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Märkte erholen sich zu Wochenbeginn - EU senkt Konjunkturprognosen aufgrund von Schwäche in Deutschland

Die Europäische Kommission hat am Montag ihre Wirtschaftsprognosen für den Euroraum gesenkt, was vor allem auf die schwache Leistung der grössten Volkswirtschaft des Kontinents zurückzuführen ist. Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer interpretierten die schwachen Daten als weiteres Zeichen dafür, dass sich die Zentralbanken dem Ende ihrer Zinserhöhungszyklen nähern.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Deutsche Fahne
© Shutterstock

In ihrer revidierten Prognose geht die Europäische Kommission nun davon aus, dass die Wirtschaft des Euroraums in diesem Jahr um 0.8% wachsen wird. Zuvor war sie von einem Wachstum von 1.1% ausgegangen. Die Prognose für 2024 wurde ebenfalls um 0.3% auf 1.3% Wachstum gesenkt. Die grösste Wachstumsbremse ist die grösste Volkswirtschaft des Euroraums, Deutschland, die sich zu Beginn des Jahres in einer Rezession befand, um dann im zweiten Quartal zu stagnieren. Die EZB wird am Donnerstag ihre nächste geldpolitische Entscheidung bekannt geben, wobei die Markterwartungen zwischen einer zehnten Zinserhöhung in Folge und einer Pause im Zinserhöhungszyklus schwanken. Trotz der schwachen Wirtschaftsprognosen konnten die europäischen Aktien zu Wochenbeginn zulegen: Der Euro Stoxx 50 beendete die Sitzung mit einem Plus von 0.4% und der DAX mit einem Plus von 0.4%.

In New York schlossen die Aktienindizes höher, aber die Gewinne waren am Montag uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial beendete die Sitzung mit einem Plus von 0.3% und der S&P 500 legte um 0.7% zu. Der Nasdaq-100 stieg um 1.2%, was auf Kursgewinne bei einigen Einzelwerten zurückzuführen war. Die Aktien von Tesla schossen um mehr als 10% in die Höhe, nachdem Morgan Stanley berichtet hatte, dass der Supercomputer Dojo dem Unternehmen helfen könnte, in den Markt für selbstfahrende Taxis und andere Softwaredienste einzusteigen. Darüber hinaus wurde am Montag berichtet, dass der Elektroautohersteller etwa dreimal so viel in eine neue Anlage in Mexiko investiert wie ursprünglich geplant. Tesla war nicht das einzige US-Tech-Unternehmen, das am Montag positive Schlagzeilen machte. Qualcomm-Aktien stiegen um 3.9%, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass es eine Vereinbarung mit Apple über die Lieferung von Halbleitern für einige Produkte verlängert hat. Es wird erwartet, dass Apple am Dienstag auf einer Veranstaltung sein neuestes iPhone vorstellen wird.

In Asien zeigten sich die Aktienmärkte im frühen Dienstagshandel uneinheitlich. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.3%, während der Shanghai Composite um 0.2% nachgab. Die Aktien von Country Garden stiegen um fast 4%, nachdem bekannt wurde, dass das krisengeschüttelte Immobilienunternehmen von seinen Gläubigern eine dreijährige Verlängerung für die Rückzahlung einiger Anleihen erhalten hat. In Tokio wurde der Nikkei 225 mit einem Plus von 0.7% gehandelt und in Südkorea verlor der Kospi 0.5%. In Australien konnte der S&P/ASX 200 einen leichten Zuwachs von 0.2% verzeichnen.

An den Energiemärkten stiegen die europäischen Erdgaspreise am Montag zum dritten Mal in Folge aufgrund von Streiks in zwei australischen Chevron-Anlagen für verflüssigtes Erdgas (LNG), die rund 7% des weltweiten Angebots ausmachen. Die Futures stiegen am Montag um bis zu 10%. Chevron bemüht sich nun um das Eingreifen einer Arbeitsaufsichtsbehörde, um den Arbeitskampf zu beenden. Darüber hinaus tragen Probleme am grössten norwegischen Gasfeld, das aufgrund von Wartungsarbeiten mehr Kapazitätseinschränkungen als ursprünglich geplant erfahren wird, zu der angespannten Versorgungslage in Europa bei. Die Anlegerinnen und Anleger beobachten die Entwicklungen an den europäischen Märkten genau, da die Energiepreise in Europa im vergangenen Jahr aufgrund von Versorgungsproblemen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine in die Höhe geschnellt sind.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Hauptversammlung Nike, Apple-Veranstaltung (19:00 Uhr).

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenzahlen Grossbritannien (08:00 Uhr), ZEW-Konjunkturerwartungen Deutschland (11:00).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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