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Asiens Börsen starten in zwei Welten in die neue Woche, während Wall Street in Rekordlaune bleibt

Im Ausblick auf diese Woche stehen Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell bei einer Rede heute Abend oder auch die Einkaufsmanagerumfragen aus der Eurozone, Grossbritannien oder den USA (Dienstag) sowie die Verbraucherpreise der Eurozone (Donnerstag) und "last, but not least" der für die weiteren Schritte der Fed mitentscheidende Arbeitsmarktbericht aus den USA (Freitag) im Mittelpunkt. Nach einer starken Börsenwoche, getrieben von den angekündigten Konjunkturmassnahmen Chinas sowie der Erwartung weiterer Zinslockerungen, starteten die chinesischen Börsen fulminant in die neue Woche. In Tokio hingegen, mussten die Aktienindizes herbe Verluste einstecken. 

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Wall Street Grünes Licht
© Shutterstock

An den Aktienmärkten im asiatisch-pazifischen Raum wurde zu Wochenbeginn in zwei verschiedenen Welten gehandelt. Während die Aktienkurse in Festlandchina um fast 5% zulegten, brach der japanische Nikkei 225 am Montag um 4.6% ein. Grund dürfte die Reaktion auf die Ergebnisse der Wahl zur Liberaldemokratischen Partei am vergangenen Freitag sein. In China deuteten die neusten Einkaufsmanagerumfragewerte auf eine weiterhin schrumpfende Aktivität hin. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für Chinas verarbeitendes Gewerbe lag im September bei 49.8 aber leicht über den erwarteten 49.5 Punkten, jedoch den fünften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. In der Caixin-Umfrage fiel der Industrie-PMI von 50.4 auf 49.3 zurück (Konsens 50.5). Die Börsen in China und Hongkong zeigten sich jedoch unbeeindruckt. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 3.3% und in Shanghai sprang das Börsenbarometer gar um 5.7%. In Japan wurde der Rückgang des Nikkei durch Verluste bei Immobilienaktien angeführt, während der grösste Verlierer im Index die Kaufhausholding Isetan Mitsukoshi Holdings mit einem Minus von 11% war. Der breit angelegte Topix fiel um 3.3%. Gleichzeitig wurde gemeldet, dass die japanische Industrieproduktion im August gegenüber dem Vormonat um 3.3% und im Vergleich zum Vorjahr um 4.9% eingebrochen ist. Japans Einzelhandelsumsätze stiegen im August im Jahresvergleich hingegen um 2.8% und übertrafen damit die Schätzungen von 2.3%. In den Fokus rückt nun die quartalsweise Unternehmensumfrage der Bank of Japan, der sogenannte Tankan-Bericht am Dienstag. In Australien gewann der S&P/ASX 200 0.7% und erzielte ein Allzeithoch. Der südkoreanische Kospi fiel hingegen um 1.1% und der Small-Cap-Index Kosdaq rutschte um 1.2% ab.

Dow setzt weitere Rekordmarke - Gewinnmitnahmen an der Nasdaq

An der New Yorker Börse setzte der Dow Jones Industrial am Freitag während des Tages erneut eine Bestmarke und ging bei 42'313.0 Punkten (+0.3%) aus dem Handel. Damit verbuchte der Dow einen Wochengewinn von rund 0.6% und bleibt in Rekordlaune. Der S&P 500 ging nach den am Vortag erreichten Rekordwerten mit einem leichten Verlust von 0.1% bei 5738.17 Punkten ins Wochenende. An der Nasdaq setzten am Freitag Gewinnmitnahmen ein und die Indizes gaben um rund 0.5% nach. Die Aktien von Nvidia verloren beispielsweise 2%. Am Anleihenmarkt blieb die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere mit 3.76% wenig verändert.

Uneinheitliche Umfragewerte zur US-Konsumentenstimmung 

Im Gegensatz zur letzten Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts The Conference Board hat sich die Konsumentenstimmung in den USA gemäss den Umfragewerten der Universität Michigan im September stärker als erwartet aufgehellt. Das Verbrauchervertrauensbarometer verbesserte sich um 2.2 auf 70.1 Punkte (Konsens 69.4). Ein wichtiger Hinweis auf die Inflationsentwicklung lieferte der am Freitag publizierte Preisindex für den persönlichen Verbrauch. Dieser Indikator schwächte sich im August auf 2.2% von 2.5% ab - den niedrigsten Wert seit 2021 - und näherte sich damit dem Ziel der US-Notenbank an. Andererseits lag aber die Kernrate mit 2.7% einen Punkt höher als im Vormonat. Gleichzeitig erhöhten sich die Konsumausgaben im August um 0.2% gegenüber dem Vormonat (+0.5%), geringer als mit 0.3% erwartet.

Inflationserwartungen im Euroraum gesunken

Den neusten Umfrageergebnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben sich die Erwartungen der Konsumenten hinsichtlich der Inflationsentwicklung (Consumer Expectations Survey) mit Blick auf die nächsten 12 Monate etwas verringert. Anstatt des bisher antizipierten Mittelwertes von 2.8% wird nun eine Teuerungsrate von 2.7% erwartet - der niedrigste Wert seit September 2021. Zuletzt sank die Inflationsrate im Euroraum im August auf 2.2% auf den tiefsten Stand seit Mitte 2021.

Inflation in Frankreich und Spanien kühlt sich merklich ab

Die Teuerung der Verbraucherpreise ist in Frankreich im September stärker gesunken als erwartet. Auf Jahressicht betrug die Inflationsrate aktuell 1.5% (Konsens 1.9%) verglichen mit 2.2% im August bzw. 2.7% im Juli. Auch in Spanien wurde im September ein deutlicher Rückgang des Inflationsdrucks gemessen. So stiegen die spanischen Konsumentenpreise um 1.7% gegenüber der Vorjahresperiode (Konsens 1.9%). Im August betrug die Teuerungsrate noch 2.4% und im Juli 2.9%. Die Entwicklung ist vor allem auf den Rückgang der Treibstoff- und Strompreise zurückzuführen.

Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im September etwas eingetrübt

Die monatlichen Umfragewerte der EU-Kommission zeigte eine leichte Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftsstimmung. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) gab von 96.5 auf 96.2 Punkte nach, während Ökonomen mit einem unveränderten Wert gerechnet hatten. Der Indikator bleibt damit weiter unter dem langfristigen Durchschnitt von 100 Punkten. Während sich die Stimmung in Deutschland und Frankreich eintrübte, verbesserte sie sich in Italien oder auch Spanien.

An den europäischen Aktienmärkten hielt der positive Trend an, getrieben von positiven Nachrichten aus China und gefragten Auto- und Luxusgüteraktien. Der EuroStoxx 50 gewann am Freitag 0.7% und erzielte damit einen Wochengewinn von mehr als 4%.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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