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Börsen geniessen weiterhin Rückenwind

Nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA setzen viele Anlegerinnen und Anleger auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank. Die Erwartungshaltung hinsichtlich einer ersten Lockerung hat sich nun auf den September verschoben, statt wie bisher November. An Asiens Börsen bauten die Aktienindizes in der Folge ihre Gewinne aus und auch an der Wall Street sorgten die Zinslockerungshoffnungen für Auftrieb. In Europa verbreiteten positive Konjunkturdaten Optimismus, während die UBS mit einem Milliardengewinn im ersten Quartal die Markterwartungen deutlich übertreffen konnte.

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Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Federal Reserve Geldpolitik
© Shutterstock

Die Grossbank UBS schrieb im ersten Quartal einen Milliardengewinn und überbot damit die Konsensprognosen. Die UBS Group verdiente in den ersten drei Monaten USD 1.76 Milliarden verglichen mit Analystenschätzungen von rund USD 720 Millionen. Insbesondere die Bereiche Global Wealth Management und Investment Banking haben das Ergebnis gegenüber dem Vorquartal stark verbessert. Eigenen Angaben zufolge mache die Bank Fortschritte mit der Integration der vor rund einem Jahr übernommenen Credit Suisse.

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte bauten am Dienstag ihre Gewinne vom Vortag aus. Australiens Zentralbank hielt unterdessen ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert bei 4.35%. Der australische S&P/ASX 200 stieg nach der Entscheidung um 1% und legte damit den vierten Tag in Folge zu. In Tokio nahm der Nikkei 225 den Handel nach einem Feiertag wieder auf und stieg um ebenfalls 1%. Auch Südkoreas Kospi stieg nach einem Feiertag um 1.8% und erreichte damit ein neues Monatshoch. Der Small-Cap-Kosdaq stieg um 0.6%. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gewann heute 0.3%, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland unverändert blieb.

In New York hielt der Schwung dank der durch den letzten Arbeitsmarktbericht ausgelösten Zinssenkungshoffnungen an. Der Dow Jones Industrial gewann knapp 0.5% und beendete den Montagshandel bei 38'852.27 Punkten. An der Spitze gewann der Titel von Walt Disney 2.5%. Heute wird der Unterhaltungskonzern seine Quartalszahlen vorlegten. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 1% auf 5180.74 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq legten die Indizes um rund 1.1% zu. Der Nasdaq 100 überwand erstmals seit Mitte April wieder die Marke von 18’000 Punkten, getrieben von den Chipwerten wie Nvidia (+3.8%), AMD (+3.4%) oder Micron (+4.7%). Der Vorsitzende der Federal Reserve von Richmond, Thomas Barkin, zeigte sich gestern zuversichtlich, dass sich die Inflation in den USA in Richtung des von der Fed angestrebten Ziels von zwei Prozent abkühlen werde. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrte unterdessen knapp unter der Marke von 4.5%.

Europas Börsen eröffneten die verkürzte Woche mit leichten Gewinnen, gestützt durch leicht positive Konjunkturdaten. Der EuroStoxx 50 schloss am Montag mit einem Tagesgewinn von 0.7%. Im Euroraum hat sich die Stimmung der von S&P Global regelmässig befragten Unternehmen weiter aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex verbesserte sich im April von 50.3 Punkten im Vormonat auf 51.7 und erreichte damit den höchsten Wert seit Mai 2023. Besser lief es vor allem im Dienstleistungssektor, wobei der Preisdruck wieder zugenommen habe, kommentierte S&P Global. Gleichzeitig veröffentlichte auch das deutsche Finanzmarktanalyseunternehmen Sentix seine monatlichen Umfrageergebnisse zur Einschätzung von Analystinnen und Analysten und institutionellen Anlegern. Demnach haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven in der Eurozone weiter verbessert. Der entsprechende Konjunkturindikator stieg im Mai zum siebten Mal in Folge. Diesmal um 2.3 auf minus 3.6 Punkte, den besten Wert seit Februar 2022. Die konjunkturelle Verbesserung erfolge jedoch weiterhin in nur mässigem Tempo und die Lage in Deutschland bleibe insgesamt gesehen schwach, erklärte Sentix.

Laut einer aktuellen Umfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich hat sich das Geschäftsklima für Schweizer Unternehmen leicht verbessert. Dies insbesondere in der Industrie, wobei die Situation weiterhin schwierig bleibe. Besser lief es auch in den Bereichen Finanz- und Versicherungsdienstleister, sowie im Einzelhandel. Der vierteljährlich von der KOF berechnete Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft ist bereits zum dritten Mal in Folge gestiegen. Positiv ins Gewicht fiel dabei auch eine Entspannung hinsichtlich der Inflationssorgen. Befragt wurden rund 4500 Firmen.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Adecco, Geberit, OC Oerlikon, Siemens Healthineers, Infineon, Fresenius Medical Care, UniCredit, Ferrari, Walt Disney.

Konjunkturdaten im Fokus: Deutschland Exporte und Importe, Schweiz Arbeitslosenrate und Eurozone Einzelhandelsumsätze.
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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