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Einkaufsmanagerindizes signalisieren wirtschaftliche Erholung in der Eurozone

Die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone wuchs im April schneller als erwartet. Auch an den Märkten führte sich die Erholung fort, getrieben von guten Quartalszahlen einiger Schwergewichte, Optimismus über bevorstehende Ergebnisse grosser Technologiewerte, sowie den Aufwärtstrend an der Wallstreet. 

Datum
Autor
Antonia Strachwitz, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Europe Euro
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Die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone wuchs in diesem Monat so schnell wie seit fast einem Jahr nicht mehr, angetrieben von der Erholung in der dominierenden Dienstleistungsbranche. Diese konnte einen tieferen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe mehr als ausgleichen. Der vorläufige zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg in diesem Monat auf 51.4 (März: 50.3) und lag damit deutlich über den Erwartungen. Ein Wert über 50 indiziert Wachstum.

An den europäischen Märkten setzt sich die Erholung fort. Der EuroStoxx 50 sah im Tagesverlauf weitere Gewinne und kehrte nach einer Woche über die 5'000-Punkte Marke zurück. Er schloss um 1.44% höher bei 5’008.17 Punkten und übersprang die 21-Tage-Linie. Der französische CAC 40 stieg um 0.81% auf 8’105.78 Zähler. Der DAX konnte sogar um 1.58% zulegen und schaffte es nach drei schwachen Wochen zurück auf 18’142.58 Punkte. Von seinem Rekordhoch bei 18’567 Punkten ist er aber noch ein gutes Stück entfernt. Für gute Stimmung sorgten die Quartalszahlen des deutschen Softwareherstellers SAP zum Auftakt der Berichtssaison. Das Unternehmen konnte seine hoch gesteckten Ziele erreichen und einen Q1-Gesamtumsatz von EUR 8’041 Millionen (+9%) einfahren. 

In der Schweiz stieg der SMI um 1.25% auf 11’469.15 Punkte. Dies wurde vor allem durch das besser als erwartete Ergebnis von Novartis für Q1 2024 getrieben. Das Unternehmen hob in der Folge seine Prognosen für das Gesamtjahr an. Das vierteljährliche bereinigte Betriebsergebnis stieg um 16% auf USD 4.54 Milliarden, der Umsatz kletterte um 10% auf USD 11.83 Milliarden. Für 2024 wird nun ein Anstieg des Nettoumsatzes im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet. Das gute Ergebnis beflügelte weitere Pharmawerte wie Roche oder Lonza.

Auch in anderen Regionen deuteten die Einkaufsmanagerindizes auf positive Entwicklungen hin: In Grossbritannien trieb der Dienstleistungssektor wie in der Eurozone den PMI nach oben und das verarbeitende Gewerbe schnitt schwächer ab. Der zusammengesetzte PMI lag im April bei 54.0 gegenüber den erwarteten 52.6. Ebenso war in Japan der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes bei 49.9, dem stärksten Wert seit Juni 2023 und beinahe im Wachstumsbereich. Im Dienstleistungssektor stieg der PMI im April auf 54.6, gegenüber 54.1 im März. 

In den USA wiederum ging der PMI für April von 52.1 auf 50.9 zurück. Die Geschäftstätigkeit in der US-Privatwirtschaft verlor also gegenüber März an Dynamik. Für das verarbeitende Gewerbe fiel der Index im gleichen Zeitraum von 51.9 auf 49.9.

An den amerikanischen Börsen dominierten Technologiewerte, die diese Woche auch in der US-Berichtsaison im Zentrum stehen. Anlegerinnen und Anleger schauten am Dienstag mit Spannung auf die Quartalszahlen des zuletzt gebeutelten Tesla. Das Unternehmen meldete einen Nettogewinn von USD 1.1 Milliarden bei einem Umsatz von USD 21 Milliarden, einen Rückgang von 9% gegenüber dem Vorjahr. Nachdem CEO Musk jedoch bekannt gegeben hatte, dass 2025 neue und erschwinglichere Modelle eingeführt werden sollen, schnellte die Aktie im nachbörslichen Handel in die Höhe und erreichte ein Plus von 13.38%. Der Nasdaq 100 Index legte um 1.51% auf 17’471.47 Punkte zu, der S&P 500 stieg um 1.2% auf 5’070.55 Zähler und der Dow Jones Industrial kam mit 38’503.69 Punkten auf ein Plus von 0.69%. 

Die asiatischen Märkte folgten grösstenteils dem Aufwärtstrend an der Wallstreet. Japans Nikkei 225 stieg um 1.83%, während der breit gefasste Topix um 1.03% zulegte. Der S&P/ASX 200 gab frühere Gewinne wieder ab, stieg zuletzt aber um 0.07%. Südkoreas Kospi kletterte um 1.78%, angetrieben von einem 3%-igen Anstieg von Samsung, während der Small-Cap-Index Kosdaq um 1.35% höher notierte. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 0.96%, während der chinesische CSI 300 um 0.03% niedriger eröffnete.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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