und erreichte im Laufe des Handelstages den niedrigsten Stand seit Mai. Der südkoreanische Kospi führte die regionalen Verluste mit einem Minus von 2.3% an. In Australien wurde der S&P/ASX 200 0.8% niedriger gehandelt. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 1.1% und weitete damit seine Verluste aus, nachdem er am Dienstag um 3% gefallen war. Die Märkte auf dem chinesischen Festland sind wegen einer Feiertagswoche geschlossen.

In der Schweiz sanken die Preise weiter, wobei der Verbraucherpreisindex (VPI) im September im Vergleich zum Vormonat um 0.1% zurückging. Die Inflation lag im Jahresvergleich bei 1.7% und damit erneut unter dem Inflationsziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 2%. Infolge der nachlassenden Inflationsrate in der Schweiz liess die SNB die Zinssätze unverändert, obwohl der Markt eine weitere Anhebung erwartet hatte.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q3-Zahlen von Exxon Mobil.

Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerindizes Dienstleistung aus mehreren Ländern im Laufe des Tages, Bruttoinlandsprodukt Italien (10:00 Uhr), EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht in einer Aufnahme zur Begrüssung auf einer Veranstaltung zu Geldpolitik in Frankfurt (11:00), ADP Beschäftigungsänderung USA (14:15), ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistung USA (16:00), Lagarde spricht an der Columbia Universität in New York (18:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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