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China intensiviert Konjunkturmassnahmen

Koordinierte Massnahmen der Regierungsbehörden zur Ankurbelung der chinesischen Wirtschaft haben die Stimmung an den Aktienmärkten im frühen Freitagshandel verbessert. Die chinesischen Behörden haben die Anforderungen an die Währungsreserven der Banken gesenkt und manche Steuervergünstigungen erhöht, um die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt zu stützen. Sie ist dieses Jahr durch eine Immobilienkrise, schwache Exporte und steigende Arbeitslosigkeit unter Druck geraten. Die Aktienmärkte handelten nach der Ankündigung der Stimulierungsmassnahmen am Freitag überwiegend höher, obwohl die Wall Street am Vortag schwach geschlossen hatte. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

China Flagge und Geldscheine
© Shutterstock

Die People's Bank of China erklärte, sie werde den Banken erlauben, weniger Fremdwährungseinlagen zu halten, um die Zahl der von den Banken vergebenen Kredite zu erhöhen. Die Behörden haben auch die Mindestanzahlung für Kredite gesenkt. Ausserdem haben die politischen Entscheidungsträger am Freitag die Einkommenssteuerabzüge für Kinderbetreuung und andere Ausgaben erhöht. Die Massnahmen insgesamt sollen den schwächelnden Immobilienmarkt stützen und die Verbraucherausgaben ankurbeln, nachdem die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr nur schleppend in Gang gekommen ist.

In Asien lagen die Aktienmärkte im frühen Freitagshandel überwiegend im Plus. Der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag mit 49.7 Punkten knapp unter der Marke von 50 Punkten, die Expansion und Kontraktion voneinander trennt. Der Hang Seng Index in Hongkong blieb in etwa unverändert, während der Shanghai Composite um 0.2% zulegte. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.5% zu und in Südkorea stieg der Kospi um 0.3%. Der australische S&P/ASX 200 verlor 0.3%.

In den USA stiegen die Kernausgaben für den persönlichen Verbrauch (PCE) – bei denen die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt werden – im Juli um 0.2% und damit den zweiten Monat in Folge mit diesem Tempo. Im Juni und Juli ergaben sich damit die geringsten aufeinanderfolgenden Anstiege der Daten seit Ende 2020. Der PCE-Gesamtindex stieg im Juli ebenfalls um 0.2%. Der Kern-PCE wird von den Marktteilnehmern besonders aufmerksam verfolgt, da er das bevorzugte Inflationsmass des Fed ist.

Zusätzlich zu den niedrigen PCE-Zahlen wurden Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die zeigen, dass die Zahl der Arbeitssuchenden relativ stabil geblieben ist. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA lagen in der vergangenen Woche bei 228’000 und damit leicht unter den 232’000 der Vorwoche. Händler werden am Freitag eine Fülle von Arbeitsmarktdaten zu sichten haben, wenn die Regierung ihren Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Er soll Aufschluss über den Zustand der grössten Volkswirtschaft der Welt geben und auch darüber, ob das Fed den Zinserhöhungszyklus in diesem Monat unterbrechen oder beenden kann.

In New York rutschten die Aktienmärkte am späten Donnerstagabend ins Minus, da die Händler im Vorfeld der für Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten vorsichtig blieben. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0.48% bei 34’721,91 Punkten und der S&P 500 verlor 0.16% und schloss bei 4507.66 Punkten. Der Nasdaq-100 konnte einen leichten Zuwachs von 0.25% verbuchen und beendete den Handel am Donnerstag mit 15'501.07 Punkten.

Bei den Einzelwerten legten die Aktien der UBS um mehr als 6% zu, nachdem die Bank ihre Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt und mitgeteilt hatte, dass sie 3000 Stellen im Inland abbauen und Kosteneinsparungen in Höhe von mehr als USD 10 Milliarden anstrebt. Anlässlich der Präsentation des Quartalsergebnisses am Donnerstag kündigte die Bank zudem an, dass sie den Grossteil des Investmentbanking-Geschäfts der Credit Suisse schliessen werde. Die UBS-Aktie ist in diesem Jahr um mehr als ein Drittel gestiegen und notiert auf dem höchsten Stand seit dem freien Fall der Aktie während der Finanzkrise von 2008.

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Konjunkturdaten im Fokus: Schweiz Verbraucherpreise August (08:30); Einkaufsmanagerindizes Industrie: Spanien (09:15), Schweiz (09:30), Italien (09:45), Frankreich (09:50), Deutschland (09:55), Eurozone (10:00); Italien BIP Q2 (10:00); USA Arbeitsmarktbericht August (14:30); PMI Industrie USA (15:45); ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie USA (16:00).
 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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