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Fed hält Zinsen aufgrund von Zollunsicherheit stabil

Die Federal Reserve (Fed) hat am Mittwoch ihren Leitzins unverändert belassen und verwies auf die Unsicherheit durch die Importzölle von US Präsident Donald Trump, die zu höherer Inflation und langsamerem Wachstum geführt haben. Die US-Aktienmärkte schlossen nach der vorsichtigen Haltung der Fed höher. Auch die europäischen Aktien schlossen am Mittwoch grösstenteils höher. In Asien hielt China seine wichtigsten Kreditzinsen angesichts der anhaltenden Handelskonflikte stabil, was am Donnerstag zu gemischten Marktreaktionen in der Region führte. Bei anderen Vermögenswerten setzte Gold seine Rekordjagd fort und handelte über USD 3050. Am Donnerstag richten sich alle Augen auf die Schweizerische Nationalbank und die Bank of England, die im Laufe des Tages ihre geldpolitischen Ankündigungen machen werden.

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  • Autor Shane Strowmatt, LGT
  • Lesezeit 5 Minuten

US-Notenbank Zinspause
© Shutterstock

Die Fed hielt ihren Leitzins am Mittwoch im Bereich von 4.25%-4.50% stabil und verwies auf die hohe Unsicherheit aufgrund der Importzölle von Trump. Die Fed prognostiziert, dass das Wirtschaftswachstum auf 1.7% sinken wird - gegenüber der vorherigen Prognose von 2.1% - und die Inflation auf 2.7% steigen wird. Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte die Herausforderungen durch die Zölle, die zu höherer Inflation und langsamerem Wachstum geführt haben, und unterstrich den vorsichtigen Ansatz der Zentralbank angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Umstände gaben die Entscheidungsträger und -trägerinnen der Fed am Mittwoch an, dass sie in diesem Jahr zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt erwarten, und hielten damit ihre mittlere Prognose von vor drei Monaten aufrecht. Die Zinsprognose reichte aus, um die US-Aktienmärkte am Mittwoch höher schliessen zu lassen. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0.9% auf 41'964.63 Punkte, während der S&P 500 um 1.1% auf 5675.29 Punkte zulegte. Der technologieorientierte Nasdaq 100, der empfindlich auf Zinsänderungen reagiert, gewann 1.3% auf 19'736.66 Punkte.

China hält Zinsen angesichts von Handelskonflikten stabil

Die Zentralbank Chinas hielt am Donnerstag ihre wichtigsten Kreditzinsen stabil, wobei der 1-Jahres-Leitzins bei 3.1% und der 5-Jahres-Leitzins bei 3.6% blieb, nachdem die US-Notenbank beschlossen hatte, die Zinsen unverändert zu lassen. Die People's Bank of China strebt ein Gleichgewicht zwischen Wirtschaftswachstum und Währungsstabilität an, angesichts der anhaltenden Handelskonflikte. Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion zeigten Anfang 2025 eine Verbesserung, aber schwache Inflationsdaten deuten darauf hin, dass weitere politische Unterstützung erforderlich sein könnte. Die chinesischen Aktien standen nach der politischen Ankündigung unter Druck, wobei der Hang Seng Index in Hongkong um 1.5% fiel und der CSI 300 auf dem Festland um 0.8% sank. Anderswo in der Asien-Pazifik-Region waren die Aktien überwiegend höher. Der Nikkei 225 in Japan handelte 0.2% höher und der Kospi in Korea stieg um 0.3%. Australiens S&P/ASX 200 legte um 1.2% zu, trotz eines Rückgangs der Nettobeschäftigung um 52'800 Arbeitsplätze im Februar.

Inflation im Euroraum fällt auf 2.3%

Die jährliche Inflationsrate im Euroraum sank im Februar 2025 von 2.5% im Januar auf 2.3%, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten von Eurostat hervorgeht. Ein Jahr zuvor lag die Rate bei 2.6%. Die Inflationsrate für Februar wurde von einer anfänglichen Schätzung von 2.4% nach unten korrigiert, was der Europäischen Zentralbank ein Argument liefert, die Zinssätze bei ihrer geldpolitischen Sitzung im nächsten Monat weiter zu senken. In der EU sank die jährliche Inflationsrate im Februar von 2.8% im Januar auf 2.7%, was der Rate des Vorjahres entspricht. Die europäischen Aktienindizes zeigten am Mittwoch gemischte Ergebnisse. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.4%, während der französische CAC 40 um 0.7% zulegte. Im Gegensatz dazu fiel der deutsche DAX um 0.4% nach drei Sitzungen mit starken Gewinnen, und der Swiss Market Index blieb nahezu unverändert und sank um 0.02%.

Türkische Lira und Aktien stürzen nach Verhaftung des Bürgermeisters ab

Die türkische Lira erreichte am Mittwoch ein Rekordtief gegenüber dem US-Dollar und der BIST 100 Aktienindex stürzte ab, nachdem der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu, ein prominenter Rivale von Präsident Erdogan, verhaftet wurde. Imamoglu, der als potenzieller Präsidentschaftskandidat der Opposition gilt, wurde wegen Anklagen, darunter Terrorismus und organisierte Kriminalität, festgenommen, was seine Partei vehement bestreitet und als Putschversuch bezeichnet.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG