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Silicon Valley Bank sorgt für Nervosität und Kursrutsch

Die Angst vor Kreditausfällen im Bankensektor aufgrund der Turbulenzen rund um die angeschlagene Silicon Valley Bank sorgte an der Wall Street für einen Kursrutsch und die schlechteste Wochenbilanz seit Juni 2022. Zudem belasten Zinssorgen die Aktienkurse, nachdem in den USA im Februar deutlich mehr Stellen geschaffen worden sind als angenommen. Obwohl sich die Zunahme der Beschäftigung klar unter dem starken Niveau des Vormonats bewegte, bleibt damit der Arbeitsmarkt äusserst robust und die neusten Arbeitsmarktdaten deuten auf eine weiterhin restriktive Gangart der US-Notenbank hin.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Bankensektor
© Shutterstock

Der Dow Jones Industrial gab vor dem Wochenende um 1.07% auf 31'909.64 Punkte nach und verbuchte damit auf Wochensicht einen Verlust von mehr als 4%. Der breite S&P 500 fiel am Freitag um 1.45% auf 3'861.59 Punkte zurück und an der Nasdaq gaben die Indizes um 1.4% nach. Neben dem US-Arbeitsmarktbericht stand die Silicon Valley Bank im Mittelpunkt. Am Freitag wurde das auf die Finanzierung von kleineren und mittleren Tech- und Biotech-Unternehmen spezialisierte Finanzinstitut vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt. Damit geriet der gesamte Bankensektor massiv unter Druck.

Die neusten Daten bestätigten unterdessen einen nach wie vor robusten Arbeitsmarkt in den USA. Mit 311'000 neu geschaffenen Stellen war die Zunahme zwar deutlich geringer als das massive Jobwachstum zu Jahresbeginn mit 504'000 "Non-Farm-Payrolls", jedoch hatten Analysten im Februar mit 225'000 Jobs eine signifikant tiefere Konsensprognose geliefert. Die in einer separaten Umfrage ermittelte Arbeitslosenrate war zwar im letzten Monat mit 3.6% etwas höher als im Januar, aber die anfangs Jahr ausgewiesenen 3.4% war auch der tiefste Stand seit Mai 1969. Von diesem Datenset her müssen Anleger davon ausgehen, dass die US-Notenbank – wie in der letzten Woche vom Fed-Vorsitzenden Powell bekräftigt – die Zinsen weiter anheben wird. Etwas Entlastung lieferten zumindest die für Februar gemeldeten durchschnittlichen Stundenlöhne. Diese sind im Monatsvergleich mit 0.2% und auf Jahressicht mit 4.6% leicht weniger stark gestiegen als erwartet. Der von vielen Unternehmen beklagte Mangel an Arbeitskräften dürfte den Druck auf die Löhne aber aufrechterhalten. Nichtsdestotrotz scheinen Anleger von einer vorerst weiterhin vorsichtigeren Anhebung der Zinsen auszugehen. Ausdruck fand dies in einem schwächeren US-Dollar und sinkenden Renditen am Anleihenmarkt. So gab die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere auf 3.69% nach. 

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum tendierten zum Wochenstart uneinheitlich, nachdem die US-Aufsichtsbehörden angekündigt hatten, sowohl Einleger als auch Finanzinstitute, die mit der Silicon Valley Bank verbunden sind, zu stützen, um weitere Systemrisiken zu vermeiden. Der Hang Seng Index in Hongkong legte um 2.1% zu angeführt von Technologiewerten - der Hang Seng Tech Index gewann mehr als 3%. Auf dem chinesischen Festland kletterte der Shenzhen Component um 0.4% und der Shanghai Composite stieg um 0.8%. in Tokio gab der Nikkei 225 um rund 1% nach. 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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