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Fed lässt Zinssätze unverändert, stellt aber weitere Erhöhungen in Aussicht

Die US-Notenbank (Fed) hat am Mittwoch die Zinssätze nach zehn Erhöhungen in Folge unverändert belassen, gleichzeitig aber signalisiert, dass die Zinsen bis zum Jahresende um einen weiteren halben Prozentpunkt steigen könnten. Die Aktienmärkte hatten die Zinspause weitgehend erwartet, reagierten aber zunächst negativ auf die höheren Prognosen für den Rest des Jahres.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Fed Gebäude Nahaufnahme
© Shutterstock

Das Fed beliess am Mittwoch ihre Zielspanne für den Leitzins bei 5% bis 5.25% und gab damit ihren bisherigen Zinserhöhungen etwas Zeit, um sich auf die Wirtschaft auszuwirken. Fed-Vorsitzender Jerome Powell stellte fest, dass sich die US-Wirtschaft und der Arbeitsmarkt trotz der aggressivsten geldpolitischen Straffung seit Jahrzehnten gut halten. Die jüngsten Wirtschaftsprognosen des Fed sehen ein besseres Wirtschaftswachstum, eine etwas niedrigere Arbeitslosigkeit und eine leicht höhere Inflation als in den letzten Prognosen der Zentralbank vor. Infolgedessen gehen neun der 18 Mitglieder des für die Geldpolitik zuständigen Gremiums davon aus, dass der Leitzinssatz bis zum Jahresende um weitere 50 Basispunkte steigen wird. Drei weitere Mitglieder sind der Ansicht, dass der Zinssatz sogar noch höher ausfallen könnte. Gleichzeitig gehen die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) davon aus, dass der Zielsatz im Jahr 2024 auf 4.6% und im Jahr 2025 auf 3.4% sinken wird.

Vor der Fed-Entscheidung am Mittwoch fiel der US-Erzeugerpreisindex im Mai auf 1.1% im Jahresvergleich, was darauf hindeutet, dass der Preisdruck auf der Angebotsseite rasch nachlässt. Die Lebensmittel- und Energiepreise gingen zurück, was die Verlangsamung der Wachstumsrate begünstigte.

In New York gaben die Aktienmärkte nach dem Zinsentscheid und den neuen Fed-Prognosen zunächst nach, holten die Verluste aber später grösstenteils wieder auf. Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Minus von 0.68% bei 33'979.33 Punkten. Der S&P 500 gewann 0.08% und schloss bei 4'372.59 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-100 übertraf erneut die breiteren Indizes und schloss mit einem Plus von 0.70% bei 15'005.69 Punkten.

In Europa wurden am Mittwoch einige positive Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Die britische Wirtschaft wuchs im April um 0.2% gegenüber dem Vormonat, nachdem sie im März um 0.3% geschrumpft war. Auch in der Eurozone stieg die Industrieproduktion im April im Vergleich zum Vormonat um 1%, nachdem sie im März um 3.8% gesunken war. Die Daten kamen einen Tag bevor die Europäische Zentralbank (EZB) heute ihren Zinsentscheid bekannt geben wird. Anleger rechnen weitgehend mit einer Anhebung um 25 Basispunkte. Die meisten europäischen Börsen beendeten den Tag im positiven Bereich, wobei der EuroStoxx 50 mit einem Plus von 0.65% schloss.

Im asiatisch-pazifischen Raum notierten die Aktien am Donnerstag überwiegend im positiven Bereich. In Japan verlangsamte der Nikkei 225 sein jüngstes Wachstumstempo, notierte am Donnerstag aber immer noch rund 0.3% höher. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 1.2%. Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite um 0.2% zu, und der Shenzhen Component gewann 0.9%. Der südkoreanische Kospi handelte gegen den Trend 0.3% niedriger.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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