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US-Zölle belasten die Marktstimmung

Die US-Aktienmärkte schlossen am Freitag niedriger, da Sorgen über die neu angekündigten Zölle von Präsident Donald Trump und ein schwächer als erwartetes Beschäftigungswachstum die Anlegerstimmung belasteten. In Asien tendierten die Märkte am Montag angesichts der anhaltenden Handelsspannungen gemischt, während die europäischen Indizes ebenfalls Verluste verzeichneten, die durch schwache deutsche Industriedaten in der letzten Sitzung der Woche verursacht wurden. Die Märkte blicken nun auf wichtige Inflations- und BIP-Daten, die später in dieser Woche veröffentlicht werden.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Fallender Markt
© Shutterstock

Die US-Börsen schlossen am Freitag im Minus aufgrund von Bedenken über mehrere von der Administration Trump angekündigte Zollrunden. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 1% auf 44'303.40 Punkte und beendete die Woche mit einem Verlust von 0.5%. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 fielen ebenfalls um 1% bzw. 1.3% auf 6025.99 bzw. 21'491.31 Punkte. Die Anlegerstimmung wurde weiter durch die enttäuschenden Aussichten von Amazon gedämpft. Trump kündigte am Wochenende eine Aktualisierung seiner Zollpläne an und erklärte, dass er ab Montag neue Zölle von 25% auf alle Stahl- und Aluminiumimporte einführen werde. Diese Zölle werden zusätzlich zu den bestehenden Metallzöllen verhängt, was seine Handelspolitik weiter verschärft. Trump plant zudem, später in dieser Woche Reziprozitätszölle anzukündigen, die die von anderen Ländern erhobenen Sätze widerspiegeln. Das Schicksal der bisherigen Zollausnahmen für Mexiko, Kanada und Brasilien bleibt unklar.

US-Beschäftigungswachstum verlangsamt sich

Das US-Beschäftigungswachstum im Januar blieb hinter den Erwartungen des Marktes zurück, wobei die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft um 143'000 Stellen stieg, gegenüber einer nach oben korrigierten Zahl von 307'000 im Dezember, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Bericht des Arbeitsministeriums hervorgeht. Die Arbeitslosenquote lag bei 4.0%, leicht unter dem Wert von 4.1% im Dezember. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Januar um 0.5%, nach einem Anstieg von 0.3% im Dezember. Trotz der Verlangsamung des Beschäftigungswachstums bleibt der Arbeitsmarkt robust, was der Federal Reserve die Möglichkeit gibt, die Daten vom Freitag als Bestätigung für ihren vorsichtigen Ansatz zur Senkung der Zinssätze zu interpretieren.

Asiatisch-pazifische Märkte steigen trotz Zollbedenken

Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum handelten am Montag ohne klare Tendenz, da die Handelsspannungen Anleger und Anlegerinnen vorsichtig stimmten. Der japanische Nikkei 225 bewegte sich kaum, während das Kreditwachstum im Land im Januar auf 3% im Jahresvergleich zurückging. Der südkoreanische Kospi stieg um 0.2%, während der australische S&P/ASX 200 um 0.3% fiel. Der Hang Seng Index in Hongkong legte um 2% zu und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland gewann 0.3%, nachdem die Verbraucherpreise in China im Januar auf ein Fünfmonatshoch gestiegen waren, was auf die Ausgaben zum Mondneujahr zurückzuführen ist.

Anleger blicken auf Inflations- und BIP-Daten

In dieser Woche werden die Kapitalmärkte die neuesten US-Inflationsdaten genau beobachten, wobei die Zahlen zum Verbraucherpreisindex (VPI) am Mittwoch veröffentlicht werden. Die Daten werden einen Überblick über die Inflation seit Trumps Amtsantritt im Januar geben und Einblicke in die nächsten Schritte der Federal Reserve in der Geldpolitik ermöglichen. Das Vereinigte Königreich veröffentlicht am Donnerstag seine BIP-Zahlen für das vierte Quartal, zusammen mit den deutschen Inflationsdaten. Ausserdem werden am Freitag die BIP-Daten des Euroraums erwartet.

Europäische Märkte schwanken angesichts schwacher deutscher Konjunkturdaten

Die europäischen Aktienindizes schlossen am Freitag niedriger. Der Euro Stoxx 50 fiel um 0.6%, während der deutsche DAX um 0.5% auf 21'787.00 Punkte sank. Der französische CAC 40 und der Swiss Market Index verzeichneten ebenfalls Rückgänge von 0.4% bzw. 0.2%. In den europäischen Makronachrichten fiel die deutsche Industrieproduktion im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat um 2.4% und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Der Rückgang war auf einen erheblichen Einbruch in der Automobilindustrie und im Maschinenwartungssektor zurückzuführen. Insgesamt sank die Industrieproduktion im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um 4.5%. Aus separaten Daten, die am Freitag veröffentlicht wurden, geht hervor, dass die deutschen Exporte im gesamten Jahr 2024 um 1% und die Importe um 2.8% zurückgingen.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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