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Getrübte Konsumentenstimmung nährt Hoffnung auf moderatere Geldpolitik

Ein überraschend kräftiger Rückgang des Verbrauchervertrauens in den USA nährte die Hoffnung an den Börsen, dass die US-Notenbank an ihrem nächsten Entscheid im September erneut pausieren, respektive die Leitzinsen unverändert belassen könnte. Dies verlieh insbesondere den zinssensiblen Technologietiteln Rückenwind. Für eine vorsichtigere Ausrichtung des Fed könnte auch ein überraschend starker Rückgang der offenen Stellen in den USA hindeuten. Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum spiegelten heute weitgehend die Bewegungen an der Wall Street wider. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

US-Konsumentenstimmung
© Shutterstock

In Tokio gewann der Nikkei 225 am Mittwoch 0.5% und legte damit den dritten Tag in Folge zu. Der Kospi in Südkorea stieg um 0.71%, während der Kosdaq um 0.6% zulegte. Der Hang Seng-Index in Hongkong handelte 0.75% höher, während die chinesischen Festlandmärkte ebenfalls im Plus lagen und der Leitindex CSI 300 um 0.4% stieg. Angeführt wurden die Gewinne in Asien aber von der australischen Börse. Der S&P/ASX 200 kletterte nach der Bekanntgabe der neusten Inflationszahlen um 1.1%. Die Gesamtinflation lag im Juli bei 4.9% und damit niedriger als im Juni mit 5.4%. 

An der Wall Street setzten die Aktienindizes ihre Erholung den dritten Tag in Folge fort. Der Dow Jones Industrial schloss 0.85% höher bei 34'852.67 Punkten und der marktbreite S&P 500 gewann 1.45% bei einem Schlussstand von 4'497.63 Punkten. Getragen wurde die positive Stimmung auf dem Parkett vor allem von den Technologiewerten. So stieg der Nasdaq 100 am Dienstag um 2.15% auf 15'376.55 Punkte. Für Kaufstimmung sorgten heimische Konjunkturdaten, welche Hoffnungen schürten, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen auf ihrer September-Sitzung unverändert lassen könnte. Das vom Marktforschungsinstitut Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen zeigte ebenso wie die Zahl der offenen Stellen in den USA einen deutlichen Rückgang. Davon profitierten vor allem die Nasdaq-Indizes, die von den als besonders zinssensibel geltenden Technologiewerten dominiert werden. Die zu Handelsbeginn schwächelnden US-Staatsanleihen drehten nach den US-Konjunkturdaten ins Plus und im Gegenzug gab die Rendite für zehnjährige Treasuries auf 4.12% nach. 

Wie das Arbeitsministerium in Washington gestern mitteilte, ist die Zahl der offenen Stellen in den USA im Juli deutlich von 9.17 Mio. im Juni auf 8.83 Mio. gesunken. Der Juli-Wert war der niedrigste seit März 2021. Der sogenannte "Jolts"-Bericht könnte eine Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt signalisieren, was wiederum die US-Notenbank hinsichtlich der weiteren Erhöhung der Zinsen zur Zurückhaltung zwingen könnte. Bereits im Blick der Anlegerinnen und Anleger stehen der am Freitag erwartete monatliche US-Arbeitsmarktbericht. Ein weiteres Argument für eine moderatere Ausrichtung der Geldpolitik lieferte eine unerwartet deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung in den USA. Wie das in New York ansässige Marktforschungsinstitut Conference Board mitteilte, fiel der Konsumentenvertrauensindikator im August um 7.9 auf 106.1 Punkte zurück, während Ökonomen im Schnitt mit einer Verbesserung auf 116.0 Zähler gerechnet hatten. 

Auch in Deutschland und Frankreich hat sich die Stimmung der Konsumenten im August eingetrübt. Das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK kommentierte, dass sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung rückläufig seien. Demnach schwinden die Chancen, dass sich die Konsumstimmung noch in diesem Jahr nachhaltig erholen wird. Gleichzeitig beobachtet auch das französische Statistikamt Insee eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone. Mit 85 Punkten notiert das Konsumklimabarometer weiterhin deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 100 Punkten.

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Konjunkturdaten im Fokus: Schweiz KOF-Konjunkturbarometer August (09:00 Uhr), Spanien Verbraucherpreise August (09:00), Italien Verbrauchervertrauen August (10:00), Eurozone Verbrauchervertrauen und Wirtschafts- und Industriestimmung August (11:00), Deutschland Verbraucherpreise August (14:00). Aus den USA: ADP Beschäftigungsbericht August (14:15), BIP Q2 (zweite Veröffentlichung, 14:30) und Ausstehende Hausverkäufe Juli (16:00). 
 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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