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Märkte ignorieren unerwartet starken Anstieg der US-Erzeugerpreise

Der Anstieg der US-Erzeugerpreise fiel im vergangenen Monat stärker aus als an den Kapitalmärkten erwartet, was ein Zeichen dafür ist, dass die Geldpolitik der US-Notenbank möglicherweise noch nicht straff genug ist, um die Inflation zu zügeln. Die Börsen schenkten dem Wiederaufleben des Inflationsdrucks (vorerst) keine Beachtung und die Aktienindizes an der Wall Street konnten zum vierten Mal in Folge zulegen, während die Renditen von Staatsanleihen weiter nachgaben.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

PPI
© Shutterstock

Die US-Erzeugerpreise stiegen im September schneller als antizipiert. Der Erzeugerpreisindex (PPI) stieg im Vergleich zum August um 0.5% und auf Jahressicht um 2.2%. Ohne Berücksichtigung der volatilen Energie- und Lebensmittelpreise legten die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0.3% zu. Der Anstieg der Ölpreise in den Spätsommermonaten hat dazu geführt, dass die Inflation, trotz der aggressivsten geldpolitischen Straffung seit Jahrzehnten durch die grössten Zentralbanken der Welt, wieder anstieg. Die Erzeugerpreise sind häufig ein Indikator für einen breiteren Preisanstieg in der Wirtschaft, da die Unternehmen versuchen, ihre höheren Einkaufspreise an die Verbraucher weiterzugeben. Der US-Verbraucherpreisindex wird am Donnerstag veröffentlicht.

In New York stiegen die Aktienindizes zum vierten Mal in Folge. Dies trotz der Veröffentlichung des Protokolls des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank, aus dem hervorging, dass eine weitere Zinserhöhung wahrscheinlich ist. Die Mitglieder des FOMC sind sich zwar uneinig über eine weitere Zinserhöhung, gehen jedoch davon aus, dass die Zinsen auch ohne eine weitere Anhebung noch lange Zeit hoch bleiben müssen, um die Inflation wieder auf das Ziel von 2% zu senken. Der Dow Jones Industrial legte um 0.2% und der S&P 500 um 0.4% zu. Der technologielastige Nasdaq-100 stieg um 0.7%.

Bei den Einzeltiteln gab der Ölkonzern Exxon Mobil bekannt, Pioneer Natural Resources für fast USD 60 Milliarden zu übernehmen. Dabei handelt es sich um die weltweit grösste Übernahme in diesem Jahr. Exxon wird damit zu einem wichtigen Akteur auf dem Schieferölmarkt. Die Exxon-Aktien gaben nach der Ankündigung um 3.6% nach, während die Aktien von Pioneer um 1.4% zulegten. Die Aktien von Birkenstock verloren am ersten Handelstag an der Wall Street am Mittwoch 12.6% ihres Wertes.

Auch im asiatisch-pazifischen Raum setzten die Aktienmärkte ihre Erholung zur Wochenmitte fort. In Tokio stieg der Nikkei 225 um 1.7% und in Südkorea legte der Kospi um 0.8% zu. In Australien notierte der S&P/ASX 200 nur leicht im Plus. Der Hang Seng Index in Hongkong gewann fast 2%, während der Shanghai Composite um 0.8% zulegte.

Der Konflikt im Nahen Osten eskalierte zur Wochenmitte weiter. Israel beschoss den Südlibanon als Reaktion auf einen Raketenangriff der militanten Hisbollah-Gruppe. Der Konflikt an der Nordgrenze ist für die Märkte besorgniserregend, da die Hisbollah von Iran und Syrien unterstützt wird. Jede Ausweitung der Spannungen in der Region könnte die Märkte destabilisieren, insbesondere im Falle des Irans, was sich auf den Ölmarkt auswirken würde.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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