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Hoffnungen auf baldige Zinssenkung des Fed erhalten einen Dämpfer

Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht fiel im November stärker aus als erwartet und hat damit die Aussicht auf eine erste Lockerung der Leitzinsen in den USA abgeschwächt. Das Beschäftigungswachstum in der weltgrössten Volkswirtschaft hat demnach an Fahrt gewonnen und die Stundenlöhne sind stärker gestiegen als erwartet, während die Arbeitslosenquote entgegen den Erwartungen gesunken ist. Ins Zentrum rückt nun der letzte Zinsentscheid des Fed im laufenden Jahr am Mittwoch.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Federal Reserve Geldpolitik
© Shutterstock

Obwohl sich damit die Aussicht auf eine erhoffte baldige geldpolitische Lockerung abschwächte, wurden die soliden Arbeitsmarktzahlen an der New Yorker Börse mit Kursgewinnen quittiert. Der Dow Jones Industrial legte um 0.36% zu und notierte einen Wochenschlussstand von 36'247.87 Punkten. Der marktbreite S&P 500 beendete den Handel am Freitag bei 4'604.37 Punkten, 0.41% höher als am Vortag. An der Nasdaq gewannen die Indizes ebenfalls rund 0.4%. Gleichzeitig kletterte die Rendite für zehnjährige US-Staatspapiere auf aktuell 4.25% und vor dem Hintergrund der soliden Arbeitsmarktdaten gewann der US-Dollar an Wert.

Am amerikanischen Arbeitsmarkt entstanden im November 199'000 neue Jobs, womit das Beschäftigungswachstum kräftiger ausfiel als von Ökonomen vorausgesagt (Konsens 185'000). Zwar hatte sich der Beschäftigungstrend in den letzten Monaten tendenziell abgeschwächt, bleibt aber mit den neusten Zahlen nach wie vor recht robust. Zudem sank die Arbeitslosenrate von 3.9% auf 3.7% und die durchschnittlichen Stundenlöhne legten stärker als erwartet zu, was das Inflationsrisiko wieder verstärkt. Ein weiteres positives Konjunktursignal lieferten die neusten Umfrageergebnisse der Universität Michigan. Demnach hat sich die Konsumentenstimmung in den USA im November verbessert. Das Verbrauchervertrauensbarometer stieg von 61.3 auf 69.4 Punkte deutlich an (Konsens 62.0). Gleichzeitig gingen auch die Inflationserwartungen der befragten Privathaushalte zurück.

Mit grosser Spannung wird nun der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch erwartet. Das Fed dürfte wahrscheinlich die Zinsen erneut unverändert belassen, jedoch ist fraglich, ob Notenbankchef Jerome Powell klare Signale für die an den Finanzmärkten antizipierten Zinslockerungen geben wird. Mit grossem Interesse werden Anlegerinnen und Anleger dabei auch die neusten Zinsprognosen verfolgen. 

An Asiens Börsen verbuchten die chinesischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn Verluste, nachdem neue Daten auf einen anhaltenden Deflationsdruck hinwiesen. Die Konsumentenpreise gingen auf Jahressicht um 0.5% zurück, womit der stärkste Rückgang seit drei Jahren gemessen wurde. Die Erzeugerpreise sind im November sogar um 3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Dies war auch der 14. Monat in Folge mit einem Rückgang des PPI und der schnellste seit August. Der Hang-Seng-Index in Hongkong notierte einen Tagesverlust von 0.6%. Im Gegensatz dazu legten japanische Aktien zu. Der Nikkei 225 stieg zum Wochenstart um 1.5%. Südkoreas Kospi lag 0.3% im Plus und in Australien startete der S&P/ASX 200 mit einem moderaten Plus von 0.1%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Oracle Q2-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Heute stehen keine wichtigen Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung. Treffen der EU-Aussenminister in Brüssel und Fortsetzung Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai. 

 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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