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Weiter rückläufige Inflation in den USA könnte das Fed entlasten

Nach den durch die Turbulenzen im Bankensektor getriebenen Kursverlusten der letzten Tage setzten die Aktienmärkte ihre Erholung fort. Unterstützung fanden die Börsen in der Annahme, dass die US-Notenbank die Zinsen anlässlich des in der nächsten Woche anstehenden geldpolitischen Entscheids nur moderat, wenn überhaupt, anheben wird. Anlass hierfür ist einerseits die potenzielle Gefahr einer sich ausweitenden Krise im Finanzsystem und andererseits die gestern veröffentlichten Daten zur Inflationsentwicklung in den USA.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten

US-Konsumentenpreise
© Shutterstock

An der Wall Street stabilisierten sich die Aktienkurse am Dienstag. Der Dow Jones Industrial schloss bei 32'155.40 Punkten 1.06% höher als am Vortag und der S&P 500 ging +1.68% bei 3'920.56 Punkten aus dem Handel. An der Technologiebörse Nasdaq stiegen die Indizes um rund 2.3%. Getragen wurde die Stimmung vor allem durch die Erholung im Bankensektor. So legten beispielsweise die Aktien der ebenfalls in Schwierigkeiten geratenen First Republic Bank um rund 25% zu. Aber auch Aktien überregionaler Banken wie JPMorgan und Goldman Sachs oder Bank of America, Citigroup und Wells Fargo konnten zulegen. Gestützt wurde die Börsenstimmung auch durch die Hoffnung, dass das Fed angesichts möglicher Verwerfungen im Finanzsystem, das Tempo bei den Zinserhöhungen reduziert. 

Für positive Impulse an den Aktienmärkten sorgte zudem der weitere Rückgang der Inflation in den USA. So stiegen die Verbraucherpreise im Februar auf Jahressicht noch um 6.0%. Im Januar betrug die Teuerung noch 6.4%. Das ist immerhin der tiefste Wert seit September 2021. Die Kerninflationsrate, also ohne die vielfach volatilen Energie- und Lebensmittelpreise, lag bei 5.5% verglichen mit 5.6% zu Jahresbeginn. Die amerikanische Zentralbank könnte nun durchaus Spielraum gewinnen, die Zügel eventuell etwas zu lockern, sprich eine Pause im gegenwärtigen Zinszyklus einzulegen, und erst einmal die weitere Entwicklung der Inflation zu beobachten.

Die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere legte aber dennoch wieder von rund 3.5% auf 3.68% zu. 

In Asien tendierten die Aktienmärkte zur Wochenmitte nach oben, nachdem sich die Bankaktien an der Wall Street erholt hatten. Der Hang Seng-Index in Hongkong stieg um 1.3% und führte damit die Gewinne in der gesamten Region an. Der Hang-Seng-Tech-Index stieg um 1.9%. In Tokio blieb der Nikkei 225 praktisch unverändert, nachdem frühe Gewinne wieder weggeschmolzen waren. Auf dem chinesischen Festland legten der Shanghai Composite um 0.6% und der Shenzhen Component um 0.3% zu. Die People's Bank of China beliess ihre mittelfristigen Kreditzinsen unverändert bei 2.75%.

Unternehmensnachrichten heute im Fokus: K+S, E.ON, BMW, Volkswagen-Kernmarke VW Pkw sowie Prudential mit Jahreszahlen. Hennes & Mauritz berichtete den Q1-Umsatz und in den USA wird Adobe seine Q1-Zahlen veröffentlichen. 

Konjunkturdaten heute im Fokus: Ifo-Konjunkturprognose für Deutschland (10.30 Uhr MEZ) und aus den USA die Einzelhandelsumsätze und die Erzeugerpreise für Februar sowie der Empire State Index für März (jeweils 14:30 Uhr).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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