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Positive Nachrichten liefern den Börsen kurzfristig keine neuen Impulse

Zur Wochenmitte legten die Aktienindizes an der New Yorker Börse weiter zu, während an Asiens Börsen der Schwung bereits wieder verloren ging. Neuste Wirtschaftsindikatoren aus den USA bekräftigten einerseits die Aussicht auf einen sich weiter abschwächenden Inflationsdruck, deuteten aber andererseits auch auf eine noch relativ robuste Konjunkturlage hin. Erleichtert dürften die Kapitalmärkte den gestern Abend abgewendeten "Shutdown" in Washington sowie das bisher positiv verlaufende Treffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsidenten Xi Jinping aufnehmen. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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An der Wall Street sorgten weitere moderate Inflationsdaten für Kursgewinne. Der Dow Jones Industrial schloss bei 34'991.21 Punkten 0.47% höher. Erstmals seit Ende August kletterte der Dow zeitweise wieder über die Marke von 35’000 Punkten. Der S&P 500 gewann 0.16% und beendete den Mittwochshandel bei 4'502.88 Punkten. An der technologielastigen Nasdaq blieben die Indizes praktisch unverändert. Am Anleihenmarkt notiert die Rendite für zehnjährige US-Staatspapiere heute Morgen bei 4.5%. Im Devisenhandel gab der Euro nach den Gewinnen vom Vortag wieder nach und handelt zum US-Dollar bei etwa 1.0840. 

Unterdessen bestätigten neuste Konjunkturdaten eine Abschwächung des Inflationsdrucks in den USA, deuteten aber auch auf eine nicht ganz so schlechte Wirtschaftslage hin. So sank die Jahresteuerungsrate der Erzeugerpreise im Oktober stärker als erwartet auf 1.3% von 2.2% im Vormonat. Analysten hatten mit einem moderateren Rückgang auf 1.9% gerechnet. Die Erzeugerpreise haben zeitverzögert einen Effekt auf die Verbraucherpreise, an denen die US-Zentralbank (Fed) ihre Geldpolitik ausrichtet. Gleichzeitig wurde gemeldet, dass die Einzelhandelsumsätze im letzten Monat weniger kräftig als befürchtet gesunken sind. Im Monatsvergleich gingen die Retail Sales um 0.1% zurück. Ökonomen waren von einem Rückgang um 0.3% ausgegangen. Zu guter Letzt hat sich der aktuellen Umfrage der Federal Reserve New York die Stimmung in der regionalen Industrie im November deutlich aufgehellt. Der Empire-State-Index stieg dabei von minus 4.6 auf plus 9.1 Punkte (Konsens -3.0) und erreicht damit den höchsten Wert seit April. 

Eine positive Nachricht erreicht die Märkte aus Washington, wo ein befürchtete "Shutdown", also ein Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet werden konnte. Am späten Mittwochabend stimmte auch der Senat für einen Übergangshaushalt und folgte damit einem Votum im Repräsentantenhaus vom Dienstag. 

In San Francisco scheint das Treffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsidenten Xi Jinping freundlich zu verlaufen. Die beiden Länder wollen u.a. militärische Kommunikation auf hoher Ebene wieder aufzunehmen.

In Asien führten die Aktien in Hongkong am Donnerstag die Indizes mehrheitlich nach unten. Der Hang-Seng-Index fiel um 1%, nachdem der Index in der vorangegangenen Sitzung noch um fast 4% zugelegt hatte. Unter Druck standen vor allem die Aktien des chinesischen EV-Unternehmens Xpeng (-4.2%) vor dem Hintergrund eines hohen Quartalsverlustes. Auf dem chinesischen Festland gab der CSI 300 um 0.7% nach. In Tokio handelte der Nikkei 225 kurz vor Schluss leicht tiefer, während der südkoreanische Kospi unverändert blieb. In Australien fiel der S&P/ASX 200 um 0.6%. 

Wie gestern bekannt gegeben wurde, ist Japans Wirtschaft im dritten Quartal stärker geschrumpft als von Ökonomen erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel einer ersten Schätzung zufolge auf das Jahr hochgerechnet um 2.1%. Im Konsens wurde von einem annualisierten Rückgang um 0.4% ausgegangen. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung der drittgrössten Volkswirtschaft hingegen noch um annualisiert 4.5% gewachsen. 

Wie in den USA hat sich auch in Grossbritannien der Inflationsdruck im Oktober kräftig abgeschwächt. Im Jahresvergleich wurde eine Teuerungsrate von 4.6% gemessen (Konsens 4.7%), verglichen mit 6.7% im September. Einen dämpfenden Effekt hatten vor allem geringere Kosten für Wohnungs- und Haushaltsdienstleistungen. Ausserdem sind die Preise für Lebensmittel weniger stark gestiegen. Die Kernrate, also ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, verringerte sich von 6.1% auf 5.7% bleibt damit aber auf einem sehr hohen Niveau. Die Abkühlung der Inflation dämpfte Spekulation auf eine weitere Zinserhöhung der Bank of England. In der Folge gelang der Londoner Börse mit Blick auf das laufende Jahr der Sprung in den positiven Bereich. 

Unternehmensnachrichten im Fokus: Zurich Insurance Group, Investorentag, Siemens Jahreszahlen, Burberry Halbjahreszahlen, Aegon Q3-Trading Update, General Motors, Investor Day, Walmart, Macy's, Warner Music Group, Alibaba Q3-Zahlen und Applied Materials Q4-Zahlen.

Konjunkturdaten im Fokus: Aus den USA Im- und Exportpreise Oktober, Erstanträge Arbeitslosenhilfe und Philly Fed Industrieindikator (14:30), Industrieproduktion Oktober (15:15) und NAHB-Index November (16:00). 

 

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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