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Stabilisierungsversuch im Spannungsfeld von Zinsen und Konjunktur

Neuste Daten vom US-Arbeitsmarkt stützten die jüngsten Aussagen des Fed-Vorsitzenden Powell, der aufgrund einer robusteren Wirtschaftsentwicklung eine weitere Erhöhung des Zinsniveaus in Aussicht gestellt hatte. Mit Spannung wird nun am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht aus Washington erwartet. An der Wall Street haben sich die Aktienkurse dennoch weitgehend stabilisiert und in Asien tendierten die Börsen ohne klaren Trend. In China fielen die neusten Daten zur Inflationsentwicklung im Februar unterdessen überraschend moderat aus. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Aktienchart
© Shutterstock

Der Dow Jones Industrial schloss gestern nach den Verlusten vom Vortag praktisch unverändert bei 32'798.40 Punkten (-0.18%). Der S&P 500 notierte am Ende des Tages 0.14% höher bei 3'992.01 Punkten und an der Technologie-Börse Nasdaq legten die Indizes um 0.5% zu. Im Mittelpunkt bleibt die Geldpolitik und nach den jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell die Aussicht auf weiter steigende Zinsen. Einen entscheidenden Einfluss auf die Ausrichtung des Fed wird auch der morgen anstehende Arbeitsmarktbericht aus den USA haben. Bisher zeigte sich der US-Arbeitsmarkt äusserst robust und kann so die nach wie vor hohe Inflation anheizen. Der Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleister ADP zeigte im Vorfeld ein stärker als erwartetes Jobwachstum in der amerikanischen Privatwirtschaft. Im Vergleich zum Vormonat wurden demnach 242'000 neue Stellen geschaffen, während Analysten im Schnitt mit 200'000 gerechnet hatten. Am Anleihenmarkt blieb die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen mit 3.98% knapp an der Vierprozentmarke. 

Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum tendierten am Donnerstag uneinheitlich. Im Zentrum standen hier die neusten Inflationsdaten aus China. Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen im Februar gegenüber dem Vorjahr um "lediglich" 1% und lagen damit deutlich unter den erwarteten 1.9% und unter der Teuerungsrate im Januar von 2.1%. In Shanghai verlor der Composite Index 0.3%, während in Hongkong der Hang Seng Index um 0.2% zulegte. Der Nikkei 225 in Tokio stieg um 0.5%. An der letzten von Gouverneur Haruhiko Kuroda geleiteten Sitzung der japanischen Zentralbank wird davon ausgegangen, dass die Bank of Japan ihre ultralockere Geldpolitik vorerst noch nicht ändern wird. Japans Wirtschaft ist angesichts der gestiegenen Inflation im Schlussquartal 2022 aber weniger stark gewachsen als zunächst berechnet. Revidierten Daten zufolge stieg das Bruttoinlandsprodukt mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 0.1%. Eine erste Berechnung hatte noch ein Wachstum von 0.6% ergeben.

In Europa hatte das Statistikamt Eurostat mitgeteilt, dass die Wirtschaft im Euroraum im Schlussquartal 2023 mit einem etwas geringeren Tempo gewachsen ist als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte demnach gegenüber dem Vorquartal. Eine vorherige Schätzung hatte noch ein Miniwachstum von 0.1% ergeben. Verantwortlich war vor allem ein Rückgang der Konsumausgaben aufgrund der hohen Inflation. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung in der Eurozone noch um 0.4% gewachsen. Das stärkste Wachstum im Q4 2022 erzielte Griechenland mit 1.4% und den stärksten Rückgang Estland mit 1.6%.

Unternehmensnachrichten heute im Fokus: Rieter, Baloise, Hugo Boss, Deutsche Post, Hannover Rück und Prada, mit Jahreszahlen. Credit Suisse präsentiert den Geschäftsbericht. 

Konjunkturdaten heute im Fokus: Die wöchentlich gemeldeten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA (14:30 Uhr MEZ)

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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