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US-Inflation verlangsamt sich im Februar

Die Inflation in den USA kühlte sich im Februar ab, blieb aber deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank von 2%. Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben ohne Lebensmittel und Energie – auch als Kern-PCE bekannt und der bevorzugte Inflationsindikator des Fed – stieg im Februar um 0.3% gegenüber dem Vormonat. Im Januar hatte er sich um 0.6% erhöht. Der PCE-Kernpreisindex stieg im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4.6%. Das Fed hat ein klares und direktes Signal gegeben, dass es sich dem Ende des Straffungszyklus nähert und die Auswirkungen der aggressiven Geldpolitik auf die Wirtschaft in den kommenden Monaten beobachten will. Ob ein PCE-Kernpreisindex von 4.6 % ausreicht, um die Zentralbank vorerst zufrieden zu stellen, wird sich beim nächsten Zinsentscheid Anfang Mai zeigen.

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Inflation bildlich dargestellt

In Europa gab es ebenfalls deutliche Anzeichen für eine Verlangsamung des Preiswachstums. Im März lag die Inflationsrate in der Eurozone bei 6.9%, gegenüber 8.5% im Februar. Hauptverantwortlich für den langsameren Preisanstieg waren die Energiepreise, die um 0.9% sanken, nachdem sie bereits im Februar um 13.7% gefallen waren. Europa scheint das schlimmste Szenario der Energiekrise vermieden zu haben, weshalb die Europäische Zentralbank (EZB) kürzlich ihre Inflationserwartung für das Gesamtjahr 2023 auf 5.3% zurückgenommen hat.

Auf den ersten Blick klingt der Inflationsrückgang wie ein Segen für die EZB, die im vergangenen Monat die Zinsen um 50 Basispunkte angehoben hat, um die Inflation zu bekämpfen. Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass die höheren Preise wohl noch eine Weile anhalten werden. Die Kerninflation – bei der Energie, Lebensmittel und einige andere Preise nicht berücksichtigt werden – stieg im März auf 5.7% gegenüber 5.6% im Februar. Zudem wurde die Hauptursache für die sinkenden Inflationszahlen – die niedrigeren Energiepreise – am Wochenende etwas zurückgedrängt, als Saudi-Arabien und andere OPEC+-Länder eine Kürzung der Ölproduktion um mehr als 1 Million Barrel pro Tag ankündigten. Die Brent-Rohöl-Futures stiegen nach dieser Ankündigung um bis zu 8%.

Die Aktienmärkte in New York beendeten die vergangene Woche nach den rückläufigen Inflationsdaten mit einem kräftigen Plus. Der Dow Jones Industrial stieg um 1.26% und beendete die Woche mit 33'274.15 Punkten, während der S&P 500 um 1.44% zulegte und mit 4109.31 Punkten schloss. An der Nasdaq stiegen die wichtigsten Tech-Indizes um 1.68%. Auf Unternehmensebene gab Tesla am Wochenende bekannt, dass der Konzern im ersten Quartal des Jahres die höchsten Auslieferungszahlen in der Geschichte des Elektrofahrzeugherstellers verzeichnete.

Die Märkte in Asien knüpften grösstenteils an den starken Trend der letzten Woche an und starteten mit Gewinnen in die neue Woche. Auf dem chinesischen Festland wurde der Shanghai Composite mit einem Plus von 0.6% gehandelt und der Shenzhen Component legte um 0.2% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0.2% und der Hang Seng Tech Index verlor 0.7%. Der australische S&P/ASX 200 stieg um 0.8%.

Die Wirtschaftsdaten aus Japan fielen zu Wochenbeginn gemischt aus: Der japanische Tankan-Index für die Geschäftslage der Grossunternehmen im verarbeitenden Gewerbe fiel niedriger aus als erwartet, was auf eine schlechte Geschäftsstimmung unter den grossen Herstellern schliessen lässt. Gleichzeitig konnte der PMI am Montag etwas zulegen und stieg im März auf 49.2 Punkte - gegenüber 47.7 im Februar - und näherte sich damit der 50-Marke, die eine Expansion signalisiert. Japans Nikkei wurde am Montag mit einem Plus von 0.4% gehandelt.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Keine bedeutenden Unternehmensnachrichten erwartet.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Schweiz für März (08:30 Uhr) und PMI verarbeitendes Gewerbe aus zahlreichen Ländern (Schweiz um 09:30 Uhr, Deutschland um 09:55 Uhr, Eurozone um 10:00 Uhr und US um 16:00 Uhr).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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