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Blick auf die Woche: Zinsentscheide, Quartalszahlen und US-Wahlkampf

Gleich drei gewichtige geldpolitische Entscheide stehen in den nächsten Tagen im Fokus der Kapitalmärkte. Obwohl nicht mit einem Zinsschritt gerechnet wird, dürfte die US-Notenbank am Mittwochabend das grösste Interesse auf sich ziehen. Eine grössere Wahrscheinlichkeit einer Zinsanpassung sehen die Märkte bei der Bank of Japan und der Bank of England, die ihren Entscheid am Mittwoch bzw. Donnerstag bekannt geben werden. Mit grossem Interesse dürfte auch weiterhin der Wahlkampf in den USA verfolgt werden. Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen bei Technologiewerten, werden im Laufe dieser Woche zudem die Quartalszahlen von Microsoft, Apple, Amazon und Intel im Mittelpunkt stehen.

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
US-Dollar-Note mit Siegel des Federal Reserve

An Asiens Aktienmärkten legten die Indizes am Montag mehrheitlich zu, wobei der japanische Nikkei 225 die Gewinne in der Region anführte. Der Nikkei stieg um 2.3% und beendete damit die achttägige Verlustserie. Zu den grössten Gewinnern im Nikkei-Index gehörte der Automobilhersteller Mitsubishi Motors (+6%), nachdem Medien berichtet hatten, dass das Unternehmen der Honda-Nissan-Allianz beitreten werde, um die Fahrzeugsoftware zu standardisieren. Der breiter gefasste Topix legte um 2% zu. Der japanische Yen gewann gegenüber dem US-Dollar knapp 0.2% und notiert aktuell bei 153.40. Mit Spannung wird nun die geldpolitische Sitzung der Bank of Japan Mitte dieser Woche erwartet. Umfragen zufolge könnte die BoJ die Zinsen um zehn Basispunkte auf 0.1% anheben. Der südkoreanische Kospi gewann zu Wochenbeginn 1.3%, während der Small-Cap-Index Kosdaq um 0.6% zulegte. Der Hang Seng-Index in Hongkong kletterte um 1.1%, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland um 0.3% abrutschte, was vor allem auf die Versorgerwerte zurückzuführen war. Der australische S&P/ASX 200 stieg um 0.8%.

Tech-Werte mit leichter Erholung

An der New Yorker Börse konnten sich die Tech-Werte am Freitag von ihren jüngsten Kursverlusten etwas erholen. Der Nasdaq 100 gewann rund 1%, verbuchte aber auf Wochensicht ein Minus von knapp 2.6% - die dritte Verlustwoche in Folge. Der Dow Jones beendete die letzte Woche mit einem Tagesgewinn von 1.6% bei 40'589.34 Punkten und der S&P 500 legte um 1.1% auf 5'459.10 Zähler zu.

Für Auftrieb sorgte die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank

Wie am Freitag berichtet wurde, sind die Konsumausgaben in den USA im Juni wie erwartet um 0.3% zum Vormonat gestiegen. Gleichzeitig erhöhten sich die Einkommen der Privathaushalte schwächer als angenommen. Im Monatsvergleich wurde eine Zunahme um 0.2% beobachtet. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0.4% prognostiziert. Der PCE-Kernindex, das bevorzugte Inflationsbarometer der US-Notenbank, blieb im Juni mit 2.6% unverändert und damit höher als von Analysten mit 2.5% antizipiert. Die neusten Daten sprechen eher für ein weiteres Zuwarten der Fed am kommenden Mittwoch. Derzeit rechnet der Markt mit einer 90%igen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September.

Zudem bleibt die Stimmung der amerikanischen Verbraucher getrübt. Das von der Universität Michigan publizierte Konsumentenstimmungsbarometer gab im Juli gegenüber dem Vormonat um 1.8 auf 66.4 Punkte nach und notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit acht Monaten. Am US-Anleihenmarkt fiel daraufhin die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere auf 4.2% und der US-Dollar gab gegenüber dem Euro nach.

Unveränderte Inflationserwartungen im Euroraum 

Einer aktuellen Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge, blieben die Inflationserwartungen der Verbraucher im Euroraum im Juni unverändert. Demnach erwarten Konsumenten auf Sicht von einem Jahr eine Teuerung von 2.8%, womit die Inflationserwartungen auf dem niedrigsten Stand seit September 2021 verharrten. Auch für die nächsten drei Jahre haben sich die Erwartungen nicht verändert. Laut EZB wird in diesem Zeitraum mit einer Inflationsrate von 2.3% gerechnet. Die Daten basieren auf den Ergebnissen einer monatlichen Online-Befragung (Consumer Expectations Survey) unter knapp 20'000 Konsumenten in elf Ländern. Zuletzt war die Inflationsrate in der Eurozone tendenziell gesunken und betrug im Juni 2.5%. Damit nähert sich die Teuerung wieder dem mittelfristigen Ziel der EZB von zwei Prozent an. An den Märkten wird eine nächste Zinslockerung im September erwartet.

Erwarteter Zinsschritt 

Russlands Notenbank erhöhte ihren Schlüsselzins angesichts zunehmender Inflationsrisiken von 16% auf 18% auf das höchste Niveau seit März 2022. Der Zinsschritt war in diesem Ausmass erwartet worden. Gleichzeitig wurde die Inflationsprognose deutlich angehoben. Bis Ende des Jahres rechnet die Zentralbank mit einer Teuerungsrate der Verbraucherpreise von 6.5-7.0% (bisher 4.3-4.8%). Zuletzt betrug die Inflationsrate im Juni 8.5%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q2-Quartalszahlen von McDonald’s, Welltower.

Konjunkturdaten im Fokus: Dallas Fed Herstellungsindex.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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