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Chinas Zentralbank belässt Leitzinsen unverändert

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Leitzins unverändert gelassen, während die Zentralbank weiterhin die Auswirkungen der im letzten Jahr durchgeführten Konjunkturmassnahmen auf die Wirtschaft beobachtet. Weitere Zentralbankentscheidungen stehen diese Woche von der Bank of Japan (BoJ) am Dienstag und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag an. Der allgemeine Konsens ist, dass die Zentralbanken mit Zinssenkungen warten werden, während sie sorgfältig beobachten, wie schnell sich die makroökonomischen Schlüsseldaten im Frühjahr abkühlen. Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum zeigten sich zu Wochenbeginn uneinheitlich, wobei die chinesischen Aktien die grössten Verluste verzeichneten. In der vergangenen Woche stiegen die Aktienmärkte in den USA vorm Wochenende, während die europäischen Märkte leicht nachgaben.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
China Flagge und Geldscheine
© Shutterstock

Die PBoC beliess ihren Leitzins für einjährige Kredite - die Benchmark für die meisten Haushalts- und Unternehmenskredite in China - unverändert bei 3.45%. Der Referenzzinssatz für fünfjährige Kredite - die Benchmark für Hypotheken - blieb ebenfalls bei 4.2%. Die chinesischen Märkte standen die meiste Zeit des Jahres 2023 unter Druck, nachdem die mit Spannung erwartete Wiedereröffnung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt die Anlegerinnen und Anleger das ganze Jahr über enttäuscht hatte. Statt einer dynamischen Wiedereröffnung wurde die Wirtschaft von Problemen im Immobiliensektor, einer schwachen Verbrauchernachfrage und Schuldenproblemen der lokalen Regierungen geplagt, obwohl Peking mit Konjunkturmassnahmen reagierte. Während am Montag weitgehend keine Änderungen der PBoC-Sätze erwartet wurden, reagierten die Märkte negativ auf das Ausbleiben weiterer Konjunkturankündigungen der Zentralbank: Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 3.1% und der Shanghai Composite um 2.7%.

Ausserhalb Chinas im asiatisch-pazifischen Raum waren die Aktienmärkte zu Wochenbeginn uneinheitlich. In Tokio stieg der Nikkei 225 um 1.7% im Vorfeld der am Dienstag anstehenden Bekanntgabe der Zentralbankpolitik. Es wird allgemein erwartet, dass die BoJ keine grösseren Anpassungen an ihrer ultralockeren Geldpolitik vornehmen wird. In Südkorea verlor der Kospi 0.3% und der australische S&P/ASX 200 gewann 0.8%.

In New York schossen die Aktienindizes zum Abschluss des Freitags nach oben, gestützt durch solide Daten zum Verbrauchervertrauen. Der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan erreichte im Januar mit 78.8 den höchsten Stand seit Juli 2021. Das starke Verbrauchervertrauen bestätigt die Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen vom letzten Monat, die einen Anstieg der Verbraucherausgaben um 0.6% im Dezember zeigten. Ein starker US-Verbraucher war weitgehend für die relative Stärke der US-Wirtschaft im vergangenen Jahr verantwortlich und die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass der Verbrauch auch im neuen Jahr hoch bleiben und eine mögliche Rezession in den USA bis später ins Jahr 2024 hinausschieben könnte. Die Märkte begrüssten die positiven makroökonomischen Daten: Der Dow Jones Industrial stieg um 1.1% und der S&P 500 beendete den Freitag 1.2% höher. Der Nasdaq-100 stieg um fast 2%.

In Europa deuteten die makroökonomischen Daten mehrerer Länder Ende letzter Woche auf eine Abkühlung der Konjunktur hin. Im Vereinigten Königreich gingen die Einzelhandelsumsätze im Dezember so stark zurück wie seit fast drei Jahren nicht mehr, nämlich um 3.2% im Vergleich zum Vormonat. Die grösste europäische Volkswirtschaft, Deutschland, verzeichnete im Dezember einen Rückgang der Verbraucherpreise um 8.6% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Schweizer Erzeuger- und Importpreisindex sank im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0.6%. Die durchschnittliche jährliche Teuerungsrate der Produzenten- und Importpreise in der Schweiz lag für das gesamte Jahr 2023 bei bescheidenen 0.2%. Für den Preisanstieg waren vor allem höhere Strom- und Gaspreise verantwortlich, während die Preise für Erdölprodukte und Metallerzeugnisse im Jahresverlauf sanken. Am Freitag sank der Euro Stoxx 50 um 0.1%, der deutsche DAX verlor 0.1% und der Schweizer SMI beendete die Sitzung 0.3% niedriger.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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