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Milde deutsche Inflation unterstützt die Märkte

Die deutsche Inflation lag am Donnerstag unter den Markterwartungen und unterstützte die Aktienmärkte, da Anlegerinnen und Anleger in den Daten eine weitere Rechtfertigung für zusätzliche Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sahen. Europäische Aktien schlossen höher, während die asiatischen Börsen am letzten Handelstag der Woche uneinheitlich tendierten. Die US-Märkte waren am Donnerstag wegen des Thanksgiving-Feiertags geschlossen und der Handel ist am Freitag eingeschränkt. Unterdessen erreichten die Finanzierungskosten der französischen Regierung erstmals das Niveau Griechenlands, da die zweitgrösste Volkswirtschaft der Eurozone Schwierigkeiten hat, ein Budget für das nächste Jahr zu erstellen.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Deutsche Fahne
© Shutterstock

Die jährliche Inflation in Deutschland stieg im November auf 2.2% von 2.0% im Oktober, blieb damit aber hinter den Erwartungen zurück, was auf eine anhaltende Disinflation hindeutet. Das Statistische Bundesamt berichtete am Donnerstag, dass die monatliche Inflation mit -0.2% den stärksten Rückgang seit einem Jahr verzeichnete. Die Kerninflation, die Lebensmittel- und Energiepreise ausschliesst, erreichte mit 3.0% zwar den höchsten Stand seit Mai, aber die insgesamt schwächer als erwartete Inflation unterstützt die Argumente für weitere Zinssenkungen durch die EZB. Die Renditen deutscher Bundesanleihen fielen nach der Datenveröffentlichung und der DAX in Deutschland führte die europäischen Aktiengewinne an und schloss am Donnerstag 0.9% höher. Der Euro Stoxx 50 gewann 0.6%.

Französische Anleihenrenditen gleichen denen von Griechenland bei politischer Unsicherheit

Die französischen Kreditkosten erreichten am Donnerstag erstmals die Parität mit Griechenland, was die Bedenken der Anlegerinnen und Anleger hinsichtlich der politischen Instabilität Frankreichs widerspiegelt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen Frankreichs lag kurzzeitig über 3% und entsprach damit nahezu der Rendite Griechenlands für dieselbe Anleihenart. Hintergrund ist, dass die Regierung von Premierminister Michel Barnier Schwierigkeiten hat, Unterstützung für ein Budget 2025 zu sichern, das durch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen das Defizit reduzieren soll. Die politische Unsicherheit hat Ängste vor einem Misstrauensvotum geschürt, was die wirtschaftlichen Herausforderungen Frankreichs weiter verschärfen könnte. Der CAC 40 in Frankreich stieg am Donnerstag um 0.5%.

Wirtschaftsstimmung in der EU stabil

Der Economic Sentiment Indicator (ESI) für November blieb sowohl in der EU als auch im Euroraum stabil und verzeichnete leichte Anstiege auf 96.5 bzw. 95.8 Punkte. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Employment Expectations Indicator (EEI) einen leichten Rückgang, wobei die EU auf 99.6 Punkte und der Euroraum auf 98.9 Punkte fiel. Ein verbessertes Vertrauen in Industrie und Einzelhandel wurde durch geringeres Vertrauen in der Dienstleistungsbranche und bei Verbraucherinnen und Verbrauchern ausgeglichen, während die Stimmung im Baugewerbe eine marginale Verbesserung zeigte.

Kerninflation in Tokio beschleunigt sich

Die Kerninflation der Verbraucherpreise in Tokio stieg im November im Jahresvergleich auf 2.2% und übertraf damit die Prognose von 2.1% sowie den Anstieg von 1.8% im Oktober. Die Inflationsrate, die frische Lebensmittelkosten ausschliesst und über dem Ziel der Bank of Japan von 2% liegt, deutet darauf hin, dass die Konsumausgaben robust bleiben, was die Erwartungen für eine mögliche Zinserhöhung im Dezember anheizte. Der Yen wertete gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand seit fünf Wochen auf, da Händlerinnen und Händler auf eine Zinserhöhung setzten.

Der Nikkei 225 in Japan notierte am Freitag 0.5% niedriger, während der Kospi in Korea um 2% einbrach. Der S&P/ASX 200 in Australien war leicht um 0.1% gesunken. Chinesische Aktien widersetzten sich dem Trend in der Region. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg marginal um 0.1% und der CSI 300 auf dem chinesischen Festland legte um 1.3% zu.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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