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Politische Unruhen in Frankreich und US-Arbeitsmarktbericht im Fokus

Anlegerinnen und Anleger beobachten weiterhin die politische Lage in Frankreich. Nachdem die Regierung von Premierminister Michel Barnier am Mittwoch durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde, blieben die Märkte weitgehend ruhig. Die europäischen Aktien stiegen am Donnerstag, wobei der französische CAC 40 ein Drei-Wochen-Hoch erreichte. Heute liegt der Fokus auf den monatlichen US-Arbeitsmarktstatistiken, die immer einen Einfluss auf die zukünftige Geldpolitik der Federal Reserve haben.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Französisches Parlament
© Shutterstock

Der französische Premierminister Michel Barnier trat am Donnerstag nach einem Misstrauensvotum von 331 Abgeordneten der linksgerichteten Neuen Volksfront und der rechtsextremen Nationalen Sammlungsbewegung am Mittwoch zurück. Dies ist das erste Mal seit 1962, dass eine französische Regierung gestürzt wurde, ausgelöst durch Streitigkeiten über den Haushalt 2025. Präsident Emmanuel Macron steht unter Druck, schnell einen neuen Premierminister zu ernennen, da politische Instabilität voraussichtlich anhalten wird und möglicherweise die wirtschaftliche Lage Frankreichs beeinflusst. Trotz der politischen Turbulenzen blieben die französischen Märkte stabil, mit einer Rendite von 2.9% für zehnjährige Staatsanleihen am Donnerstag und einem positiven CAC 40-Index. Diese Ruhe könnte jedoch vorübergehend sein, falls die Opposition Präsident Macrons Rücktritt und vorgezogene Wahlen fordern sollte. Die politische Unsicherheit könnte zu erhöhter Volatilität bei Anleiherenditen, Aktienmärkten und dem Euro führen.

Der Stoxx 600-Index stieg um 0.3%, angetrieben durch Gewinne im Reise- und Bankensektor. Darüber hinaus kündigten Shell und Norwegens Equinor ein Joint Venture an, um ihre britischen Offshore-Öl- und Gasvorkommen zu fusionieren und so den grössten unabhängigen Produzenten in der britischen Nordsee zu schaffen.

Wall Street zieht sich nach Rekordhochs zurück

Nach der jüngsten Rekordrally fielen die US-Aktienmärkte am Donnerstag leicht zurück. Der Dow Jones Industrial schloss bei 44'765.71 Punkten, ein Minus von 0.55%, und der S&P 500 fiel um fast 0.2% auf 6'075.11 Punkte, nachdem der breite Marktindex zuvor ebenfalls neue Rekordhochs erreicht hatte. Die Nasdaq-Indizes fielen um etwa 0.3%. Der Fokus liegt nun auf dem US-Arbeitsmarktbericht, der heute Nachmittag veröffentlicht wird. In der Zwischenzeit stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 9000 auf 224'000, den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Ökonominnen und Ökonomen hatten 215'000 Anträge erwartet. Die Zahl der Anträge der letzten Woche wurde von 213'000 auf 215'000 nach oben korrigiert. Diese wöchentlichen Anträge werden genau beobachtet, da sie ein Indikator für die Gesundheit des US-Arbeitsmarktes sind, der die Zinssatzentscheidungen der Federal Reserve beeinflusst. Die Fed wird ihre letzte geldpolitische Entscheidung in diesem Jahr am 18. Dezember bekannt geben. Die Märkte erwarten eine weitere Senkung um 25 Basispunkte.

Am Anleihemarkt liegt die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen derzeit bei 4.17% und der US-Dollar verlor weiterhin an Boden gegenüber dem Euro - aktuell bei 1.0580.

Märkte im Asien-Pazifik-Raum gemischt inmitten politischer Unruhen

Die Aktienmärkte in der Asien-Pazifik-Region handelten zum Ende der Woche ohne klaren Trend, trotz der jüngsten Rekordhochs an der Wall Street und anhaltender politischer Instabilität. Südkoreas Kospi fiel um 0.6%, da Abgeordnete die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol nach dessen Erklärung des Kriegsrechts anstrebten. In Japan fiel der Nikkei 225 um 0.8%. Der Hang Seng-Index in Hongkong stieg um 1.8%, während der CSI 300-Index auf dem chinesischen Festland um 1.3% zulegte. In der Zwischenzeit überschritt Bitcoin die Marke von USD 100'000 und ist nun um mehr als 133% im Jahr 2024 und 42% seit der US-Wahl gestiegen.

OPEC+ verschiebt Produktionssteigerungspläne

Die OPEC+-Allianz hat ihre Pläne zur Erhöhung der Ölproduktion aufgrund schwacher globaler Nachfrage bis 2026 verschoben, wie aus Quellen hervorgeht. Die Gruppe wird ihre Produktionsobergrenze von 39.725 Millionen Barrel pro Tag bis 2026 beibehalten und freiwillige Kürzungen von 2.2 Millionen Barrel pro Tag bis ins erste Quartal 2025 verlängern. Trotz dieser Massnahmen und regionaler Konflikte blieben die Ölpreise in diesem Jahr gedämpft.

Schweizer Arbeitslosigkeit steigt im November leicht an – BIP-Prognose für 2024 gesenkt

Die Arbeitslosenzahlen in der Schweiz stiegen im November aufgrund saisonaler Faktoren leicht an, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 4.0% gegenüber Oktober auf 121'114, wodurch die Arbeitslosenquote auf 2.6% anstieg. Trotz dieser Entwicklung bleibt der Schweizer Arbeitsmarkt robust, wobei saisonale Anpassungen die Quote stabil halten. Zudem stieg die Zahl der Stellensuchenden um 4%, während die Verfügbarkeit offener Stellen um 4.5% zurückging.

Unterdessen wurde die Wachstumsprognose für 2024 für die Schweizer Wirtschaft von BAK Economics um 0.1 Prozentpunkte nach unten korrigiert und prognostiziert ein BIP-Wachstum von 1.4%, gegenüber 0.9% in diesem Jahr. Geopolitische Risiken und die schwache globale wirtschaftliche Entwicklung werden als Gründe für diese Vorsicht angegeben.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Zinssatzentscheidung der Reserve Bank of India (04:30), Industrieproduktion Deutschland (07:00), Einzelhandelsumsätze Italien (09:00), Bruttoinlandsprodukt Eurozone (10:00), Arbeitslosenquote Kanada (14:30), Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft USA (14:30), Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (16:00).

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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