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Bank of England signalisiert baldige Zinssenkung

Die britische Zentralbank hielt zwar wie weitgehend erwartet noch am gegenwärtigen Zinsniveau fest, stellte aber eine baldige geldpolitische Lockerung in Aussicht. Die Aktienkurse in London legten nach der Entscheidung zu, während die Renditen britischer Staatsanleihen kurzzeitig belastet wurden und das britische Pfund unter Druck geriet. In Asien folgte die Mehrheit der Aktienmärkte zum Wochenschluss den positiven Vorgaben der Wall Street, getrieben durch die wiederbelebten Hoffnungen auf eine baldige Zinslockerung Seitens der US-Notenbank. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Bank of England
© Shutterstock

Die Bank of England hat anlässlich ihres gestrigen Zinsentscheids eine baldige Zinslockerung angedeutet, gleichzeitig aber ihren Leitzins unverändert bei 5.25% belassen. Damit hielt die Notenbank den Leitzins zum sechsten Mal in Folge unverändert. Grund für eine baldige Lockerung der Geldpolitik ist die rückläufige Inflation. Seit dem Höhepunkt im Jahr 2022 bei rund 11% ist die Inflation in Grossbritannien deutlich gesunken. Zuletzt betrug die Teuerungsrate der Verbraucherpriese im März 3.2%. Notenbankchef Andrew Bailey zeigte sich optimistisch, dass die Inflation in den nächsten Monaten in die Nähe des von der Bank of England angepeilten Ziels von 2% fallen werde. Es gebe ermutigende Nachrichten, meinte Bailey. Während sich sieben Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses für unveränderte Zinsen votierten, sprachen sich zwei Mitglieder bereits für eine unmittelbare Lockerung aus - beim letzten Zinsentscheids war es erst einer. 

In Asien lag die Börse in Hongkong am Freitag an der Spitze mit einem Tagesgewinn von 1.6%. Der Hang-Seng-Index erreichte damit den höchsten Stand seit neun Monaten. Positiv wirkte sich ein Bericht von Bloomberg aus, der besagt, dass die Regulierungsbehörden in Hongkong einen Vorschlag erwägen, Privatanleger von der Zahlung von Steuern auf Dividenden aus Hongkonger Aktien, die über Stock Connect gekauft wurden, zu befreien. Der CSI 300 auf dem chinesischen Festland verlor hingegen 0.3%. Der Nikkei 225 in Tokio legte um rund 0.7% zu. Neusten Daten zufolge waren die Ausgaben der Privathaushalte im Monatsvergleich um 1.2% deutlich stärker als erwartet gestiegen (Konsens -0.3%) und auf Jahressicht war der Rückgang mit 1.2% geringer als mit 2.4% prognostiziert. In Seoul kletterte der Kospi um 0.7%, während aber der Small-Cap-Kosdaq um 0.6% nachgab. Der australische S&P/ASX 200 legte vor dem Wochenende um rund 0.3% zu.

An der New Yorker Börse untermauerten Daten vom US-Arbeitsmarkt die Hoffnung auf eine baldige geldpolitische Lockerung. Der Dow Jones Industrial stieg am Donnerstag um fast 0.9% und schloss bei 39'387.76 Punkten den siebten Handelstag in Folge im Plus und in die Nähe des Ende März erreichten Rekordhoch. Der breite S&P 500 gewann 0.5% und beendete den Handel bei 5214.08 Punkten, während die Indizes an der Nasdaq nur moderat um rund 0.2% zulegten. Hintergrund war eine unter den Erwartungen gebliebene Umsatzprognose des Chip-Entwicklers Arm, die auch andere Chipwerte belastete.

Neueste Daten zum Arbeitsmarkt in den USA bekräftigten die Erwartungen einer Abkühlung. So stiegen die wöchentlich gemeldeten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Initial Jobless Claims) deutlich stärker als erwartet. In der vergangenen Woche nahm die Zahl der Hilfsanträge um 9000 auf 224’ 000 zu, wie das Arbeitsministerium in Washington berichtet. Am Markt war im Schnitt mit einem Rückgang auf 212’000 gerechnet worden. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für den Arbeitsmarkt.

Am Anleihenmarkt verharrte die Rendite zehnjähriger US-Treasuries unter der Marke von 4.5% - aktuell 4.46%. Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro angesichts der wieder aufgeflammten Zinssenkungshoffnungen nach.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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