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Europäische Inflation verlangsamt sich, aber Lagarde bleibt unsicher

Die Inflation im Euroraum hat sich im vergangenen Monat leicht abgeschwächt, liegt aber weiterhin deutlich über dem 2%-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), wie am Dienstag veröffentlichte Daten zeigen. Bei einer Veranstaltung in Portugal äusserte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Zweifel daran, ob die Zentralbank bei ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung die Zinsen erneut senken kann. Die europäischen Märkte schlossen deutlich im Minus, während die Wall Street sich erholte. In Asien wurden die Aktien trotz einer Reihe von schwachen Einkaufsmanagerindizes (PMI), die am frühen Mittwoch veröffentlicht wurden, höher gehandelt.

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Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Navigator Inflation
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Die jährliche Inflationsrate im Euroraum ging im Juni auf 2.5% zurück, gegenüber 2.6% im Mai, wie das Statistische Amt der Europäischen Union mitteilte. Die Inflation ohne Nahrungsmittel, Energie, Alkohol und Tabak blieb mit 2.9% unverändert. Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer gingen davon aus, dass der moderate Rückgang der Gesamtinflation, der den Erwartungen der Ökonomen entsprach, nicht ausreichen würde, um die EZB zu veranlassen, auf ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung in zwei Wochen eine weitere Zinssenkung vorzunehmen. Die Zentralbank hat die Zinsen im Juni um 25 Basispunkte gesenkt, aber Lagarde warnte diese Woche auf dem EZB-Zentralbankforum in Portugal, dass die EZB-Beamten die Inflationsdaten noch auswerten, bevor sie weitere geldpolitische Entscheidungen treffen. Die Märkte rechnen mit 1 oder 2 weiteren Zinssenkungen der EZB in diesem Jahr.

Erschwert wird die Entscheidung der EZB durch die am Dienstag veröffentlichten Arbeitslosenzahlen, die zeigen, dass die Arbeitslosigkeit im Euroraum im Mai auf einem Rekordtief von 6.4% geblieben ist. Eine hohe Beschäftigung bringt mehr Geld in die Taschen der Verbraucherinnen und Verbraucher, was Ausgaben und Inflation ankurbelt. Die wichtigsten europäischen Aktienindizes fielen am Dienstag auf breiter Front, wobei der Euro Stoxx 50 0.5% einbüsste, der französische CAC 40 um 0.3% fiel und der deutsche DAX den Tag mit einem Verlust von 0.8% beendete.

Mehr US-Arbeitsplätze verfügbar

Die Zahl der offenen Stellen in der US-Wirtschaft ist im Mai auf 8.14 Millionen gestiegen, verglichen mit 7.92 Millionen im April. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Job Openings and Labor Turnover Survey des Bureau of Labor Statistics hervor. Die Zahl der offenen Stellen war seit einem Höchststand im Jahr 2022 tendenziell gesunken. Nach den guten Arbeitsmarktdaten stiegen die Aktienindizes an der Wall Street im weiteren Verlauf des Dienstags an. Der Dow Jones Industrial gewann 0.4%, der S&P 500 stieg um 0.6% und der Nasdaq-100 schloss mehr als 1% höher.

Asiatische Aktien steigen nach Rückgang der PMIs

Im asiatisch-pazifischen Raum wurden die Aktienmärkte überwiegend höher gehandelt, obwohl eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht wurden, die eine Abkühlung gegenüber dem Vormonat zeigten. In Tokio legte der Nikkei 225 um 1.4% zu, nachdem der Composite PMI im Juni auf 49.7 von 52.6 im Mai gefallen war. Der chinesische Caixin/S&P-Dienstleistungs-PMI sank von 54.0 im Vormonat auf 51.2 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Oktober. Der Hang Seng Index in Hongkong notierte am Mittwoch 0.9% höher, während der CSI 300 um 0.2% nachgab. In Australien wurde der S&P/ASX 200 um 0.2% höher gehandelt, der südkoreanische Kospi stieg um 0.4%.

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Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerindizes (Gesamtindex und Dienstleister) aus mehreren Ländern im Laufe des Tages, darunter Deutschland, der Eurozone und den USA; Verbraucherpreisindex Türkei, Erzeugerpreisindex Eurozone, ADP Beschäftigungsänderung USA, wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA, US ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleister, EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht auf dem EZB-Zentralbankforum in Portugal.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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